Franzosenkreuz Michelbachweg Flussbauhof
Gemeinde: Böheimkirchen
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Soll an die Franzosen im Jahre 1809 erinnern.
Im Franziszeischen Kataster von 1821 ist am Standort des Geschehens schon ein Kreuz eingezeichnet.
Im Buch „Geschichte von Böheimkirchen“ von Wolfgang Häusler, 1985, steht auf Seite 198 über Übergriffe während des Franzosenkrieges 1809 folgender Hinweis:
„…An diese blutigen Zwischenfälle erinnern noch die zahlrechen „franzosenkreuze“ in unserer Heimat, bei denen erschlagene Feinde begraben liegen sollen – die erbitterte Bevölkerung setzte sich gegen ihre Bedränger zur Wehr. Das Holzkreuz neben dem Bach sollte den Begräbnisplatz von Plünderern bezeichnen, die vom Müller der Neumühle und seinen Nachbarn niedergeschlagen wurden.“
Heute noch steht ca. an dieser Stelle, am linken Ufer des Michelbaches ein Kreuz gegenüber vom Flussbauhof.
Die Bemalung der Blech-Christus-Figur erfolgte durch Friedrich Stix, Plosdorf Nr. 15 und zwar im Jahre 1985
Die beiden Bleche für die zwei Michelbachweg-Kreuze wurden vom Flussbauhof in Plosdorf nach dem Entwurf von Friedrich Stix, Plosdorf Nr. 15, angefertigt und danach von Friedrich Stix bemalt.
Pater Jakobus Tisch schrieb:
„Im Garten der Neumühle, direkt an der Straße steht eine kleine Kapelle aus der Franzosenzeit Anfang des 19. Jh. Dazu ist mündlich überliefert, dass zwei französische Soldaten, die in der Mühle Mehl gestohlen hatten, vom Müller und einem Nachbarn (vom heutigen Haus Karl Hell) verfolgt und erschlagen worden wären. Zur Sühne habe der Neumüller dann die Kapelle errichtet. Auch zwei Kreuze entlang des Michelbachs wurden aufgestellt, eines davon aufgrund eines tödlichen Fuhrwerkunfalls. Beide Kreuze wurden vor Jahren renoviert, wobei Herr Stix aus Plosdorf jeweils den Christuskorpus malte.“
(Aus "Historischer Markt Böheimkirchen" Jakobus Tisch)
Aus der Gedenkschrift in der Kapelle in Plosdorf:
„… Am selben Tag (Anm.: 7. Juli 1985) wurden zwei Wegkreuze westlich – jenseits des Michelbaches, die vor Jahren verfallen sind, von den jeweiligen Grundbesitzern Hell Josef und Priesching Karl neu errichtet, und vom Herrn Pfarrer Figl ebenfalls geweiht, Das Wegkreuz der Fam. Hell soll laut mündlicher Überlieferung durch einen Pferdefuhrswerksunfall mit tödlichem Ausgang begründet sein. Das Wegkreuz der Familie Priesching begründet sich so: Nach einer Überlieferung sollen französische Soldaten, welche im Jahre 1809 in der damaligen Mühle Plosdorf Nr. 1 geplündert hatten, vom Müller und seinen Nachbarn umgebracht und dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Korpusse dieser beiden Wegkreuze wurden in dankenswerter Weise von einem Plosdorfer, Herrn Stix Friedrich, nach den eigenen Ideen geschaffen. …..“
Verfasst von Josef Serlath und Karl Spangl.
Beschreibung:
Holzkreuz in Form eines Kastenkreuzes mit großer Christusfigur auf flachem Blech, gemalt von Friedrich Stix (im Jahre 1985), Plosdorf Nr. 15
B= 170, h= 310; Holz 13x11cm
Standort: „Erstes Christuskreuz“ am Michelbachweg am linken Ufer gegenüber dem Flussbauhof, nahe der „Wehr“
Details
Gemeindename | Böheimkirchen |
Gemeindekennzahl | 31903 |
Ortsübliche Bezeichnung | Franzosenkreuz Michelbachweg Flussbauhof |
Objektkategorie | 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze) |
Katastralgemeinde | Reith -- GEM Böheimkirchen |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 308 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 15.755468 |
Breitengrad | 48.18032 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Holzkreuz in Form eines Kastenkreuzes mit großer Christusfigur auf flachem Blech, gemalt von Friedrich Stix (im Jahre 1985), Plosdorf Nr. 15 B= 170, h= 310; Holz 13x11cm Standort: „Erstes Christuskreuz“ am Michelbachweg am linken Ufer gegenüber dem Flussbauhof, nahe der „Wehr“ |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Soll an die Franzosen im Jahre 1809 erinnern. Im Franziszeischen Kataster von 1821 ist am Standort des Geschehens schon ein Kreuz eingezeichnet. Im Buch „Geschichte von Böheimkirchen“ von Wolfgang Häusler, 1985, steht auf Seite 198 über Übergriffe während des Franzosenkrieges 1809 folgender Hinweis: „…An diese blutigen Zwischenfälle erinnern noch die zahlrechen „franzosenkreuze“ in unserer Heimat, bei denen erschlagene Feinde begraben liegen sollen – die erbitterte Bevölkerung setzte sich gegen ihre Bedränger zur Wehr. Das Holzkreuz neben dem Bach sollte den Begräbnisplatz von Plünderern bezeichnen, die vom Müller der Neumühle und seinen Nachbarn niedergeschlagen wurden.“ Heute noch steht ca. an dieser Stelle, am linken Ufer des Michelbaches ein Kreuz gegenüber vom Flussbauhof. Die Bemalung der Blech-Christus-Figur erfolgte durch Friedrich Stix, Plosdorf Nr. 15 und zwar im Jahre 1985 Die beiden Bleche für die zwei Michelbachweg-Kreuze wurden vom Flussbauhof in Plosdorf nach dem Entwurf von Friedrich Stix, Plosdorf Nr. 15, angefertigt und danach von Friedrich Stix bemalt. Pater Jakobus Tisch schrieb: „Im Garten der Neumühle, direkt an der Straße steht eine kleine Kapelle aus der Franzosenzeit Anfang des 19. Jh. Dazu ist mündlich überliefert, dass zwei französische Soldaten, die in der Mühle Mehl gestohlen hatten, vom Müller und einem Nachbarn (vom heutigen Haus Karl Hell) verfolgt und erschlagen worden wären. Zur Sühne habe der Neumüller dann die Kapelle errichtet. Auch zwei Kreuze entlang des Michelbachs wurden aufgestellt, eines davon aufgrund eines tödlichen Fuhrwerkunfalls. Beide Kreuze wurden vor Jahren renoviert, wobei Herr Stix aus Plosdorf jeweils den Christuskorpus malte.“ (Aus "Historischer Markt Böheimkirchen" Jakobus Tisch) Aus der Gedenkschrift in der Kapelle in Plosdorf: „… Am selben Tag (Anm.: 7. Juli 1985) wurden zwei Wegkreuze westlich – jenseits des Michelbaches, die vor Jahren verfallen sind, von den jeweiligen Grundbesitzern Hell Josef und Priesching Karl neu errichtet, und vom Herrn Pfarrer Figl ebenfalls geweiht, Das Wegkreuz der Fam. Hell soll laut mündlicher Überlieferung durch einen Pferdefuhrswerksunfall mit tödlichem Ausgang begründet sein. Das Wegkreuz der Familie Priesching begründet sich so: Nach einer Überlieferung sollen französische Soldaten, welche im Jahre 1809 in der damaligen Mühle Plosdorf Nr. 1 geplündert hatten, vom Müller und seinen Nachbarn umgebracht und dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Korpusse dieser beiden Wegkreuze wurden in dankenswerter Weise von einem Plosdorfer, Herrn Stix Friedrich, nach den eigenen Ideen geschaffen. …..“ Verfasst von Josef Serlath und Karl Spangl. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | "Geschichte von Böheimkirchen" von Wolfgang Häusler, 1985 gesprochen mit Frau Spangl, Plosdorf Nr. 1 und mit Frau Stix, Plosdorf 15 gesprochen auch mit Frau Hell, Plosdorf Nr. 2 Pater Jakobus Tisch "Historischer Markt Böheimkirchen". Gedenkschrift in der Kapelle Plosdorf Landesarchiv NÖ - Franziszeischer Kataster FK Mappe OW 431 |
Datum der Erfassung | 2020-07-14 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-08-02 |
letzter Bearbeiter | Gottfried Grabensteiner |