Weiher Marterl
Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert
Chronik:
Zur Errichtung gibt es mehrere Theorien: So soll der Tabernakelpfeiler lt. Recherchen von Franz Tades & Hedwig Mayer als Pestmarterl 1519 errichtet worden sein. Die Gravur auf dem Pfeiler weist die Jahreszahl 1587 auf. 1519 liegt 2 Jahre vor einer, 1587 ein Jahr nach einer der großen Pestepidemien in NÖ, damit klingt die zweite Jahreszahl plausibler. Das Marterl steht an einer alten Weggabelung, könnte damit ursprünglich auch ein wegweisender Lichtpfeiler gewesen sein. Eine Nennung als 'Raaber Kreuz' schließt die oben erwähnten nicht aus, da oft bestehende Denkmäler dafür verwendet wurden. Der Bottich weist auf ein Mitglied der Ledererzunft hin, ein Name zu den Initialen MB und MH konnte nicht ermittelt werden. Als 1981 die B 30 verbreitert wurde, zerfiel der Pfeiler bei der Versetzung und wurde von der Straßenmeisterei Geras wieder instand gesetzt. Bei den Arbeiten soll ein Menschenskelett gefunden worden sein. Der Name Weiher Marter hängt mit der nahen Flur Weiher zusammen.
Beschreibung:
Verlässt man Zissersdorf Richtung Drosendorf, so erblickt man ungefähr 100 m nach dem Ortsende linker Hand einen alten Tabernakelpfeiler, den sogenannten Weiher Pfeiler. Ohne sichtbaren Sockel 'entwächst' der Schaft mit einem würfelförmigen Fußteil dem Boden. Der Mittelteil zeigt ausgeprägte Fasen, sodass der Schaft in diesem Bereich gleichmäßig achteckig wirkt. Das Schulterstück geht ansatzlos in den schlichten würfelförmigen Tabernakel über, der eine rechteckige Nische zeigt. Darüber setzt auf einer vorkragenden einfachen Dachplatte ein sich konkav verjüngender Helm an, der durch eine waagrechte Fläche abgedacht wird. Darauf setzt ein einfaches Kreuz aus Eisen an. In der Nische befindet sich ein Bild, das bis zur Unkenntlichkeit verwittert ist.
Details
Gemeindename | Drosendorf-Zissersdorf |
Gemeindekennzahl | 31104 |
Ortsübliche Bezeichnung | Weiher Marterl |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Zissersdorf -- GEM Drosendorf-Zissersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1201 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Zissersdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | An der B 30, Knapp nach dem nördl. Ortsende von Zissersdorf |
Längengrad | 15.623661 |
Breitengrad | 48.83366 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Verlässt man Zissersdorf Richtung Drosendorf, so erblickt man ungefähr 100 m nach dem Ortsende linker Hand einen alten Tabernakelpfeiler, den sogenannten Weiher Pfeiler. Ohne sichtbaren Sockel 'entwächst' der Schaft mit einem würfelförmigen Fußteil dem Boden. Der Mittelteil zeigt ausgeprägte Fasen, sodass der Schaft in diesem Bereich gleichmäßig achteckig wirkt. Das Schulterstück geht ansatzlos in den schlichten würfelförmigen Tabernakel über, der eine rechteckige Nische zeigt. Darüber setzt auf einer vorkragenden einfachen Dachplatte ein sich konkav verjüngender Helm an, der durch eine waagrechte Fläche abgedacht wird. Darauf setzt ein einfaches Kreuz aus Eisen an. In der Nische befindet sich ein Bild, das bis zur Unkenntlichkeit verwittert ist. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | An der Nordseite (der linken Seitenwand) des Tabernakels ist folgende Inschrift eingraviert: 'AN' (das N spiegelverkehrt), darunter die verschnörkelte Jahreszahl 1587, darunter die Buchstaben 'M H'. An der Südseite (der rechten Seitenwand) des Tabernakels ist ein stilisierter Bottich/Kübel, davor der Buchstabe 'M', dahinter ein 'B' zu sehen. Darunter sind, deutlicher als die Gravuren oben, zwei sich kreuzende Bögen (Gerten?) zu erkennen. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Zur Errichtung gibt es mehrere Theorien: So soll der Tabernakelpfeiler lt. Recherchen von Franz Tades & Hedwig Mayer als Pestmarterl 1519 errichtet worden sein. Die Gravur auf dem Pfeiler weist die Jahreszahl 1587 auf. 1519 liegt 2 Jahre vor einer, 1587 ein Jahr nach einer der großen Pestepidemien in NÖ, damit klingt die zweite Jahreszahl plausibler. Das Marterl steht an einer alten Weggabelung, könnte damit ursprünglich auch ein wegweisender Lichtpfeiler gewesen sein. Eine Nennung als 'Raaber Kreuz' schließt die oben erwähnten nicht aus, da oft bestehende Denkmäler dafür verwendet wurden. Der Bottich weist auf ein Mitglied der Ledererzunft hin, ein Name zu den Initialen MB und MH konnte nicht ermittelt werden. Als 1981 die B 30 verbreitert wurde, zerfiel der Pfeiler bei der Versetzung und wurde von der Straßenmeisterei Geras wieder instand gesetzt. Bei den Arbeiten soll ein Menschenskelett gefunden worden sein. Der Name Weiher Marter hängt mit der nahen Flur Weiher zusammen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Mündliche Mitteilungen von Franz Tades und Hedwig Mayer Hauptschule Drosendorf: Projekt 'Schüler als Heimatforscher: Bildstöcke und Wegkreuze in der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf', 1988. |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger |