Schwedenkreuz, Magazinkreuz
Gemeinde: Gaweinstal
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Nach 1645 wurde zum Gedächtnis der Opfer des Massakers durch die Schweden ein gemauertes Kreuz errichtet, welches nach und nach verfiel. In der Nähe des Kreuzes befand sich ein kk Militär-Verpflegungs-Magazin, das für die Verpflegung und den Materialnachschub für das auf der Kaiserstraße durchziehende Militär sorgte. Der Oberbäcker dieses Magazins, dessen Name nur mit den Initialen M.W. überliefert ist, ließ im Jahr 1818 an der Stelle des verfallenen Kreuzes ein Holzkreuz aufstellen; davon leitet sich die auch gebräuchliche Bezeichnung "Magazinkreuz" ab. Das Holzkreuz wurde 1862 von einem Sturm umgeworfen. .....
Im Jahr 1863 ließ die Ausnehmerin Witwe Anna Maria Anger von Markt Gaunersdorf Nr. 48 ein gusseisernes Kreuz aufstellen.
Anlässlich der Neutrassierung der B 7 (Brünnerstraße) Ende der 1960er Jahre musste das Kreuz wenige Meter in Richtung Westen versetzt werden. Dort stand es bis 2007/08 zwischen zwei großen Bäumen. Die Bäume fielen einem Sturm zum Opfer und zertrümmerten das darunter stehende Kreuz. Der Dorferneuerungsverein Gaweinstal hat im Jahr 2017 das Schwedenkreuz nahe dem vorangegangenen Standort neu errichtet. Das Kreuz selbst stammt von einem aufgelassenen Teil des Friedhofes in Mistelbach und wurde von Malermeister Reinhard Novak saniert.
Beschreibung:
Am nördlichen Ortsausgang von Gaweinstal, nahe der B 7, steht links auf einem unregelmäßigen Natursteinblock ein schwarzes Gusseisenkreuz mit silbernem Korpus. Das Kreuz ist nach Osten ausgerichtet.
Eine ovale Tafel enthält folgende Aufschrift:
„O Herr sei uns Sündern gnädig und barmherzig,
heil. Jungfrau Maria bitt für uns in unserer letzten Todesstunde. Amen! M.W.-1818“
Details
Gemeindename | Gaweinstal |
Gemeindekennzahl | 31612 |
Ortsübliche Bezeichnung | Schwedenkreuz, Magazinkreuz |
Objektkategorie | 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze) |
Katastralgemeinde | Gaweinstal -- GEM Gaweinstal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1875/8 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Gaweinstal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | In Lüssen |
Längengrad | 16.59305 |
Breitengrad | 48.48311 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.65 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Am nördlichen Ortsausgang von Gaweinstal, nahe der B 7, steht links auf einem unregelmäßigen Natursteinblock ein schwarzes Gusseisenkreuz mit silbernem Korpus. Das Kreuz ist nach Osten ausgerichtet. Eine ovale Tafel enthält folgende Aufschrift: „O Herr sei uns Sündern gnädig und barmherzig, heil. Jungfrau Maria bitt für uns in unserer letzten Todesstunde. Amen! M.W.-1818“ |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Nach 1645 wurde zum Gedächtnis der Opfer des Massakers durch die Schweden ein gemauertes Kreuz errichtet, welches nach und nach verfiel. In der Nähe des Kreuzes befand sich ein kk Militär-Verpflegungs-Magazin, das für die Verpflegung und den Materialnachschub für das auf der Kaiserstraße durchziehende Militär sorgte. Der Oberbäcker dieses Magazins, dessen Name nur mit den Initialen M.W. überliefert ist, ließ im Jahr 1818 an der Stelle des verfallenen Kreuzes ein Holzkreuz aufstellen; davon leitet sich die auch gebräuchliche Bezeichnung "Magazinkreuz" ab. Das Holzkreuz wurde 1862 von einem Sturm umgeworfen. ..... Im Jahr 1863 ließ die Ausnehmerin Witwe Anna Maria Anger von Markt Gaunersdorf Nr. 48 ein gusseisernes Kreuz aufstellen. Anlässlich der Neutrassierung der B 7 (Brünnerstraße) Ende der 1960er Jahre musste das Kreuz wenige Meter in Richtung Westen versetzt werden. Dort stand es bis 2007/08 zwischen zwei großen Bäumen. Die Bäume fielen einem Sturm zum Opfer und zertrümmerten das darunter stehende Kreuz. Der Dorferneuerungsverein Gaweinstal hat im Jahr 2017 das Schwedenkreuz nahe dem vorangegangenen Standort neu errichtet. Das Kreuz selbst stammt von einem aufgelassenen Teil des Friedhofes in Mistelbach und wurde von Malermeister Reinhard Novak saniert. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Das Denkbuch des Marktes Gaunersdorf berichtet über die Gräuel des Jahres 1645 und über die Geschichte des Kreuzes: „ … ist es geschehen, dass bis 50 Personen von dem Feind unvermutet überfallen, umrungen, zusammengetrieben und elendiglich niedergehauen wurden … Man hat die toten Leiber bei der Nacht und großer Gefahr gleich in eine Grube auf diesem Platz eingegraben. Dann ist zu dessen Gedächtnis ein Kreuz auf das mit Menschenblut gefärbte Erdreich gesetzt worden …“ |
Schwedenkreuz vor 2007 | |
Foto von Foto 2002/2013 | |
Popp Elfriede |
Schwedenkreuz | |
Foto von Foto 1994/2013 | |
Popp Elfriede |
Schwedenkreuz 1869, Zeichnung in Ortschronik | |
Foto aus Ortschronik, 2013 | |
Popp Elfriede |
Schwedenkreuz | |
2019 | |
Popp Elfriede |
Schwedenkreuz | |
2019 | |
Popp Elfriede |
Schwedenkreuz | |
2023 | |
Popp Elfriede |
Schwedenkreuz | |
2023 | |
Popp Elfriede |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Denkbuch des Marktes Gaunersdorf Friedrich Schweickhardt, Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, Band zwei, 1834. Ersterfassung in „Zeichen unserer Kulturlandschaft“ 2012: Elfriede Popp |
Datum der Erfassung | 2013-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-10-06 |
letzter Bearbeiter | Elfriede Popp |