Krottendorfer-Kapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Straning-Grafenberg

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Das Kreuz (innen in der Kapellenrückwand integriert) stammt aus dem Jahr 1731 (laut Kunsttopographie 1911). 1853 ließen Tobias und Julianna Klein, Haus Nr. 37, die Kapelle errichten. 1950 wurde sie von Rudolf Pertermann aus Eggenburg renoviert. Seit etwa 1960 ist sie im Besitz von Elfriede und Wilhelm Krottendorfer, Haus Nr. 47. Diese haben sie im Jahr 2000 restauriert. Bei der Markusprozession im April werden hier Gebete verrichtet.

Beschreibung:

Die Kapelle mit der ortsüblichen Bezeichnung 'Krottendorfer-Kapelle' steht am Rande des Ortsriedes am östlichen Ortsausgang neben dem Bauhof. Sie ist nach Nordwesten gerichtet. Der Ziegelbau hat ein Satteldach mit Dachziegeldeckung. Die Rückseite ist glatt und ohne Sockel. Der an drei Seiten umlaufende Sockel ist rosafarben. Vorne und an den Seiten sind die Außenwände durch Lisenen - senkrechte, flache Mauerstreifen ohne Basis und Kapitell - gegliedert. Darüber läuft ein sogenanntes verkröpftes Gesims um die Pfeiler. Das bedeutet, dass ein waagrechtes Gesims um einen senkrechten Wandvorsprung herumführt und somit eine vorspringende Kante entsteht. Die Fassade schließt mit einem Kranzgesims ab. Der Giebel weist eine profilierte Einfassung auf. Die vertieften Teile der Fassade sind ockerfarben, die erhabenen weiß. Türöffnung mit halbhohem, schmiedeeisernem Gittertor.

Details

Gemeindename Straning-Grafenberg
Gemeindekennzahl 31130
Ortsübliche Bezeichnung Krottendorfer-Kapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Straning -- GEM Straning-Grafenberg
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 249
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Ortsried
Längengrad 15.87196
Breitengrad 48.61145

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4.55
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 2.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.8
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Außen sehr gut. Am Kreuz im Innenraum wären Ausbesserungsarbeiten notwendig.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Kapelle mit der ortsüblichen Bezeichnung 'Krottendorfer-Kapelle' steht am Rande des Ortsriedes am östlichen Ortsausgang neben dem Bauhof. Sie ist nach Nordwesten gerichtet. Der Ziegelbau hat ein Satteldach mit Dachziegeldeckung. Die Rückseite ist glatt und ohne Sockel. Der an drei Seiten umlaufende Sockel ist rosafarben. Vorne und an den Seiten sind die Außenwände durch Lisenen - senkrechte, flache Mauerstreifen ohne Basis und Kapitell - gegliedert. Darüber läuft ein sogenanntes verkröpftes Gesims um die Pfeiler. Das bedeutet, dass ein waagrechtes Gesims um einen senkrechten Wandvorsprung herumführt und somit eine vorspringende Kante entsteht. Die Fassade schließt mit einem Kranzgesims ab. Der Giebel weist eine profilierte Einfassung auf. Die vertieften Teile der Fassade sind ockerfarben, die erhabenen weiß. Türöffnung mit halbhohem, schmiedeeisernem Gittertor.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Im Inneren befindet sich ein Zementfußboden. Decke mit rundbogigem Tonnengewölbe. Die Wand wird auch innen durch ein profiliertes Kranzgesims abgeschlossen. Die Innenwände sind weiß gestrichen. Das graublaue Gewölbe mit goldenen Sternen stellt das Himmelszelt dar. Ins Gewölbe hineinragend ist in der Rückwand ein Steinkreuz mit polychromierter Christusfigur integriert. Unterhalb der Füße ist eine Grablaterne angebracht. Das Kreuz geht in einen Altar über, auf dem ein Totenschädel mit Knochen aufsitzt. Links vom Kreuz (vom Betrachter aus gesehen) hängt ein Bild: das Herz Maria, an der rechten Seite ist eine Christusdarstellung: das Herz Jesu. Mit der Altarwand fest verbunden ist ein Sockel. Er ist oben und unten mit Voluten verziert. An der Vorderseite ist eine Kartusche mit Reliefverzierung. Darin Inschrift, von der nur mehr einzelne Buchstaben erkennbar sind. Deckplatte in Form einer Altardecke.

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Kreuz (innen in der Kapellenrückwand integriert) stammt aus dem Jahr 1731 (laut Kunsttopographie 1911). 1853 ließen Tobias und Julianna Klein, Haus Nr. 37, die Kapelle errichten. 1950 wurde sie von Rudolf Pertermann aus Eggenburg renoviert. Seit etwa 1960 ist sie im Besitz von Elfriede und Wilhelm Krottendorfer, Haus Nr. 47. Diese haben sie im Jahr 2000 restauriert. Bei der Markusprozession im April werden hier Gebete verrichtet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Laut Aufzeichnungen von Dorfbewohnern steht bei 'Kreuz 1731' ein Spruch geschrieben, der möglicherweise zur Sockel-Inschrift gehört: 'Sündiger Mensch komm zu mir bin für die Ruhe und den Frieden'. Am 16. August 1853 gaben Tobias und Julianna Klein, Straning Nr. 37, in einem Revers (Verpflichtung) unter Zeugen ihre Absicht bekannt, auf ihrem Acker eine Kapelle zu errichten. Am 26. August 1853 erfolgte die Eintragung ins Grundbuch bezüglich der Verpflichtung zur Erhaltung der Kapelle (zu Gunsten der Pfarrkirche Straning). Am 20. Oktober 1853 berichtete Pfarrer Merluzzi in einem Brief an das Fürst-Erzbischöfliche Konsistorium (Verwaltungsbehörde der Diözese), dass die Kapelle errichtet sei mit der Verpflichtung, sie in gutem Bauzustand zu erhalten. Pfarrer Merluzzi bittet um nachträgliche Genehmigung und um die Erlaubnis, die Kapelle segnen zu dürfen. Die politische Baubewilligung werde nachgereicht. Am 17. November erfolgte die Rückmeldung vom Fürst-Erzbischöflichen Konsistorium an das Dekanat Sitzendorf bzw. an Pfarrer Johann Merluzzi aus Straning, dass gegen den Kapellenbau nichts einzuwenden sei. Die kirchliche Benediktion (Segnung, Weihe) könne im Einvernehmen mit dem Pfarrer von Straning vom h.h. Bezirksdechanten vorgenommen werden.






Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1. Burger Elfriede und Friedrich: Religiöse Kleindenkmäler sowie die Heiligen in Legende und Historie, 3473 Zemling, 1992 2. Revers vom 16.8.1853 und Folgedokumente vom 26.8.1853, 20.10. 1853, 16./17.11.1853 3. Kunsttopographie 1911

Elisabeth Prokop
Datum der Erfassung 2013-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2013-01-01
letzter Bearbeiter Elisabeth Prokop

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.