Rotes Kreuz
Gemeinde: Judenau-Baumgarten
Zeitkategorie: 16. Jahrhundert
Chronik:
Es steht im mittleren Sandfeld knapp westlich des Eisenbahndammes.Auf einem quaderförmigen Steinsockel mit der Jahreszahl 1880 und darunter den Buchstaben F.W. erhebt sich ein etwa mannshohes gusseisernes Friedhofskreuz in der Form Ende 19. Jh. Mit Inschrift Schild.
Die zweite Landesaufnahme 1872 zeigt an dieser Stelle ein Kreuz, also die Bezeichnung für einen Bildstock oder ein Wegkreuz. Seit alters her lag dort eine Weggabel und die Franziszeische Landesaufnahme 1821 zeigt an dieser Stelle zwar kein Kreuz (sie verzeichnet solche überhaupt nicht), aber die Weggabel und ein kleines Wiesendreieck. Die Vermutung, es könne sich bei dieser Marke um eine alte Grenzmarkierung handeln, ist möglich, aber mit einer Bezeichnung „Rotes Kreuz“ kann eine Grenzmarke nichts zu tun haben, da „rot“ immer nur die Farbe und höchstens im übertragenen Sinne „Blut“ bedeutet. Es gibt die Grenzbeschreibung des Judenauer Landgerichts von 1587 die für diesen Teil lautet:“…. Von dort (einem Markstein an der großen Tulln zwischen Judenau und Langenrohr) aufs Feld zwischen Judenauer und Rohrer Gründen tullnwärts, zum Rohrer Kreuz, von diesem Kreuz hinüber auf die Zöfinger Weide ….“.
Beschreibung:
Rotes Kreuz. Entstanden im 16. Jh. Vermutlich das älteste Flurkreuz von Judenau, errichtet 1830, renoviert 2000.
Details
Gemeindename | Judenau-Baumgarten |
Gemeindekennzahl | 32112 |
Ortsübliche Bezeichnung | Rotes Kreuz |
Objektkategorie | 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze) |
Katastralgemeinde | Judenau -- GEM Judenau-Baumgarten |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 690/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Sandfeld |
Längengrad | 16.01598 |
Breitengrad | 48.29285 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Rotes Kreuz. Entstanden im 16. Jh. Vermutlich das älteste Flurkreuz von Judenau, errichtet 1830, renoviert 2000. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 16. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Es steht im mittleren Sandfeld knapp westlich des Eisenbahndammes.Auf einem quaderförmigen Steinsockel mit der Jahreszahl 1880 und darunter den Buchstaben F.W. erhebt sich ein etwa mannshohes gusseisernes Friedhofskreuz in der Form Ende 19. Jh. Mit Inschrift Schild. Die zweite Landesaufnahme 1872 zeigt an dieser Stelle ein Kreuz, also die Bezeichnung für einen Bildstock oder ein Wegkreuz. Seit alters her lag dort eine Weggabel und die Franziszeische Landesaufnahme 1821 zeigt an dieser Stelle zwar kein Kreuz (sie verzeichnet solche überhaupt nicht), aber die Weggabel und ein kleines Wiesendreieck. Die Vermutung, es könne sich bei dieser Marke um eine alte Grenzmarkierung handeln, ist möglich, aber mit einer Bezeichnung „Rotes Kreuz“ kann eine Grenzmarke nichts zu tun haben, da „rot“ immer nur die Farbe und höchstens im übertragenen Sinne „Blut“ bedeutet. Es gibt die Grenzbeschreibung des Judenauer Landgerichts von 1587 die für diesen Teil lautet:“…. Von dort (einem Markstein an der großen Tulln zwischen Judenau und Langenrohr) aufs Feld zwischen Judenauer und Rohrer Gründen tullnwärts, zum Rohrer Kreuz, von diesem Kreuz hinüber auf die Zöfinger Weide ….“. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Im „Tullner Gau“, Jg. 10, Heft 4, 1935, findet sich dazu folgende Angabe (Pircher Peter, Was unsere Kapellen, Wegkreuze und Marterln erzählen): Eine Beschreibung, sie entspricht der obigen; eine Inschrift war schon damals nicht mehr zu lesen; der Zustand des Kreuzes war allerdings noch gut. Der Anlass der Aufstellung: Zwei Brüder stritten sich um das Väterliche Erbe; aus unbekannten Grunde nahm einer der beiden eines Tages ein Gewehr, rannte, ohne dass seine Angehörigen ihn hindern konnten, aus dem Hause und erschoss sich an diesem Platze. Herkunft, Familienname und Setzung des Kreuzes werden nicht genannt, auch nicht, ob der Tote dort begraben wurde |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Beiträge zur Geschichte von Judenau und Zöfing, Herausgeber Gerald Pätzold, Autor Prof. Dipl. Ing. Dr. Ewald Schmid. Mitteilungen XII des Heimatkundlichen Arbeitskreises für die Stadt und den Bezirk Tulln, Text Dir.i.R. HR Dr. Roderich Geyer, Herausgeber Dr. Richard Hübl. |
Datum der Erfassung | 2018-04-20 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2018-09-16 |
letzter Bearbeiter | Andreas Haslinger |