ehemalige Wallfahrtskirche
Gemeinde: Retzbach
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert
Chronik:
1653 ließ die Retzer Bürgerin Katharina Oberhammer die Urkapelle errichten. Durch den großen Zustrom der Pilger begann der Zisterzienserpater Robert 1680 mit dem Bau einer größeren Kirche, die eine gotische Apsis hatte, einen Turm und eine Seitenkapelle, in die das Heilige Wasser eingeleitet wurde. Um 1751 war die Blütezeit der Wallfahrt. Eine Sakristei wurde unter Pfarrer Lampert Grillitsch errichtet. Er war von 1738-1757 Pfarrer in Unterretzbach. Nach einer Erweiterung auf die Länge von 30 m wurde die Wallfahrtskirche 'Maria am Stein' 1785 auf Grund eines kaiserlichen Dekretes von Josef II. geschlossen und abgetragen. Die Gnadenstatue wurde nach Mitterretzbach übertragen, wo sie auch heute noch in der Kirche einen Ehrenplatz einnimmt. Beim Abbruch der Kirche sollen ganze Wagenladungen von Krücken und Beinschienen weggeführt worden sein.
Beschreibung:
In zweijähriger Arbeit wurden in den Jahren 1995 bis 1997 die Reste der Wallfahrtskirche von einem Archäologenteam unter der Leitung von Hofrat Prof. Dr. Gerhard Langmann und tatkräftiger Mitarbeit von DI Sylvia Kopp und Arch. DI Walter Nowak, sowie zahlreichen freiwilligen Mitarbeitern ergraben. Dort, wo ein riesiger mit Gestrüpp bewachsener Erd- u. Schutthaufen war, kamen die Mauern einer gewaltigen Kirche zu Tage.
Details
Gemeindename | Retzbach |
Gemeindekennzahl | 31038 |
Ortsübliche Bezeichnung | ehemalige Wallfahrtskirche |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Mitterretzbach -- GEM Retzbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 359, 1222 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Mitterretzbach |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hl.Stein |
Längengrad | 15.97102 |
Breitengrad | 48.79141 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 17 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 30 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | In zweijähriger Arbeit wurden in den Jahren 1995 bis 1997 die Reste der Wallfahrtskirche von einem Archäologenteam unter der Leitung von Hofrat Prof. Dr. Gerhard Langmann und tatkräftiger Mitarbeit von DI Sylvia Kopp und Arch. DI Walter Nowak, sowie zahlreichen freiwilligen Mitarbeitern ergraben. Dort, wo ein riesiger mit Gestrüpp bewachsener Erd- u. Schutthaufen war, kamen die Mauern einer gewaltigen Kirche zu Tage. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Die Grundmauern der Kirche setzen direkt auf dem anstehenden Felsgestein an. Sie bestehen aus unverputztem Bruchsteinwerk. Deutlich sind das Langschiff und die Apsis erkennbar, daran anschließend die Seitenkapelle und Sakristei. Die Wallfahrtskirche wurde zwar offiziell aufgelöst, alte Kultstätten lassen sich jedoch nicht abschaffen. Zum Heiligen Stein zogen die Menschen weiterhin um Hilfe und Trost zu erbitten. Bis in die heutige Zeit werden Bittgänge und Gelöbniswallfahrten unternommen. . |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | 1653 ließ die Retzer Bürgerin Katharina Oberhammer die Urkapelle errichten. Durch den großen Zustrom der Pilger begann der Zisterzienserpater Robert 1680 mit dem Bau einer größeren Kirche, die eine gotische Apsis hatte, einen Turm und eine Seitenkapelle, in die das Heilige Wasser eingeleitet wurde. Um 1751 war die Blütezeit der Wallfahrt. Eine Sakristei wurde unter Pfarrer Lampert Grillitsch errichtet. Er war von 1738-1757 Pfarrer in Unterretzbach. Nach einer Erweiterung auf die Länge von 30 m wurde die Wallfahrtskirche 'Maria am Stein' 1785 auf Grund eines kaiserlichen Dekretes von Josef II. geschlossen und abgetragen. Die Gnadenstatue wurde nach Mitterretzbach übertragen, wo sie auch heute noch in der Kirche einen Ehrenplatz einnimmt. Beim Abbruch der Kirche sollen ganze Wagenladungen von Krücken und Beinschienen weggeführt worden sein. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Frau Oberhammer (als 'krumbe' Frau bezeichnet) wusch sich im Bründl beim Heiligen Stein und wurde geheilt. Als Dank dafür ließ sie eine kleine offene Kapelle mit einem Marienbild errichten. Der ursprüngliche Name 'Zum Heiligen Bründl' wurde bald von der Bezeichnung 'Zum Heiligen Stein' bzw. 'Bey unserer Lieben Frau am Stein' verdrängt. |