Passauer Hochkreuz

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Schwadorf

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Der Bildstock wurde von 4 adeligen Stiftern im Jahr 1600 errichtet, die sich darauf mit ihren Wappen verewigen ließen. Das Motiv für die Errichtung liegt allerdings im Dunkeln. Die Skulptur der Mariahilf deutet jedoch auf die enge Verbindung zum Bistum Passau hin, dem die Pfarre Schwadorf jahrhundertelang bis zu ihrer Eingliederung in die Erzdiözese Wien unterstand. Erst Kaiser Joseph II. hatte mittels Vertrag vom 4. August 1784 den Verzicht des bayrischen Bistums durchgesetzt.
Bis zur Säkularisierung des Bistums im Jahr 1806 übte es mit Unterbrechungen auch die Patrimonialrechte über die Grundherrschaft Schwadorf aus, die auf ein Tauschgeschäft des damaligen Burgherrn Walther von Swabsdorf mit dem Bistum in das Jahr 1194 zurückgehen.

Auf dem quadratischen Säulenschaft prangen unter lateinischen Sinnsprüchen die Wappen der adeligen Stifter: Gold, Pientzenau, Trenbach und Elreching.

Beschreibung:

Auf dem Schaft mit quadratischen Grundriss erhebt sich eine Sandsteinskulptur, die in östlicher Richtung das Gnadenbild der Passauer Mariahilf, in westlicher Richtung die Dreifaltigkeit wiedergibt. Den Abschluss bildet ein schmiedeeisernes Doppel-Kreuz. Nach langen Jahren der Vernachlässigung wurde der außergewöhnliche Bildstock 2019 fachgerecht renoviert.

Details

Gemeindename Schwadorf
Gemeindekennzahl 32418
Ortsübliche Bezeichnung Passauer Hochkreuz
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Schwadorf -- GEM Schwadorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil 2432 Gemeinden Schwadorf bei Wien
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Budapester Straße
Längengrad 16.562061
Breitengrad 48.087731

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf dem Schaft mit quadratischen Grundriss erhebt sich eine Sandsteinskulptur, die in östlicher Richtung das Gnadenbild der Passauer Mariahilf, in westlicher Richtung die Dreifaltigkeit wiedergibt. Den Abschluss bildet ein schmiedeeisernes Doppel-Kreuz. Nach langen Jahren der Vernachlässigung wurde der außergewöhnliche Bildstock 2019 fachgerecht renoviert.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Inschriften:
IN CRUCE CLARE
SCANTONOST ? HAEC
INSIGNIA CHRISTE
GOLD

IN SANCTISSANC
TUM NOMEN LAU
DABITURIS SUM
PIENTZENAU

MISTUM CHRIS
TUMVERUM VE
NERARE PERIPSUM
ELRECHING

PASSIDIRA DE PROTE
MEM CREO VIATOR
ET SIC ERECTORD ? QUOD
CRUCIS SUI
TRENBACH

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Bildstock wurde von 4 adeligen Stiftern im Jahr 1600 errichtet, die sich darauf mit ihren Wappen verewigen ließen. Das Motiv für die Errichtung liegt allerdings im Dunkeln. Die Skulptur der Mariahilf deutet jedoch auf die enge Verbindung zum Bistum Passau hin, dem die Pfarre Schwadorf jahrhundertelang bis zu ihrer Eingliederung in die Erzdiözese Wien unterstand. Erst Kaiser Joseph II. hatte mittels Vertrag vom 4. August 1784 den Verzicht des bayrischen Bistums durchgesetzt.
Bis zur Säkularisierung des Bistums im Jahr 1806 übte es mit Unterbrechungen auch die Patrimonialrechte über die Grundherrschaft Schwadorf aus, die auf ein Tauschgeschäft des damaligen Burgherrn Walther von Swabsdorf mit dem Bistum in das Jahr 1194 zurückgehen.

Auf dem quadratischen Säulenschaft prangen unter lateinischen Sinnsprüchen die Wappen der adeligen Stifter: Gold, Pientzenau, Trenbach und Elreching.

Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Die Elrechinger, waren ein alteingesessenes Innviertler Geschlecht, das Anfang des 17. Jahrhunderts ausstarb.

Die Gold von Lampoding (auch Goldt, Lampolding, Lampoting) stammten ursprünglich aus Bayern (heute Kirchanschöring, Landkreis Traunstein), und stiegen als Ausfergen - bischöflich verbeamteten Schiffleute- in den Salzburger Adel auf, die auch Besitzungen in Österreich unter der Enns innehatten.
Wolfgang Rudolph Gold von Lampoding war 1614 Hofrat und wirklicher Kämmerer von Erzherzog Leopold, damals Bischof von Straßburg und Passau. Erasmus Gold von Lampoding war Doktor beider Rechte, zuletzt Hofkammerrat in Passau und Landuntermarschall von Österreich unter der Enns. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gold_von_Lampoding )
Emmeram Gold (+ 1585), ein Sohn des Wolf Gold von Lampoding (+ 1555), war durch seine Ehefrau Amalia von Trenbach (* 1527), Tochter des herzoglich-bayerischen Kuchelmeisters Rudolf von Trenbach zu St. Martin ein Schwager Bischof Urbans von Passau geworden.( https://de.wikipedia.org/wiki/Urban_von_Trennbach )
Das Grabmal der Amalia befand sich einst in der Pfarrkirche von Mautern an der Donau und ist nur noch fragmentarisch erhalten. (Quelle: https://hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil3/noe-3-obj269.xml )

In der Ortschaft Weyarn im bayrischen Landkreis Miesbach liegen die Ortschaften Großpienzenau und Kleinpienzenau, die noch heute an den Stammsitz der Pientzenauer erinnern.
Hans von Pientzenau ist den Tirolern noch heute ein Begriff, da er sich als Burghauptmann der Wittelbacher im Erbrechts-Streit um die Festung Kufstein gegen Kaiser Maximilian I. stellte. Erst der Einsatz der Riesenkanonen „Purlepauß“ und „Weckauf“ führte zur Eroberung der Festung. Maximilian ahndete den Treuebruch des Burghauptmanns mit dessen Enthauptung im Jahr 1504. Daran erinnert übrigens noch heute ein Marterl an der Straße nach Langkampfen. ( Abbildung und Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pienzenau )

Bildstock
2015
Ava Pelnöcker

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Ava Pelnöcker

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Ava Pelnöcker

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Ava Pelnöcker

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Ava Pelnöcker

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen

Ava Pelnöcker
Datum der Erfassung 2015-09-11
Datum der letzten Bearbeitung 2021-08-24
letzter Bearbeiter Ava Pelnöcker

Standort

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