Johannes Nepomuk in der Wüste

Freiplastikenreligiöse FreiplastikenJohannes Nepomukdarstellungen

Gemeinde: Mannersdorf am Leithagebirge

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Statue wurde im Jahre 1716 auf Kosten des Provinzdefinitoriums der Unbeschuhten Karmeliter errichtet.
Eine Aufnahme aus dem Jahr 1965 zeigt die Statue des Hl. Nepomuks noch unrestauriert ohne Strahlenkranz.

Da auf dem, von dem Wiener Kupferstecher J. M. Lerch 1689 angefertigten Kupferstich des Klostergebietes, an der Stelle der Nepomuk-Statue ein Kreuz eingezeichnet ist, kann es am Beginn der Lindenallee bereits ein Vorgängerkreuz gegeben haben, das 1716 durch Johannes Nepomuk ersetzt wurde.

Beschreibung:

Barocke Skulptur des Hl. Johannes Nepomuk auf reich dekoriertem Sockel nahe dem Arbach, unweit des mit uralten Kastanien bestandenen Wegs, der zum ehemaligen Karmeliterkloster St. Anna in der Wüste führt.

Die lebensgroße barocke Sandsteinfigur, deren Vorderseite dem Kloster zugewendet ist, steht auf einem hohen Sockel und dieser auf einer quadratischen Steinplatte. Der Heilige trägt sein Priestergewand und wendet seinen Blick dem Himmel zu. Seine rechte Hand, die ein Kreuz hält, drückt er an seine Brust.

Die Vorderseite des Sockels trägt ein Ordenswappen mit stark verwitterter Inschrift, die sich bogig über das Wappen hinzieht. Sie lautet:

"DE VOTATE TIBI P[rovinciae fer opem benefi]CE O IOANNES" die in eckiger Klammer geschriebenen Buchstaben sind ergänzt. Übersetzt bedeutet dies:
"Bring deiner dir ergebenen Provinz gnädig Hilfe, oh Johannes"

Die Inschrift auf der Rückseite des Sockels ist ebenso schwer lesbar, da die Steinplatte früher eine andere Inschrift trug und die Buchstaben teilweise überlappen. Es steht geschrieben:

"ST. IOANNE
AD AGVAS CONTRADICTIONIS
ADESTO PROPITIVS
EXTRUXIT DENVO
PROVINC. NE IONNI
DESIS CAVSAE TVORVM"

Die ersten drei Zeilen enthalten ein Chronogramm, das auf die Jahreszahl 1716 verweist.

Die Inschrift in Übersetzung: "Hl. Johannes, sei uns gnädig an den Wassern des Widerspruchs. Die (Ordens-) Provinz hat (die Statue) aufs Neue errichtet. Johannes, verlasse die Sache der Deinigen nicht"
Der Ausdruck "An den Wassern des Widerspruchs" ist ein Bibelzitat aus dem Alten Testament und steht im 4. Buch Moses (Numeri 20,13).

Details

Gemeindename Mannersdorf am Leithagebirge
Gemeindekennzahl 30716
Ortsübliche Bezeichnung Johannes Nepomuk in der Wüste
Objektkategorie 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen)

Katastralgemeinde Mannersdorf am Leithagebirge -- GEM Mannersdorf am Leithagebirge
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2659
Ortschafts- bzw. Ortsteil 2452 Mannersdorf am Leithagebirge
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Aussere Schutten 482
Längengrad 16.59636
Breitengrad 47.95512

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.7
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.7
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Barocke Skulptur des Hl. Johannes Nepomuk auf reich dekoriertem Sockel nahe dem Arbach, unweit des mit uralten Kastanien bestandenen Wegs, der zum ehemaligen Karmeliterkloster St. Anna in der Wüste führt.

Die lebensgroße barocke Sandsteinfigur, deren Vorderseite dem Kloster zugewendet ist, steht auf einem hohen Sockel und dieser auf einer quadratischen Steinplatte. Der Heilige trägt sein Priestergewand und wendet seinen Blick dem Himmel zu. Seine rechte Hand, die ein Kreuz hält, drückt er an seine Brust.

Die Vorderseite des Sockels trägt ein Ordenswappen mit stark verwitterter Inschrift, die sich bogig über das Wappen hinzieht. Sie lautet:

"DE VOTATE TIBI P[rovinciae fer opem benefi]CE O IOANNES" die in eckiger Klammer geschriebenen Buchstaben sind ergänzt. Übersetzt bedeutet dies:
"Bring deiner dir ergebenen Provinz gnädig Hilfe, oh Johannes"

Die Inschrift auf der Rückseite des Sockels ist ebenso schwer lesbar, da die Steinplatte früher eine andere Inschrift trug und die Buchstaben teilweise überlappen. Es steht geschrieben:

"ST. IOANNE
AD AGVAS CONTRADICTIONIS
ADESTO PROPITIVS
EXTRUXIT DENVO
PROVINC. NE IONNI
DESIS CAVSAE TVORVM"

Die ersten drei Zeilen enthalten ein Chronogramm, das auf die Jahreszahl 1716 verweist.

Die Inschrift in Übersetzung: "Hl. Johannes, sei uns gnädig an den Wassern des Widerspruchs. Die (Ordens-) Provinz hat (die Statue) aufs Neue errichtet. Johannes, verlasse die Sache der Deinigen nicht"
Der Ausdruck "An den Wassern des Widerspruchs" ist ein Bibelzitat aus dem Alten Testament und steht im 4. Buch Moses (Numeri 20,13).

Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Statue wurde im Jahre 1716 auf Kosten des Provinzdefinitoriums der Unbeschuhten Karmeliter errichtet.
Eine Aufnahme aus dem Jahr 1965 zeigt die Statue des Hl. Nepomuks noch unrestauriert ohne Strahlenkranz.

Da auf dem, von dem Wiener Kupferstecher J. M. Lerch 1689 angefertigten Kupferstich des Klostergebietes, an der Stelle der Nepomuk-Statue ein Kreuz eingezeichnet ist, kann es am Beginn der Lindenallee bereits ein Vorgängerkreuz gegeben haben, das 1716 durch Johannes Nepomuk ersetzt wurde.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Johannes Nepomuk in der Wüste
2018
Karl Trenker

Johannes Nepomuk in der Wüste, Ordenswappen
1965
Fotosammlung Alois u. Heribert Schutzbier

Johannes Nepomuk in der Wüste
1965
Fotosammlung Alois u. Heribert Schutzbier

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Heribert Schutzbier, Marterl und Mythen. Mannersdorfer Wegkreuze, Säulen, Kapellen und andere Kleindenkmäler (Ergänzt durch Heiligenfiguren an Bauwerken), 2018.
2) NÖ Atlas
3) Beschreibung - 1. Satz, Ava Pelnöcker

Ava Pelnöcker
Datum der Erfassung 2015-09-10
Datum der letzten Bearbeitung 2019-07-16
letzter Bearbeiter Angelika Ficenc

Standort

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