Schlosskeller

KleinspeicherGetreidespeicher

Gemeinde: Bockfließ

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Das Schloss Bockfließ verfügt über einen Gewölbekeller mit einem geräumigen Presshaus, welcher auf das Jahr 1670 zurückgeht. Es besitzt ein Satteldach und hat im südlichen Teil zwei barocke Weinpressen.
Der Grundriss ist kreuzförmig, die Gewölbe sind 4 bis 6 m hoch. Gebaut wurde damals von den zur Herrschaft gehörenden Bauern in den Wintermonaten. Damals war das Graben eines Kellers reine Handarbeit. Rund 3.000 m³ Löss mussten aus 10 Meter Tiefe weggebracht werden. Ein aufwendiges Unternehmen, welches von den Bauern meist in Fronarbeit, nur für Speis und Trank, geleistet werden musste.
Ein Kleinod des Schlosskellers sind die beiden Barockpressen im Preßhaus, die einzigen, spiegelbildlich hergestellten und angeordneten Baumpressen Österreichs. Sie wurden vor mehr als 300 Jahren von der Familie Abensperg-Traun zum Dank dafür errichtet, dass bei der zweiten Türkenbelagerung Wiens das Schloss von den angreifenden türkischen Truppen nicht eingenommen werden konnte. Auf den mächtigen Pressbäumen prangt groß 1698, das Jahr der Fertigstellung. Sie sind von Prinz Eugen von Savoyen gestiftet worden. Jeder der mächtigen Pressbäume ist ca. 10 m lang und schätzungsweise 2.800 kg schwer. Die Eichenbäume selbst waren bereits rund 250 Jahre alt, als sie im Hochleitenwald geschlägert wurden.

Im nördlichen Teil befindet sich das durch massive Gewölbe geprägte Restaurant Schlosskeller. Früher wurden diese Räume als Lager oder Einstellplatz für Kutschen verwendet.
Über den Gewölben des heutigen Restaurant Schlosskeller und des Preßhauses befindet sich der Schüttkasten. Dieser erstreckt sich über die ganze Grundrissfläche, auf der früher Getreide eingelagert wurde.

Beschreibung:

Biegt man bei der Dreifaltigkeitssäule von der ost-west verlaufenden Hauptstraße links ein so kommt man auf einen Vorplatz zum Schloss Bockfließ. Auf der rechten Seite steht auf einer Anhöhe ein rechteckiger zweistöckiger Getreidespeicher mit einem Giebeldach.
Die Längsseite der Fassade ist in drei Teile aufgeteilt. Im ersten Stock sind jeweils 6 rechteckige Fenster mit Gitterstäben eingebaut. Im Ergeschoss befinden 5 dieser Fenster. An der südlichen Stirnseite des Speichers sind über dem mittig angebrachten Holzrundtor 2 Fenster. An der nördlichen Stirnseite ist kein Tor aber ebenfalls zwei Fenster zu sehen.

Fassade hat einen sandfarbenen Anschein. Die Ecken sind mit Quadersteinen ausgeführt.

Details

Gemeindename Bockfließ
Gemeindekennzahl 31605
Ortsübliche Bezeichnung Schlosskeller
Objektkategorie 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | )

Katastralgemeinde Bockfließ -- GEM Bockfließ
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 323
Ortschafts- bzw. Ortsteil Bockfließ
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Schlossplatz 1
Längengrad 16.60271
Breitengrad 48.36167

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 16
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 14
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 55
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Biegt man bei der Dreifaltigkeitssäule von der ost-west verlaufenden Hauptstraße links ein so kommt man auf einen Vorplatz zum Schloss Bockfließ. Auf der rechten Seite steht auf einer Anhöhe ein rechteckiger zweistöckiger Getreidespeicher mit einem Giebeldach.
Die Längsseite der Fassade ist in drei Teile aufgeteilt. Im ersten Stock sind jeweils 6 rechteckige Fenster mit Gitterstäben eingebaut. Im Ergeschoss befinden 5 dieser Fenster. An der südlichen Stirnseite des Speichers sind über dem mittig angebrachten Holzrundtor 2 Fenster. An der nördlichen Stirnseite ist kein Tor aber ebenfalls zwei Fenster zu sehen.

Fassade hat einen sandfarbenen Anschein. Die Ecken sind mit Quadersteinen ausgeführt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Der Schlosskeller ist ein Zehentkeller, der unter Margarete Gräfin von Strattman, geb. Abensperg und Traun 1698 errichtet wurde.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Schloss Bockfließ verfügt über einen Gewölbekeller mit einem geräumigen Presshaus, welcher auf das Jahr 1670 zurückgeht. Es besitzt ein Satteldach und hat im südlichen Teil zwei barocke Weinpressen.
Der Grundriss ist kreuzförmig, die Gewölbe sind 4 bis 6 m hoch. Gebaut wurde damals von den zur Herrschaft gehörenden Bauern in den Wintermonaten. Damals war das Graben eines Kellers reine Handarbeit. Rund 3.000 m³ Löss mussten aus 10 Meter Tiefe weggebracht werden. Ein aufwendiges Unternehmen, welches von den Bauern meist in Fronarbeit, nur für Speis und Trank, geleistet werden musste.
Ein Kleinod des Schlosskellers sind die beiden Barockpressen im Preßhaus, die einzigen, spiegelbildlich hergestellten und angeordneten Baumpressen Österreichs. Sie wurden vor mehr als 300 Jahren von der Familie Abensperg-Traun zum Dank dafür errichtet, dass bei der zweiten Türkenbelagerung Wiens das Schloss von den angreifenden türkischen Truppen nicht eingenommen werden konnte. Auf den mächtigen Pressbäumen prangt groß 1698, das Jahr der Fertigstellung. Sie sind von Prinz Eugen von Savoyen gestiftet worden. Jeder der mächtigen Pressbäume ist ca. 10 m lang und schätzungsweise 2.800 kg schwer. Die Eichenbäume selbst waren bereits rund 250 Jahre alt, als sie im Hochleitenwald geschlägert wurden.

Im nördlichen Teil befindet sich das durch massive Gewölbe geprägte Restaurant Schlosskeller. Früher wurden diese Räume als Lager oder Einstellplatz für Kutschen verwendet.
Über den Gewölben des heutigen Restaurant Schlosskeller und des Preßhauses befindet sich der Schüttkasten. Dieser erstreckt sich über die ganze Grundrissfläche, auf der früher Getreide eingelagert wurde.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Als am 28.2.1871 um 1 Uhr nachts der Kirchturm einstürzte und daraufhin die alte Kirche nicht mehr benützbar war, wurde der herrschaftliche Schüttkasten als Notkirche umfunktioniert. Die erste Messe fand am 19.3.1871 statt. Für die 3 Glocken der alten Kirche wurde ein hölzerner Glockenturm errichtet. Waren in der alten Kirche 310 Kirchenstuhlplätze vorhanden, konnten aus Platzmangel im Schüttkasten nur 280 Plätze aufgestellt werden. Die Platzverteilung gestaltete sich schwierig. Für die mittleren Kirchensitze wurden 70 x (Kreuzer) verlangt, für die kürzeren Seitenstühle 35 x, aus dem Erlös wurde um 166 fl 80 x ein Harmonium gekauft.
Am 1.11.1871 schloss die Herrschaft einen Vertrag für die unentgeltliche Benützung des Hofkastens auf ein Jahr ab und verlangt dafür ein Oratorium in der neuen Kirche für die Gutsinhaber und deren Beamten oder kostenlose Benützung der 6 vorderen Kirchenstühlen. Dieser Vertrag wurde von der Herrschaft im September 1874 bis 1876 verlängert.

Ansicht_Südseitig
14.01.2022
Albert Wannemacher

Asicht_Alt
vermutlich in den 80iger Jahren
Hans Peter Ubl

Detail_Tor
vermutlich in den 80iger Jahren
Hans Peter Ubl

Detail_Tor_Neu
17.03.2024
Martin Wannemacher

Detail_Torbogen_Abschlussstein
17.03.2024
Martin Wannemacher

Detail_Tor_Holzgravur
17.03.2024
Martin Wannemacher

Detail_Tor_Schloss
17.03.2024
Martin Wannemacher

Ansicht_Süd_2024
17.03.2024
Martin Wannemacher

Ansicht_Eingang_Restaurant
17.03.2024
Martin Wannemacher

Ansicht_Nord
17.03.2024
Martin Wannemacher

Ansicht_West
17.03.2024
Martin Wannemacher

Ansicht_Ost
17.03.2024
Martin Wannemacher

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Heimatkundliche Beiträge, Hermine Loderer – 1978,
Bockfließer Wanderweg 2, Homepage MG Bockfließ
100 Jahre Pfarrkirche Bockfließ, Pfarre Bockfließ, 1977
Eigene Erhebnungen 2024

Martin Wannemacher
Datum der Erfassung 2024-02-28
Datum der letzten Bearbeitung 2024-03-26
letzter Bearbeiter Martin Wannemacher

Standort

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