Dreifaltigkeitskapelle Vorderburgstall (Ressl-Kapelle)

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Scheibbs

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Kapelle steht auf historischem Boden, denn die Errichtung erfolgte auf dem Turmkogel und steht diese auf der Grundfestung eines ehemaligen mittelalterlichen Turmes (die Bodenplatten stammen noch von dieser Zeit). Oberhalb des Kapelleneinganges ist ein Wappenstein mit dem Gaminger-Wappen und der Jahreszahl 1618 eingemauert, welcher auf die Grenze der Kartäuser-Herrschaft (1330-1782) hinweist (sh. Skizze Grenzverlauf der Herrschaft Gaming-Details zur Kartause bei „Kartäuser-Grenzstein“) .
Nach alter Überlieferung soll am Rand des Südhanges entlang gegen Westen eine Burg gestanden sein, wovon noch die Grundfestung des mittelalterlichen Turmes Zeugnis gibt.
Die letzten Reste dieses mittelalterlichen Turmes sollen angeblich 1886 abgetragen und dessen Material zum Aufbau der benachbarten Höfe verwendet worden sein.
Die drei Burgstall-Höfe (Vorder-Mitter- und Unterburgstall-verfallen) gehen angeblich auf den ehemaligen Meierhof der Anlage zurück.
Diese große Kapelle mit Glockenturm haben in den Jahren 1920-22 die Besitzer des Bauernhauses Vorderburgstall, Josef und Christine Jagetsberger zur Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und zum Dank dafür bauen lassen, dass bei einem Brand des Hauses im Jahre 1907 keine Personen zu Schaden gekommen waren und ebenfalls im Jahre 1907 der Sohn Josef Jagetsberger nach schwerer Verwundung geheilt wurde, sowie der Hausbesitzer Josef Jagetsberger wieder gesund vom 1. Weltkrieg zurückgekommen ist. Die Weihe der Kapelle erfolgte am 11. Juni 1922.
Angehörige der Familie Jagesberger haben jeweils im Sommer bis zum Jahre 1979 täglich morgens und abends zum Gebet geläutet (von Allerheiligen bis Ostern wurde nicht geläutet). Seither wird nur mehr jährlich am Dreifaltigkeitssonntag eine Andacht gefeiert.

Beschreibung:

Diese Dreifaltigkeitskapelle befindet sich ungefähr 200 m vom Bauernhaus Vorderburgstall der Familie Jagesberger, Brandstatt 27, entfernt in der Wiese.
In der Kapelle befinden sich ein vom Bildhauer Josef Schagerl aus Peutenburg geschnitzter neugotischer Altar mit der Darstellung der Heiligen Familie (Josef, Maria und Jesus) und darüber die Dreifaltigkeitsdarstellung (Gott Vater und Sohn mit Hl. Geist, dargestellt als Taube). Außerdem befinden sich noch Statuen Hl. Sebastian (Schutzpatron gegen Pest und andere Krankheiten) und Hl. Florian (Schutzpatron gegen Feuergefahren) neben der Heiligen Familie. Auf Höhe des Altartisches befindet sich am Altar ein Spruchband mit folgendem Text:
"St. Sebastian bewahr uns vor Krankheit" - "Maria mit dem Kinde lieb uns allen deinen Segen gib" - Hl. Josef Schutzpatron bitt für uns bei Gottesthron" - St. Florian bitt für uns vor Feuersgefahr".
Im Innern der Kapelle ist an der Wand eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht:
Aus Dankbarkeit gebaut. Zur Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit für wunderbare Rettung der ruchlosen Feuerlegung nachts den 21.8.1907 waren Vorderburgstall samt Besitz Johann und Josefa Ressl in Feuer- und Lebensgefahr. Für glückliche Heilung schwerer Verwundung des Sohnes Josef Jagetsberger im Jahre 1907. Für glückliches Retourkommen des jetzigen Besitzers Josef Jagetsberger vom Weltkrieg 1914-1918. Familie Josef und Christine Jagetsberger.
Die Kapelle wurde im Jahre 1984 und zuletzt im Jahre 2014 renoviert.

Details

Gemeindename Scheibbs
Gemeindekennzahl 32013
Ortsübliche Bezeichnung Dreifaltigkeitskapelle Vorderburgstall (Ressl-Kapelle)
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Brandstatt -- GEM Scheibbs
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 605
Ortschafts- bzw. Ortsteil Katastralgemeinde Brandstatt
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Güterweg Lampelsberg nächst Haus Brandstatt 27
Längengrad 15.125728
Breitengrad 48.002056

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 8
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 5
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 6
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Diese Dreifaltigkeitskapelle befindet sich ungefähr 200 m vom Bauernhaus Vorderburgstall der Familie Jagesberger, Brandstatt 27, entfernt in der Wiese.
In der Kapelle befinden sich ein vom Bildhauer Josef Schagerl aus Peutenburg geschnitzter neugotischer Altar mit der Darstellung der Heiligen Familie (Josef, Maria und Jesus) und darüber die Dreifaltigkeitsdarstellung (Gott Vater und Sohn mit Hl. Geist, dargestellt als Taube). Außerdem befinden sich noch Statuen Hl. Sebastian (Schutzpatron gegen Pest und andere Krankheiten) und Hl. Florian (Schutzpatron gegen Feuergefahren) neben der Heiligen Familie. Auf Höhe des Altartisches befindet sich am Altar ein Spruchband mit folgendem Text:
"St. Sebastian bewahr uns vor Krankheit" - "Maria mit dem Kinde lieb uns allen deinen Segen gib" - Hl. Josef Schutzpatron bitt für uns bei Gottesthron" - St. Florian bitt für uns vor Feuersgefahr".
Im Innern der Kapelle ist an der Wand eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht:
Aus Dankbarkeit gebaut. Zur Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit für wunderbare Rettung der ruchlosen Feuerlegung nachts den 21.8.1907 waren Vorderburgstall samt Besitz Johann und Josefa Ressl in Feuer- und Lebensgefahr. Für glückliche Heilung schwerer Verwundung des Sohnes Josef Jagetsberger im Jahre 1907. Für glückliches Retourkommen des jetzigen Besitzers Josef Jagetsberger vom Weltkrieg 1914-1918. Familie Josef und Christine Jagetsberger.
Die Kapelle wurde im Jahre 1984 und zuletzt im Jahre 2014 renoviert.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Kapelle steht auf historischem Boden, denn die Errichtung erfolgte auf dem Turmkogel und steht diese auf der Grundfestung eines ehemaligen mittelalterlichen Turmes (die Bodenplatten stammen noch von dieser Zeit). Oberhalb des Kapelleneinganges ist ein Wappenstein mit dem Gaminger-Wappen und der Jahreszahl 1618 eingemauert, welcher auf die Grenze der Kartäuser-Herrschaft (1330-1782) hinweist (sh. Skizze Grenzverlauf der Herrschaft Gaming-Details zur Kartause bei „Kartäuser-Grenzstein“) .
Nach alter Überlieferung soll am Rand des Südhanges entlang gegen Westen eine Burg gestanden sein, wovon noch die Grundfestung des mittelalterlichen Turmes Zeugnis gibt.
Die letzten Reste dieses mittelalterlichen Turmes sollen angeblich 1886 abgetragen und dessen Material zum Aufbau der benachbarten Höfe verwendet worden sein.
Die drei Burgstall-Höfe (Vorder-Mitter- und Unterburgstall-verfallen) gehen angeblich auf den ehemaligen Meierhof der Anlage zurück.
Diese große Kapelle mit Glockenturm haben in den Jahren 1920-22 die Besitzer des Bauernhauses Vorderburgstall, Josef und Christine Jagetsberger zur Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und zum Dank dafür bauen lassen, dass bei einem Brand des Hauses im Jahre 1907 keine Personen zu Schaden gekommen waren und ebenfalls im Jahre 1907 der Sohn Josef Jagetsberger nach schwerer Verwundung geheilt wurde, sowie der Hausbesitzer Josef Jagetsberger wieder gesund vom 1. Weltkrieg zurückgekommen ist. Die Weihe der Kapelle erfolgte am 11. Juni 1922.
Angehörige der Familie Jagesberger haben jeweils im Sommer bis zum Jahre 1979 täglich morgens und abends zum Gebet geläutet (von Allerheiligen bis Ostern wurde nicht geläutet). Seither wird nur mehr jährlich am Dreifaltigkeitssonntag eine Andacht gefeiert.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Dreifaltigkeitskapelle Vorderburgstall
Juni 2016
Erwin Huber

Wappenstein 1618 mit Turm
Juni 2016
Erwin Huber

Kapelle Innenraum
Juni 2016
Erwin Huber

Kapelle-Seitenfenster
Juni 2016
Erwin Huber

Standortübersicht
Juni 2016
Erwin Huber

Altar-Detail
Juni 2016
Erwin Huber

Kapelle-Seitenansicht
Juni 2016
Erwin Huber

Dreifaltigkeitskapelle-Weihe 1922
1922
Slg. Jagesberger, Brandstatt 27

Skizze zu Grenzverlauf Herrschaft Kartause
Jänner 2016
Erwin Huber

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Kapellen, Marterl und Bildstöcke der Pfarre Scheibbs v. Erwin Huber, 2000, Seite 106;
2) Brandstatt/Damals und heute v. Erwin Huber, 2009, Seite 123;
3) Auskunft Jagesberger Franz sen., Brandstatt 27 (Vorderburgstall);

Erwin Huber
Datum der Erfassung 2016-06-23
Datum der letzten Bearbeitung 2019-04-10
letzter Bearbeiter Erwin Huber

Standort

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