Entenfellner oder Mühlkreuz

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Mistelbach

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Zaya betrieb einst 42 Mühlen. Die Entenfellner-Mühle ist erstmals aus dem Jahre 1355 urkundlich bezeugt und im Urbar von 1414 verzeichnet. Die Mühlen wurden im Laufe der Zeit meist nach den Besitzern benannt. Das Müllergeschlecht der Entenfellner war von 1740 - 1888 hier tätig.

Beschreibung:

Das Entenfellner- oder Mühlkreuz steht auf der linken Seite im Feld ca. 4 m abseits der Landesstraße 35 nach Asparn. Der älteste Bildstock Hüttendorfs ist nach Norden ausgerichtet. Der vorkragende Schaft trägt einen zweiseitig geöffneten Tabernakelaufsatz mit einer nach Nord und Ost geöffneten Nische, darinnen eine Marienplastik aus gebranntem Ton. Auf der Kragenplatte befindet sich ein ziegelgedecktes Pyramidendach, das mit einem kunstvoll geschmiedeten Patriarchenkreuz gekrönt ist. Im 19. Jahrhundert war noch folgende Inschrift angebracht: „Tises Chreutz had lassen machen der erbare Maister Stefan Has, Milner, Gott zv Ehrn vnd Vrgedachnus, 1626.“ Haas war Besitzer der Entenfellnermühle, wozu der Acker, auf dem der gemauerte Bildstock steht, gehörte. Der Name Haas scheint auch 1626 in der Dorfmühle zu Hüttendorf auf. Er hatte vielleicht die Entenfellnermühle gepachtet.

Details

Gemeindename Mistelbach
Gemeindekennzahl 31633
Ortsübliche Bezeichnung Entenfellner oder Mühlkreuz
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Hüttendorf -- GEM Mistelbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer GST. 1694/8
Ortschafts- bzw. Ortsteil Hüttendorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname links der Straße von Hüttendorf nach Asparn auf freiem Feld
Längengrad 16.52415
Breitengrad 48.56979

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.8
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
neuer Anstrich

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das Entenfellner- oder Mühlkreuz steht auf der linken Seite im Feld ca. 4 m abseits der Landesstraße 35 nach Asparn. Der älteste Bildstock Hüttendorfs ist nach Norden ausgerichtet. Der vorkragende Schaft trägt einen zweiseitig geöffneten Tabernakelaufsatz mit einer nach Nord und Ost geöffneten Nische, darinnen eine Marienplastik aus gebranntem Ton. Auf der Kragenplatte befindet sich ein ziegelgedecktes Pyramidendach, das mit einem kunstvoll geschmiedeten Patriarchenkreuz gekrönt ist. Im 19. Jahrhundert war noch folgende Inschrift angebracht: „Tises Chreutz had lassen machen der erbare Maister Stefan Has, Milner, Gott zv Ehrn vnd Vrgedachnus, 1626.“ Haas war Besitzer der Entenfellnermühle, wozu der Acker, auf dem der gemauerte Bildstock steht, gehörte. Der Name Haas scheint auch 1626 in der Dorfmühle zu Hüttendorf auf. Er hatte vielleicht die Entenfellnermühle gepachtet.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das Entenfellner Kreuz war vermutlich eine Wegmarkierung und gehörte zur 1355 genannten Stengl (Steg) Mühle. Damals führte ein Weg vorbei, der durch einen Steg als Übergang über die Zaya, über den Buriweg eine Abzweigung nach Asparn bildete. 1417 wird in einem Dokument die Stegmühle genannt. Noch 1822 sind ein Weg und eine Brücke in der Landkarte eingezeichnet. 1713/1714 wurde Hüttendorf besonders schwer von der Pest heimgesucht. Der Bildstock wurde als Pestkreuz gegen Asparn bezeichnet. Die Pest hielt aus Asparn Einzug. Bis Oktober zählte man 45 Pestopfer aus 18 Häusern, 29 wurden ohne ärztliche Hilfe geheilt. 1751 war Lorenz Entenfellner Müller auf der Dorfmühle oder Mittermühle ober Hüttendorf, die später nach ihm wiederholt als Entenfellner Mühle genannt wurde, ab 1808 nach seinem Sohn Paul.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Zaya betrieb einst 42 Mühlen. Die Entenfellner-Mühle ist erstmals aus dem Jahre 1355 urkundlich bezeugt und im Urbar von 1414 verzeichnet. Die Mühlen wurden im Laufe der Zeit meist nach den Besitzern benannt. Das Müllergeschlecht der Entenfellner war von 1740 - 1888 hier tätig.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Prof. Heinrich Schöfmann, Michael Greis, Herbert Pelzelmayer, Dr. Detlev Gamon, Heimatkundliche Beilagen der BH Mistelbach Jänner 1951 S 1, Archiv Spreitzer, Die 3 Hüttendorfer Mühlen, Dr.Detlev Gamon, S 5,7 1951, S 1

Christa Jakob
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Christa Jakob

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.