Gerichtskreuz

RechtsdenkmälerStrafrechtsdenkmälerGalgen und Richtplätze

Gemeinde: Tulln an der Donau

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Das spätgotische Gerichtskreuz wurde an der alten „Rohrer Straße“ in der Nähe des Hochgerichts wahrscheinlich von der Stadt Tulln als Inhaberin der Hochgerichtsbarkeit errichtet und 1598 als Raaber Kreuz anlässlich der Rückgewinnung der Festung Raab (Györ, Ungarn) unter Verwendung der alten Bauteile, „wiederaufgerichtet“. Bis ins 18. Jh. fanden auf dem Hochgericht Hinrichtungen statt. Wegen der Ausweitung des Messegeländes wurde das Gerichtskreuz 1977 an die jetzige Stelle versetzt, wobei das beschädigte Steinkreuz auf dem Dach durch ein neues ersetzt wurde.

Beschreibung:

An der Südseite der Josef Reither-Straße, gegenüber der Tullner Messe, befindet sich das Gerichtskreuz. Über einem auf einem Betonfundament errichteten quadratischen Sockel erhebt sich ein aus sechs Quadern bestehender achteckiger Schaft, darüber ein großer ausladender Tabernakel mit einem steinernen Zeltdach, das von einem Steinkreuz gekrönt ist. Das Gerichtskreuz besteht aus Greifensteiner Sandstein.

Details

Gemeindename Tulln an der Donau
Gemeindekennzahl 32135
Ortsübliche Bezeichnung Gerichtskreuz
Objektkategorie 1332 ( Rechtsdenkmäler | Strafrechtsdenkmäler | Galgen und Richtplätze)

Katastralgemeinde Tulln -- GEM Tulln an der Donau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2701/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil St. Pöltner Viertel
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Josef Reither-Straße
Längengrad 16.03547
Breitengrad 48.32619

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 5.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Eine Steinsanierung wäre erforderlich, weiters wäre der Ersatz der etwas lieblos aufgestellten Figuren im Tabernakel durch eine einer Gerichtsstätte entsprechende bildliche Darstellung wünschenswert.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) An der Südseite der Josef Reither-Straße, gegenüber der Tullner Messe, befindet sich das Gerichtskreuz. Über einem auf einem Betonfundament errichteten quadratischen Sockel erhebt sich ein aus sechs Quadern bestehender achteckiger Schaft, darüber ein großer ausladender Tabernakel mit einem steinernen Zeltdach, das von einem Steinkreuz gekrönt ist. Das Gerichtskreuz besteht aus Greifensteiner Sandstein.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Der Innenraum des Tabernakels ist mit einem Eisengitter abgeschlossen, im Innenraum befinden sich zwei Statuen.

Zeitkategorie 16. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das spätgotische Gerichtskreuz wurde an der alten „Rohrer Straße“ in der Nähe des Hochgerichts wahrscheinlich von der Stadt Tulln als Inhaberin der Hochgerichtsbarkeit errichtet und 1598 als Raaber Kreuz anlässlich der Rückgewinnung der Festung Raab (Györ, Ungarn) unter Verwendung der alten Bauteile, „wiederaufgerichtet“. Bis ins 18. Jh. fanden auf dem Hochgericht Hinrichtungen statt. Wegen der Ausweitung des Messegeländes wurde das Gerichtskreuz 1977 an die jetzige Stelle versetzt, wobei das beschädigte Steinkreuz auf dem Dach durch ein neues ersetzt wurde.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Bei dem Gerichtskreuz erteilte der begleitende Priester den Verurteilten den letzten Segen. Als besondere Vergünstigung galt, in der Nähe des Gerichtskreuzes begraben zu werden, anstatt auf dem Hochgericht verscharrt zu werden.



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen DEHIO, Niederösterreich südlich der Donau, 2003, Seite 2422 Biack, Otto: Geschichte der Stadt Tulln, 1982, Seite 32 Kulturführer Tulln an der Donau, 2001 Pichler, Eduard sen.: Tullner Denkmale, 1967

Manfred Neubauer
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Manfred Neubauer

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.