Schenker-Kreuz, Fronauer- oder Urlauberkreuz
Gemeinde: Gaweinstal
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Der in Gross-Schweinbarth mit seinen Leuten hausende Gamaret Fronauer terrorisierte die gesamte Umgebung mit seinen Raubzügen. Im Jahr 1460 überfiel er auch Gaunersdorf und wurde von den Bewohnern in einem blutigen Gemetzel zurückgeschlagen. Man begrub die Toten am Rande der Straße und bezeichnete die Stelle mit einem Kreuz. 1713 haben die Besitzer der nahe gelegenen Mühle Peter Steinemayer und Catharina Steinemayer die jetzige Säule errichten lassen. Der nachfolgende Müller war Philipp Schenk; von dem leitet sich der Name „Schenker-Kreuz“ her.
Der für das Denkmal auch gebräuchliche Name „Urlauberkreuz“ leitet sich daher, dass nach überstandener Pestgefahr ab 1716 50 Jahre lang jeweils im August eine Gelöbniswallfahrt nach Mariazell bei diesem Kreuz ihren Ausgang nahm; die Pilger wurden dort verabschiedet („beurlaubt“).
1838 wurde die Säule restauriert; 1945 stark beschädigt und umgeworfen. 1966 wurde die zwischenzeitig wieder aufgestellte Säule durch das BDA im Zusammenwirken mit Prof. Mag. Franz Kaindl renoviert (geringfügig verändert) und bedingt durch den Straßenbau etwas versetzt.
2018 wurde das Kreuz über Anregung des Dorferneuerungsvereines Gaweinstal neuerlich in Richtung NO leicht versetzt und von der Familie Helmut und Marianne Liboswar im Zusammenwirken mit dem BDA und der Gemeinde renoviert. Restaurator John Rogers aus Haselbach.
Beschreibung:
Die Kreuzsäule aus Sandstein befindet sich auf der rechten Seite der Wienerstraße am südlichen Ortausgang von Gaweinstal. Auf einem 0,80 m hohen Sockel steht eine ca 1,50 m hohe, sich nach oben verjüngende Rundsäule, die mit einem ca 0,50 m hohen Kreuz gekrönt ist. Das Kreuz ist nach Osten ausgerichtet.
Auf dem Sockel des Denkmals befindet sich ein Mühlrad, das Zunftzeichen der Müller.
Die Umschrift lautet:
„PSM – CSM 1713“
(d.h. Peter Steinemayer - Catharina Steinemayer 1713).
Details
Gemeindename | Gaweinstal |
Gemeindekennzahl | 31612 |
Ortsübliche Bezeichnung | Schenker-Kreuz, Fronauer- oder Urlauberkreuz |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Gaweinstal -- GEM Gaweinstal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2875/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Gaweinstal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Am südlichen Ortsrand |
Längengrad | 16.5892 |
Breitengrad | 48.46996 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 2.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.63 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.63 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Kreuzsäule aus Sandstein befindet sich auf der rechten Seite der Wienerstraße am südlichen Ortausgang von Gaweinstal. Auf einem 0,80 m hohen Sockel steht eine ca 1,50 m hohe, sich nach oben verjüngende Rundsäule, die mit einem ca 0,50 m hohen Kreuz gekrönt ist. Das Kreuz ist nach Osten ausgerichtet. Auf dem Sockel des Denkmals befindet sich ein Mühlrad, das Zunftzeichen der Müller. Die Umschrift lautet: „PSM – CSM 1713“ (d.h. Peter Steinemayer - Catharina Steinemayer 1713). |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der in Gross-Schweinbarth mit seinen Leuten hausende Gamaret Fronauer terrorisierte die gesamte Umgebung mit seinen Raubzügen. Im Jahr 1460 überfiel er auch Gaunersdorf und wurde von den Bewohnern in einem blutigen Gemetzel zurückgeschlagen. Man begrub die Toten am Rande der Straße und bezeichnete die Stelle mit einem Kreuz. 1713 haben die Besitzer der nahe gelegenen Mühle Peter Steinemayer und Catharina Steinemayer die jetzige Säule errichten lassen. Der nachfolgende Müller war Philipp Schenk; von dem leitet sich der Name „Schenker-Kreuz“ her. Der für das Denkmal auch gebräuchliche Name „Urlauberkreuz“ leitet sich daher, dass nach überstandener Pestgefahr ab 1716 50 Jahre lang jeweils im August eine Gelöbniswallfahrt nach Mariazell bei diesem Kreuz ihren Ausgang nahm; die Pilger wurden dort verabschiedet („beurlaubt“). 1838 wurde die Säule restauriert; 1945 stark beschädigt und umgeworfen. 1966 wurde die zwischenzeitig wieder aufgestellte Säule durch das BDA im Zusammenwirken mit Prof. Mag. Franz Kaindl renoviert (geringfügig verändert) und bedingt durch den Straßenbau etwas versetzt. 2018 wurde das Kreuz über Anregung des Dorferneuerungsvereines Gaweinstal neuerlich in Richtung NO leicht versetzt und von der Familie Helmut und Marianne Liboswar im Zusammenwirken mit dem BDA und der Gemeinde renoviert. Restaurator John Rogers aus Haselbach. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Der Ritter Gamaret von Fronau begann um 1458 seine Laufbahn als Rebell und Raubritter und starb 1464 als Kaiserl. Rat am Hofe Kaiser Friedrich III. |
Schenkerkreuz, Sockel, vor 2018 | |
2012 | |
Popp Elfriede |
Schenker-Kreuz, vor 2018 | |
2012 | |
Popp Elfriede |
1869, Zeichnung aus dem Denkbuch des Marktes Gaunersdorf | |
Hickl Rainer |
Schenker-Kreuz | |
2019 | |
Popp Elfriede |
Schenker-Kreuz | |
2019 | |
Popp Elfriede |
Schenker-Kreuz | |
2019 | |
Popp Elfriede |
Schenker-Kreuz | |
2019 | |
Popp Elfriede |
Schenker-Kreuz | |
2023 | |
Popp Elfriede |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Denkbuch des Marktes Gaunersdorf; Franz Kaindl in 700 Jahre Schottenpfarre Gaweinstal, 1980 Baumgartner Maria, Chronik von Gaweinstal Ersterfassung in „Zeichen unserer Kulturlandschaft“ 2012: Elfriede Popp |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-07-12 |
letzter Bearbeiter | Elfriede Popp |