Nepomuk 1728
Gemeinde: Laa an der Thaya
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Laut der im Pfarrarchiv erhaltenen Stiftungsurkunde und dem Schriftverkehr des Pfarrers mit dem Wiener erzbischöflichen Konsistorium (Kirchenbehörde) wurde diese Statue von dem angesehenen Laaer Bürger und Ratsherrn Johann Sebastian Brauner und seiner Frau Brigitta im Frühjahr 1728 aus besonderer Verehrung des Heiligen und weil sie 'schon zum verschidenen mahlen in ihren Geburden etwas unglikhlich gewesen' errichtet. Es ist also eine Privatstiftung einer Bürgerfamilie, deren Vorfahren schon 1679 ein Denkmal für einen im Ausland verstorbenen Angehörigen errichten ließen (>Braunerkreuz). Der Bildhauer dieser Statue ist nicht bekannt. Stilistisch kann sie weder dem zu dieser Zeit in Nikolsburg schaffenden Ignaz Lengelacher noch dem in Laa mehrfach vertretenen Wiener Bildhauer Rochus Michael Mayrhofer zugeordnet werden.
Beschreibung:
Übliche Darstellung des Heiligen Johannes Nepomuk: Auf einem hochquaderförmigen Podest, das unten und oben mit ausladendem Profil und Gesimse geziert ist, steht unterlebensgroß der Heilige in Priestergewand (Talar, Chorrock, Almutia und Birett) und hält mit der linken Hand das Kreuz, das er mit seinem rechten Arm umfasst. Die Darstellung strahlt Ruhe und priesterliche Würde aus, sein Gesicht ist dem Betrachter zugewandt, um diesen ebenso zur Betrachtung des Kreuzes einzuladen. Podest und Figur sind aus Zogelsdorfer Kalksandstein gehauen. Der Standort des Denkmals ist die südwestliche Seite der Brücke über den Thaya-Mühlbach vor dem ehemaligen Staatzertor (Südtor) der Stadt.
Details
Gemeindename | Laa an der Thaya |
Gemeindekennzahl | 31629 |
Ortsübliche Bezeichnung | Nepomuk 1728 |
Objektkategorie | 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen) |
Katastralgemeinde | Laa an der Thaya -- GEM Laa an der Thaya |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 5956 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Laa an der Thaya |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Mühlbachbrücke Staatsbahnstraße |
Längengrad | 16.38761 |
Breitengrad | 48.71933 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Die Statue wurde im Jahr 2000 restauriert und nach einer Beschädigung 2008 nochmals überarbeitet. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Übliche Darstellung des Heiligen Johannes Nepomuk: Auf einem hochquaderförmigen Podest, das unten und oben mit ausladendem Profil und Gesimse geziert ist, steht unterlebensgroß der Heilige in Priestergewand (Talar, Chorrock, Almutia und Birett) und hält mit der linken Hand das Kreuz, das er mit seinem rechten Arm umfasst. Die Darstellung strahlt Ruhe und priesterliche Würde aus, sein Gesicht ist dem Betrachter zugewandt, um diesen ebenso zur Betrachtung des Kreuzes einzuladen. Podest und Figur sind aus Zogelsdorfer Kalksandstein gehauen. Der Standort des Denkmals ist die südwestliche Seite der Brücke über den Thaya-Mühlbach vor dem ehemaligen Staatzertor (Südtor) der Stadt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Laut der im Pfarrarchiv erhaltenen Stiftungsurkunde und dem Schriftverkehr des Pfarrers mit dem Wiener erzbischöflichen Konsistorium (Kirchenbehörde) wurde diese Statue von dem angesehenen Laaer Bürger und Ratsherrn Johann Sebastian Brauner und seiner Frau Brigitta im Frühjahr 1728 aus besonderer Verehrung des Heiligen und weil sie 'schon zum verschidenen mahlen in ihren Geburden etwas unglikhlich gewesen' errichtet. Es ist also eine Privatstiftung einer Bürgerfamilie, deren Vorfahren schon 1679 ein Denkmal für einen im Ausland verstorbenen Angehörigen errichten ließen (>Braunerkreuz). Der Bildhauer dieser Statue ist nicht bekannt. Stilistisch kann sie weder dem zu dieser Zeit in Nikolsburg schaffenden Ignaz Lengelacher noch dem in Laa mehrfach vertretenen Wiener Bildhauer Rochus Michael Mayrhofer zugeordnet werden. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Ahnherr dieser angesehenen Bürgerfamilie, die mehrmals Stadtrichter, Bürgermeister und Ratsherrn gestellt hat, ist der Müller Michael Brauner. Er war um 1630 mit seinem Bruder Matthias aus der Gegend von Breslau in Schlesien nach Laa in die hiesige Stadtmühle gekommen. Dort starb Matthias am 8. Februar 1631 um 10 Uhr nachts vollkommen unerwartet (Sterbematrik I, S. 151). Michael kam später als Bestandsmüller zuerst nach Grusbach (=Hrusovany in Mähren) und Asparn an der Zaya, dann auf die Breuner´sche Mühle am Ruhhof bei Laa, wo er bis zu seinem Tode im Jänner 1664 verblieb. 1645 verlor er während der Invasion der Schweden seine erste Frau und ein Kind, heiratete 1646 die wohlhabende Bürgerswitwe Kunigunde Barthel aus Laa und wurde damit auch Bürger der Stadt. Mit ihr hatte er weitere Kinder, von denen Michael jun. (1648-1679) und Sebastian (1656-1720) die männlichen Nachkommen waren. Für den 1679 in der Fremde verstorbenen Michael wurde als Gedenkmal das sogenannte 'Braunerkreuz' errichtet. Stifter dessen war Matthias Brauner, ein Sohn des Michael sen. aus erster Ehe, der in Nestlowitz in Mähren Müller war (laut Inschrift des 'Braunerkreuzes'). Sebastian führte dann den Namen Brauner in Laa weiter. Sein Sohn Johann Sebastian (1687-1753), der Stifter der Nepomukstatue, betrieb wie sein Vater das Lebzeltergewerbe in Laa und war dreimal verheiratet. Nachkommen dieser Familie sind heute im Weinviertel, in Südmähren, in Wien und von Wien ausgehend in den USA vertreten. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Stiftungsurkunde im Pfarrarchiv Laa (Karton 34, Konvolut 4) Zeichnung von Josef Gall 1847 Kulturhefte Laa, Nummer 18: Kapellen und Säulen, Bildstöcke und Kreuze, Laa 2000 |
Datum der Erfassung | 1982-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 1982-01-01 |
letzter Bearbeiter | Alois Toriser, Laa |