Ölberg-Marterl 1682
Gemeinde: Pulkau
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Auf Grund des Stifterjahres 1682 weiß man, dass 3 Jahre zuvor in Pulkau eine fürchterliche Pestepidemie gewütet hat. Das war nicht die erste sondern die neunte Epidemie die Pulkau jahrelang unter Quarantäne stehen lies. Man muß sich die Berge an Leichen vorstellen die natürlich nicht am örtlichen kleinen Friedhof Platz fanden und in den Massengräbern rund um den Ort verscharrt wurden. Vermutlich sind sogar zwei Massengräber überhalb des Marterls in den Feldern. Heute sind viele der ausgegrabenen Opfer im nahen Karner zur letzten Ruhe getragen worden.
Beschreibung:
Wenn man an der sehenswerten romanischen Kirche St. Michael (12.Jhd.) vorbei geht kommt man auf die Berggasse. An einer Gablung steht man dann vor einem der wenigen barocken Flachtabernakelpfeiler aus Sandstein. Dieser steht auf einem quadratischen Grundplatte. Auf dieser erhebt sich ein rechteckiger Sockel und eine toskanische Säule mit einem Volutenkapitell. Auf diesem ist ein Lorbeerkranz mit einem Wappen der Lederer darin. Am Kapitell eine Dachplatte auf der der Flachtabernakel steht. Es zeigt eine Ölbergszene mit dem knieenden Jusus der von einem Engel gelabt wird. Um jesus die schlafenden Jünger. Auf einer grossen Dachplatte ein Pyramidendach das in einem Steinkreuz endet. Im Kreuz das Christus-Monogramm IHS und unterhalb das Herz-Jesu-Zeichen. In den Kreuzenden Rosengravuren.
Details
Gemeindename | Pulkau |
Gemeindekennzahl | 31035 |
Ortsübliche Bezeichnung | Ölberg-Marterl 1682 |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Pulkau -- GEM Pulkau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 88/10 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3741 Pulkau |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Berggasse 21 |
Längengrad | 15.861607 |
Breitengrad | 48.707389 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.9 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Wenn man an der sehenswerten romanischen Kirche St. Michael (12.Jhd.) vorbei geht kommt man auf die Berggasse. An einer Gablung steht man dann vor einem der wenigen barocken Flachtabernakelpfeiler aus Sandstein. Dieser steht auf einem quadratischen Grundplatte. Auf dieser erhebt sich ein rechteckiger Sockel und eine toskanische Säule mit einem Volutenkapitell. Auf diesem ist ein Lorbeerkranz mit einem Wappen der Lederer darin. Am Kapitell eine Dachplatte auf der der Flachtabernakel steht. Es zeigt eine Ölbergszene mit dem knieenden Jusus der von einem Engel gelabt wird. Um jesus die schlafenden Jünger. Auf einer grossen Dachplatte ein Pyramidendach das in einem Steinkreuz endet. Im Kreuz das Christus-Monogramm IHS und unterhalb das Herz-Jesu-Zeichen. In den Kreuzenden Rosengravuren. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Interessant am Tabernakel in der linken oberen Ecke erkennt man eine in Stein gehauene Grabkammer, die eine oberhalb der Marter vorhandene Massenpestgruße symbolisiert. Zur Erinnerung an die 600 toten aus der Pestzeit in den Jahren 1679/80. Unterhalb am Kapitell eine Inschrift mit: aufgsotzt worden 1682. ObjektID: 20230 |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Auf Grund des Stifterjahres 1682 weiß man, dass 3 Jahre zuvor in Pulkau eine fürchterliche Pestepidemie gewütet hat. Das war nicht die erste sondern die neunte Epidemie die Pulkau jahrelang unter Quarantäne stehen lies. Man muß sich die Berge an Leichen vorstellen die natürlich nicht am örtlichen kleinen Friedhof Platz fanden und in den Massengräbern rund um den Ort verscharrt wurden. Vermutlich sind sogar zwei Massengräber überhalb des Marterls in den Feldern. Heute sind viele der ausgegrabenen Opfer im nahen Karner zur letzten Ruhe getragen worden. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Auf Grund des Wappens am Kapitell, ein Zunftzeichen der Lederer, wird vermutet das die Familie Sommer die in Pulkau eine kleine Lederfabrik inne hatten dieses Marterl gestiftet hat. Auch die daneben liegende "Sommerer Stiege" zur oberhalb liegenden Michaelskirche dürfte von der Familie Sommerer gestiftet worden sein |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | DEHIO NÖ Nord, Seite 917, Wikipedia, NÖ Atlas, Alois Puschnik, Gottes Steine - Pulkauer Kleindenkmäler Seite 20ff, Groß-Reipersdorf 2004, Norbert Redl |
Datum der Erfassung | 2016-09-27 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2016-09-28 |
letzter Bearbeiter | Alexander Szep |