historische Baumpresse
Gemeinde: Großengersdorf
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Diese alte Baumpresse aus dem Jahr 1696 war im Besitz der Fam. Hirschvogl Schlosser und wurde aus deren teils eingefallenen Presshaus im Satzgraben mit Hilfe des Kranwagens der Zimmerei Knie von Zimmerermeister Erwin Knie jun. aus dem Presshaus gehoben und von Christian Hirschvogl über die Wintermonate 2018/19 gereinigt, saniert und renoviert und dann in dem kleinen neu gestalteten barrierefreien Park beim "Weißen Kreuz" aufgestellt.
Der kleine Park "beim Weißen Kreuz" wurde 2019 von der Gemeinde neu errichtet und liebevoll gestaltet. Einige Sitzbänke unter einer Laube und ein Trinkbrunnen zum Erfrischen laden zur Rast ein und "so a Banker`l" ist auch gerne Treffpunkt für manche Damenrunden zum gemütlichen Gespräch. Es wurde auch schon so mancher Jubilar von seinen Freunden mit einem Glaserl Sekt dort empfangen und ein "Hoch soll er leben" angestimmt.
Die Pflanzen und blühenden Sträucher erfreuen das Auge jeden Besuchers - sie werden von Frau Friederike Trinko und der Gemeinde laufend gepflegt.
Beschreibung:
Bei der alten Weinpresse handelt es sich um eine sog. Baumpresse (auch Stoa od. Hengstpresse genannt), welche im Jahre 2018 aus dem teils eingefallenen Presshaus der Fam. Gindl (ehemaliger Hirschvogl Schlosser Keller) im Satzgraben abgebaut und nach mühevoller Restaurierung, in dem neu gestalteten Park "beim Weißen Kreuz" an der Hauptstraße Ecke Kellergasse, wieder aufgestellt wurde. Im sog. Hengst ist die Jahreszahl 1696 und Initialen "PR" geschnitzt, weshalb diese Weinpresse mit Sicherheit zu einer der ältesten Baumpressen in der Gemeinde Großengersdorf zählt. Die Spindel wurde im Jahr 1953 erneuert. Der Pressstein besteht aus 2 Sandsteinblöcken, gefasst in einen Holzrahmen mit den Maßen 90x90x45cm. Der Hengst hat einen Querschnitt von 45x30cm und eine Länge von 6,10m. Die Baumpresse wäre noch voll funktionstüchtig und für das Pressen der Trauben und Gewinnung von Traubenmost geeignet.
Details
Gemeindename | Großengersdorf |
Gemeindekennzahl | 31615 |
Ortsübliche Bezeichnung | historische Baumpresse |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | Großengersdorf -- GEM Großengersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 7155/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Oberort, Park beim Weißen Kreuz |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hauptstraße - Ecke Kellergasse (Stallberg) |
Längengrad | 16.56549 |
Breitengrad | 48.35954 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 6.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 2.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Bei der alten Weinpresse handelt es sich um eine sog. Baumpresse (auch Stoa od. Hengstpresse genannt), welche im Jahre 2018 aus dem teils eingefallenen Presshaus der Fam. Gindl (ehemaliger Hirschvogl Schlosser Keller) im Satzgraben abgebaut und nach mühevoller Restaurierung, in dem neu gestalteten Park "beim Weißen Kreuz" an der Hauptstraße Ecke Kellergasse, wieder aufgestellt wurde. Im sog. Hengst ist die Jahreszahl 1696 und Initialen "PR" geschnitzt, weshalb diese Weinpresse mit Sicherheit zu einer der ältesten Baumpressen in der Gemeinde Großengersdorf zählt. Die Spindel wurde im Jahr 1953 erneuert. Der Pressstein besteht aus 2 Sandsteinblöcken, gefasst in einen Holzrahmen mit den Maßen 90x90x45cm. Der Hengst hat einen Querschnitt von 45x30cm und eine Länge von 6,10m. Die Baumpresse wäre noch voll funktionstüchtig und für das Pressen der Trauben und Gewinnung von Traubenmost geeignet. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | alte Weinpresse aus Eichenholz aus dem Jahre 1696. Als Besonderheit kann der gekrümmte Hengst dieser Presse hervorgehoben werden. Vermutlich waren gerade gewachsene Eichenstämme zu dieser Zeit eher der Holzproduktion vorbehalten, weshalb für den Hengst ein "weniger wertvoller" gekrümmter Eichenstamm verwendet wurde. Die späteren Baumpressen ab dem Jahre ab ca. 1780 und später hatten bereits gerade gewachsene Eichenstämme als Hengst in Verwendung. Diese Baumpresse stammt noch aus den Anfangszeiten der Entstehung dieser Art von Holzpressen/Weinpressen. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Diese alte Baumpresse aus dem Jahr 1696 war im Besitz der Fam. Hirschvogl Schlosser und wurde aus deren teils eingefallenen Presshaus im Satzgraben mit Hilfe des Kranwagens der Zimmerei Knie von Zimmerermeister Erwin Knie jun. aus dem Presshaus gehoben und von Christian Hirschvogl über die Wintermonate 2018/19 gereinigt, saniert und renoviert und dann in dem kleinen neu gestalteten barrierefreien Park beim "Weißen Kreuz" aufgestellt. Der kleine Park "beim Weißen Kreuz" wurde 2019 von der Gemeinde neu errichtet und liebevoll gestaltet. Einige Sitzbänke unter einer Laube und ein Trinkbrunnen zum Erfrischen laden zur Rast ein und "so a Banker`l" ist auch gerne Treffpunkt für manche Damenrunden zum gemütlichen Gespräch. Es wurde auch schon so mancher Jubilar von seinen Freunden mit einem Glaserl Sekt dort empfangen und ein "Hoch soll er leben" angestimmt. Die Pflanzen und blühenden Sträucher erfreuen das Auge jeden Besuchers - sie werden von Frau Friederike Trinko und der Gemeinde laufend gepflegt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | "Die Baumpresse" - sie war schon bei den Römern bekannt! Der Pressbaum (Eiche) auch Hengst genannt, wird durch einen sehr schweren Press-Stein mittels einer hölzernen Spindel gehoben und gesenkt. Dies erfolgt händisch, indem man im Kreis geht und die Spindel dadurch den Pressbaum nach oben und nach unten bewegt. Zunächst muss dieser nach oben gedrückt werden. Nachdem die Maische in den Presskorb gefüllt wurde kommt oben drauf die "Tuchent" (eine runde Holzplatte) über welche die sog. "Bauern" (massive Kanthölzer) kreuzweise aufgeschlichtet werden. Beim Pressen drücken der bewegliche Pressbaum und das Gewicht des Presssteins mittels Hebelwirkung auf das Lesegut. Durch Schub- und Brustriegel wird der Pressbaum der Höhe nach fixiert - der Most fließt! Der Traubenmost fließt in den Mostgrand und durch ein natürliches Gefälle in den Keller, ohne Pumpvorgang, in das Weinfass. Die Trauben im Presskorb, der "Presskuchen" werden aufgelockert und kommen als natürlicher Dünger in den Weinberg zurück. Früher allerdings wurden die aufgelockerten Trauben oftmals mit etwas Wasser "aufgebessert" und nochmals gepresst - und es entstand der sog. "Haus-Trunk". Die Weinproduktion mittels einer Baumpresse ist ein enormer Aufwand und wird heute nur noch von einigen wenigen Weinhauer gemacht. Allerdings wäre sie für naturnahe und schonende Verarbeitung sog. Naturweine eine exzellente Grundlage, was auch manche junge Winzer probieren. |
Eröffnungsfeier barrierefreier Park mit Baumpresse | |
06.07.2019 | |
Christian Hirschvogl |
historische Baumpresse beim Weißen Kreuz | |
01.07.2024 | |
Christa Rath |
historische Baumpresse beim Weißen Kreuz Park | |
01.07.2024 | |
Christa Rath |
Baumpresse mit Jahreszahl 1696 | |
01.10.2018 | |
Christian Hirschvogl |
Zeichnung einer Baumpresse mit Beschreibung von Hermann Bauch | |
28.07.2024 | |
Christian Hirschvogl |
Baumpresse Beschreibung der Teile | |
28.07.2024 | |
Christian Hirschvogl |
Laube bei der Baumpresse im Park | |
29.07.2024 | |
Christian Hirschvogl |
Trinkbrunnen | |
29.07.2024 | |
Christian Hirschvogl |
Laube mit Bankerl | |
29.07.2024 | |
Christian Hirschvogl |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Eigene Erhebungen und Recherchen der Redakteure Christa Rath und Christian Hirschvogl. |
Datum der Erfassung | 2024-07-24 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-11-16 |
letzter Bearbeiter | Christian Hirschvogl |