Rotes Kreuz

Religiöse KleindenkmälerKreuzeWeg- oder Feldkreuze

Gemeinde: Großengersdorf

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert

Chronik:

Es ist ein mystischer Platz, wo dieses Rote Kreuz am Fuße des Holzberges steht. Dieser Platz ist nämlich ein Gerichtsplatz. Hier wurde das sogenannte Banntaiding (Dorfversammlung) abgehalten. Das ist die niedere Gerichtsbarkeit. Kleine Vergehen wurden auch gleich abgestraft. An dem Platz wurde der Bevölkerung auch das Gewohnheitsrecht (ungeschriebenes Recht/Gesetz, das auf lange Anwendung von Regeln und Rechtsvorstellungen beruht) zur Kenntnis gebracht.
Da seit 1372 die Herrschaft Bockfließ die Ortsherrschaft über Engersdorf hatte, haben Sie den Ortsrichter bestellt. Ab 1853 wurden dann die Bürgermeister von den Bewohnern gewählt.

Neben dem Roten Kreuz steht eine alte Esche mit einer mächtigen Krone. Ihr Stammumfang beträgt 3,60m. Das Alter der Esche wird auf ca. 250 Jahre geschätzt. Das Rote Kreuz steht am unteren Holzbergweg nächst dem Burgfrieden zu Pillichsdorf. An dem Kreuz vorbei führt der "Wolkersdorferweg" (moderne Bezeichnung), welcher durch die Ortschaften Bockfließ, Großengersdorf und Pillichsdorf nach Wolkersdorf führt. Im Jahr 1984 wurde das Kreuz das letzte Mal saniert.

Bei den Grundstücksvermessungen im Jahre 1822, im Rahmen der Franziszeischen Fassion, wurde das "Rote Kreuz" bereits mit jetzigem Standort als Wegkreuz in den damaligen Matriken (Plänen) eingezeichnet. Die Roten Kreuze gehören zu den ältesten Kreuzformen.

Jeder, der auf dem Weg vom Stallberg zum Hölzl ist und zur Bockschlucht wandert, kommt an diesem besonderen Platz vorbei. Eine dort aufgestellte Bank lädt zur Rast und zum Verweilen ein.

Leider hat das Eschensterben und die Pilzkrankheit (weißes Stengelbecherchen) auch vor dieser alten Esche nicht halt gemacht und es ist in den letzten Jahren zunehmend ein Befall und ein Absterben der Äste zu erkennen. Die kommenden Jahre werden aber zeigen, ob die alte Esche der Pilzkrankheit wider allen Umständen trotzt und weiter bestehen bleibt.
Eine Legende besagt, dass an jener Stelle, wo sich das Rote Kreuz befindet, ein Erdstall bis zur Bockschlucht geführt hat. Immer wieder kommen derartige Erdställe bei Aushubarbeiten im Dorf zu Tage. Zumeist sind sie aber eingefallen und nicht mehr begehbar.

Beschreibung:

Das Rote Kreuz ist ein Eisenkreuz. Die Längs- und Querbalken haben einen Querschnitt von 15x15cm. Das Kreuz ist mit roter Farbe bemalt. Es ist in ein Betonfundament eingegossen. Auf dem Kreuz ist der Corpus Jesus Christus auf Blech gemalt. Am oberen Ende des Kreuzes befindet sich eine Tafel aus Blech mit der hebräischen Aufschrift: "IESUS NAZARENUS REX IUDAEORUM" (übersetzt: "Jesus von Nazaret, König der Juden").
Am Fuße Jesu Christus befindet sich eine Tafel aus Blech (40x32cm), worauf in blauer Farbe geschrieben steht: "Gott des Lebens - Ursprung und Retter -erbarme Dich unser!"
Im Fundament des Kreuzes sind kleine Münzen aller Renovierungsjahre eingemauert; auch 1954 wurden wieder einige dazugelegt.

Details

Gemeindename Großengersdorf
Gemeindekennzahl 31615
Ortsübliche Bezeichnung Rotes Kreuz
Objektkategorie 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze)

Katastralgemeinde Großengersdorf -- GEM Großengersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 7585
Ortschafts- bzw. Ortsteil beim unteren Holzbergweg, am westlichen Ortsende zur Gemeinde Pillichsdorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Riede Holzbergen
Längengrad 16.56478
Breitengrad 48.36697

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.68
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.15
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das Rote Kreuz ist ein Eisenkreuz. Die Längs- und Querbalken haben einen Querschnitt von 15x15cm. Das Kreuz ist mit roter Farbe bemalt. Es ist in ein Betonfundament eingegossen. Auf dem Kreuz ist der Corpus Jesus Christus auf Blech gemalt. Am oberen Ende des Kreuzes befindet sich eine Tafel aus Blech mit der hebräischen Aufschrift: "IESUS NAZARENUS REX IUDAEORUM" (übersetzt: "Jesus von Nazaret, König der Juden").
Am Fuße Jesu Christus befindet sich eine Tafel aus Blech (40x32cm), worauf in blauer Farbe geschrieben steht: "Gott des Lebens - Ursprung und Retter -erbarme Dich unser!"
Im Fundament des Kreuzes sind kleine Münzen aller Renovierungsjahre eingemauert; auch 1954 wurden wieder einige dazugelegt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Es ist ein mystischer Platz, wo dieses Rote Kreuz am Fuße des Holzberges steht. Dieser Platz ist nämlich ein Gerichtsplatz. Hier wurde das sogenannte Banntaiding (Dorfversammlung) abgehalten. Das ist die niedere Gerichtsbarkeit. Kleine Vergehen wurden auch gleich abgestraft. An dem Platz wurde der Bevölkerung auch das Gewohnheitsrecht (ungeschriebenes Recht/Gesetz, das auf lange Anwendung von Regeln und Rechtsvorstellungen beruht) zur Kenntnis gebracht.
Da seit 1372 die Herrschaft Bockfließ die Ortsherrschaft über Engersdorf hatte, haben Sie den Ortsrichter bestellt. Ab 1853 wurden dann die Bürgermeister von den Bewohnern gewählt.

Neben dem Roten Kreuz steht eine alte Esche mit einer mächtigen Krone. Ihr Stammumfang beträgt 3,60m. Das Alter der Esche wird auf ca. 250 Jahre geschätzt. Das Rote Kreuz steht am unteren Holzbergweg nächst dem Burgfrieden zu Pillichsdorf. An dem Kreuz vorbei führt der "Wolkersdorferweg" (moderne Bezeichnung), welcher durch die Ortschaften Bockfließ, Großengersdorf und Pillichsdorf nach Wolkersdorf führt. Im Jahr 1984 wurde das Kreuz das letzte Mal saniert.

Bei den Grundstücksvermessungen im Jahre 1822, im Rahmen der Franziszeischen Fassion, wurde das "Rote Kreuz" bereits mit jetzigem Standort als Wegkreuz in den damaligen Matriken (Plänen) eingezeichnet. Die Roten Kreuze gehören zu den ältesten Kreuzformen.

Jeder, der auf dem Weg vom Stallberg zum Hölzl ist und zur Bockschlucht wandert, kommt an diesem besonderen Platz vorbei. Eine dort aufgestellte Bank lädt zur Rast und zum Verweilen ein.

Leider hat das Eschensterben und die Pilzkrankheit (weißes Stengelbecherchen) auch vor dieser alten Esche nicht halt gemacht und es ist in den letzten Jahren zunehmend ein Befall und ein Absterben der Äste zu erkennen. Die kommenden Jahre werden aber zeigen, ob die alte Esche der Pilzkrankheit wider allen Umständen trotzt und weiter bestehen bleibt.
Eine Legende besagt, dass an jener Stelle, wo sich das Rote Kreuz befindet, ein Erdstall bis zur Bockschlucht geführt hat. Immer wieder kommen derartige Erdställe bei Aushubarbeiten im Dorf zu Tage. Zumeist sind sie aber eingefallen und nicht mehr begehbar.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Rotes Kreuz
2015
Gerti Hirschvogl

Rotes Kreuz
2015
Gerti Hirschvogl

Rotes Kreuz
08.08.2023
Christian Hirschvogl

Rotes Kreuz
08.08.2023
Christian Hirschvogl

Rotes Kreuz Tafel
08.08.2023
Christian Hirschvogl

Rotes Kreuz - König der Juden
08.08.2023
Christian Hirschvogl

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Heimatbuch der Marktgemeinde Großengersdorf, 1. Auflage 1982, Beiträge von OSR Hermine Loderer

Christian Hirschvogl
Datum der Erfassung 2023-06-09
Datum der letzten Bearbeitung 2023-12-11
letzter Bearbeiter Christian Hirschvogl

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