Summerkreuz

Religiöse KleindenkmälerBildstöckeBreitpfeiler

Gemeinde: Haunoldstein

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert

Chronik:

Dieser Orientierungspunkt greift sicher sehr lange in die Vergangenheit zurück. Es ist Anzunehmen, dass es ein christlicher Wegweiser ist.
Man kann davon ausgehen, dass die Bezeichnung „Summa Kreuz“ die älteste Variante ist. Das Wort oder der Begriff: „Summa“, spiegelt sich im Lateinischen und wird im Zusammenhang verwendet. Die Mehrheit der Bevölkerung sprach wahrscheinlich über das „Summakreuz“ wo sich später das „Summerkreuz“ in der Definition festigte. Es besteht aber auch die Theorie, dass hier, an diesem Kreuz, auch die Wurzeln der Mutterpfarre Hürm liegen. Schon unter der Zeit von Maria Theresia war dieser Orientierungspunkt auf Landkarten mit einem Kreuz versehen. Legendendarstellung auf historischen Karten. In heutigen Wanderkarten ist an dieser Stelle ein Bildstock eingezeichnet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verlor das „Summerkreuz“ so langsam ihren Glanz. Der „Stille Wegbegleiter“, wie es Frau Franziska Getzinger aus Groß Sierning beschreibt, war schon ziemlich in die Jahre gekommen, ein fast verfallenes christliches Zeitzeugnis. In den 1960er Jahren wurde durch die Initiative des Bezirksinspektors der Gendarmerie - Herrn Rudolf Binderhofer, Groß Sierning, mit dem Verschönerungsverein Haunoldstein - Obmann Herr Herbert Bieber- eine Generalsanierung durchgeführt. Am 10. Oktober 1965 erstrahlte das „Summerkreuz“ in neuem Glanz, das ehrwürdige christliche Andenken wurde vom Theologieprofessor Herrn Dr. Ferdinand Staudinger geweiht. Unter der Leitung von Obmann Herrn Rudolf Martin - Verschönerungsverein Haunoldstein – wurden Ende der 1970er Jahre neuerliche Erhaltungsmaßnahmen am „Summerkreuz“ durchgeführt.
Anfang des 21. Jahrhunderts wurde von den Herren Josef Erber und Herbert Blamauer unter der Leitung von Obmann Herrn Wolfgang Leonhartsberger - Verschönerungsverein Haunoldstein- das wiederum witterungsbeanspruchte „Summerkreuz“ – einer notwendigen Sanierung unterzogen. Bei dieser Gelegenheit wurden in den zwei Nischen des Breitpfeilers von der künstlerisch begabten Michaela Polly aus Groß–Sierning neue Ansichten der Schutzpatrone geschaffen.
Am 1. Mai 2006 wurde im Rahmen einer würdigen Feier eine Weihe durch Herrn Geistlichen Rat Provisor Konrad Streimelweger durchgeführt.
Es sei auch erwähnt, dass bei allen Renovierungs- und Erhaltungsarbeiten helfende Hände aus der Gemeinde aus Vereinen, Institutionen der Gemeinschaft und der Region immer eine tragende Rolle hatten und haben.
Um die Pflege und Beschmückung bemühte sich der Verschönerungsverein Haunoldstein-VVH, seit geraumer Zeit nimmt Herr Ing. Karl Furtner diese Aufgabe wahr.




Beschreibung:

Von der jetzigen ÖBB Bahnhaltestelle Groß Sierning an der neuen Westbahnstrecke, die [im Dezember 1858]²² als [Kaiserin Elisabeth-Bahn]²³ in Betrieb gegangen ist, führen die Zu- oder Abgänge unter anderem in die Unterführung zur L 5177, die Bründlstraße. Von dieser Bahnhaltestelle sind es ca. 290 m auf die Ebene zur „Bründlkapelle zum heiligen Bründl“.
Von dort hat man noch eine Wegstrecke von ca. 410 m zum Bildstock, der von der Bevölkerung „Summerkreuz“ oder „Summakreuz“ oder
„Sammelkreuz“ genannt wird und wurde. Dieser Bildstock, in Wanderkarten zu ersehen, ist aus Ziegeln gemauert und mit Mörtel klassisch verputzt.
Zwei gleich große Nischen haben auf der Unterseite jeweils eine Länge von 1,4 m und haben eine seitliche Höhe von 1,2 m die auf eine mittige Bögenhöhe von ca. 1,36 m zusammenläuft. Darin befinden sich Gemäldekunstwerke vom Heiligen Erzengel Michael und vom Heiligen Stephanus, diese wurden mit einer hochwertigen Acrylfarbe auf ein Buntmetall in Szene gesetzt. Um den Witterungseinflüssen entgegen zu halten, sind diese noch mit Glaselementen geschützt. Zudem sind innerhalb der Nischen eiserne Gitterstäbe auf ein halbes Maß der Nischenhöhe zur Abgrenzung angebracht. Auf dem First befindet sich ein Doppelkreuz – Patriarchenkreuz. Das Dach ist mit roten Biberschwanzdachziegeln gedeckt. Rund um das Objekt sind in einer schönen Gehlinienbreite Natursteine in Trockenbeton gelegt. Eine Strauchgeometrie wurde parallel zur Bründlstraße in Richtung Süden angelegt.

Details

Gemeindename Haunoldstein
Gemeindekennzahl 31911
Ortsübliche Bezeichnung Summerkreuz
Objektkategorie 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler)

Katastralgemeinde Großsierning -- GEM Haunoldstein
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 556
Ortschafts- bzw. Ortsteil Groß Sierning
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Sommerkreutzfeld
Längengrad 15.45353
Breitengrad 48.18394

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.95
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 3.65
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.82
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Anmerkung: Das Glas auf des Heiligen Michaels (Haunoldstein) ist leider gebrochen. (Stand 27.12.2020)

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Von der jetzigen ÖBB Bahnhaltestelle Groß Sierning an der neuen Westbahnstrecke, die [im Dezember 1858]²² als [Kaiserin Elisabeth-Bahn]²³ in Betrieb gegangen ist, führen die Zu- oder Abgänge unter anderem in die Unterführung zur L 5177, die Bründlstraße. Von dieser Bahnhaltestelle sind es ca. 290 m auf die Ebene zur „Bründlkapelle zum heiligen Bründl“.
Von dort hat man noch eine Wegstrecke von ca. 410 m zum Bildstock, der von der Bevölkerung „Summerkreuz“ oder „Summakreuz“ oder
„Sammelkreuz“ genannt wird und wurde. Dieser Bildstock, in Wanderkarten zu ersehen, ist aus Ziegeln gemauert und mit Mörtel klassisch verputzt.
Zwei gleich große Nischen haben auf der Unterseite jeweils eine Länge von 1,4 m und haben eine seitliche Höhe von 1,2 m die auf eine mittige Bögenhöhe von ca. 1,36 m zusammenläuft. Darin befinden sich Gemäldekunstwerke vom Heiligen Erzengel Michael und vom Heiligen Stephanus, diese wurden mit einer hochwertigen Acrylfarbe auf ein Buntmetall in Szene gesetzt. Um den Witterungseinflüssen entgegen zu halten, sind diese noch mit Glaselementen geschützt. Zudem sind innerhalb der Nischen eiserne Gitterstäbe auf ein halbes Maß der Nischenhöhe zur Abgrenzung angebracht. Auf dem First befindet sich ein Doppelkreuz – Patriarchenkreuz. Das Dach ist mit roten Biberschwanzdachziegeln gedeckt. Rund um das Objekt sind in einer schönen Gehlinienbreite Natursteine in Trockenbeton gelegt. Eine Strauchgeometrie wurde parallel zur Bründlstraße in Richtung Süden angelegt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Man sieht in der südseitigen Nische den Erzengel Michael vor dem Panorama zu Haunoldstein, mit dem Zitat „Wer ist wie Gott“ und in der nordseitigen Nische wird der Heilige Stephanus vor dem Panorama zu Hürm mit dem Zitat: „Ich sehe den Himmel offen“ dargestellt.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Dieser Orientierungspunkt greift sicher sehr lange in die Vergangenheit zurück. Es ist Anzunehmen, dass es ein christlicher Wegweiser ist.
Man kann davon ausgehen, dass die Bezeichnung „Summa Kreuz“ die älteste Variante ist. Das Wort oder der Begriff: „Summa“, spiegelt sich im Lateinischen und wird im Zusammenhang verwendet. Die Mehrheit der Bevölkerung sprach wahrscheinlich über das „Summakreuz“ wo sich später das „Summerkreuz“ in der Definition festigte. Es besteht aber auch die Theorie, dass hier, an diesem Kreuz, auch die Wurzeln der Mutterpfarre Hürm liegen. Schon unter der Zeit von Maria Theresia war dieser Orientierungspunkt auf Landkarten mit einem Kreuz versehen. Legendendarstellung auf historischen Karten. In heutigen Wanderkarten ist an dieser Stelle ein Bildstock eingezeichnet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verlor das „Summerkreuz“ so langsam ihren Glanz. Der „Stille Wegbegleiter“, wie es Frau Franziska Getzinger aus Groß Sierning beschreibt, war schon ziemlich in die Jahre gekommen, ein fast verfallenes christliches Zeitzeugnis. In den 1960er Jahren wurde durch die Initiative des Bezirksinspektors der Gendarmerie - Herrn Rudolf Binderhofer, Groß Sierning, mit dem Verschönerungsverein Haunoldstein - Obmann Herr Herbert Bieber- eine Generalsanierung durchgeführt. Am 10. Oktober 1965 erstrahlte das „Summerkreuz“ in neuem Glanz, das ehrwürdige christliche Andenken wurde vom Theologieprofessor Herrn Dr. Ferdinand Staudinger geweiht. Unter der Leitung von Obmann Herrn Rudolf Martin - Verschönerungsverein Haunoldstein – wurden Ende der 1970er Jahre neuerliche Erhaltungsmaßnahmen am „Summerkreuz“ durchgeführt.
Anfang des 21. Jahrhunderts wurde von den Herren Josef Erber und Herbert Blamauer unter der Leitung von Obmann Herrn Wolfgang Leonhartsberger - Verschönerungsverein Haunoldstein- das wiederum witterungsbeanspruchte „Summerkreuz“ – einer notwendigen Sanierung unterzogen. Bei dieser Gelegenheit wurden in den zwei Nischen des Breitpfeilers von der künstlerisch begabten Michaela Polly aus Groß–Sierning neue Ansichten der Schutzpatrone geschaffen.
Am 1. Mai 2006 wurde im Rahmen einer würdigen Feier eine Weihe durch Herrn Geistlichen Rat Provisor Konrad Streimelweger durchgeführt.
Es sei auch erwähnt, dass bei allen Renovierungs- und Erhaltungsarbeiten helfende Hände aus der Gemeinde aus Vereinen, Institutionen der Gemeinschaft und der Region immer eine tragende Rolle hatten und haben.
Um die Pflege und Beschmückung bemühte sich der Verschönerungsverein Haunoldstein-VVH, seit geraumer Zeit nimmt Herr Ing. Karl Furtner diese Aufgabe wahr.




Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Unabhängig von den vielen Möglichkeiten der Himmelsorientierung sind Markierungen in der Landschaft für Pilger und Reisende, in welcher Berufung auch immer, oft überlebenswichtige Bestandteile in der Natur, die man bei einer Reise gerne in Anspruch nimmt. Für viele Menschen ist es herausfordernd, sich den Naturgewalten zu stellen und ihnen zu begegnen.
Es ist anzunehmen, dass diese topografische Anhöhe sicher schon sehr lange als Orientierungspunkt verwendet wird. Den Menschen aus verschiedensten gesellschaftlichen Rängen und Zunftausrichtungen samt ihren Nutztieren, wie Pferden, Ochsen, Kühen oder Eseln und anderen Transportmitteln, waren Hinweise und Markierungen entlang der Pfade sehr wichtig.Fast greifbar wälzt die Sierning ihr Wasser im meist ruhigen Flussbett in ihren Bögen voran. Die Sierning hat in der Nähe von Kilb im Hügelland vom Alpenvorland seine Wurzeln und mündet in baldiger Nähe bei Eibelsau in die Pielach.Da liegt es natürlich sehr in der Natur der Gegebenheit, dass es zu Naturgewalten von unserer Mutter Erde kommt, dass die Wassermassen, die unbändig ihren Weg über die Ufer hinaus so manchen Schaden verursachen und für die Bevölkerung als auch für die die Tierwelt eine große Gefahr sein kann. Da hat der Herr so manche Wege für den Pilger auf Anhöhen gelenkt. Man kann davon ausgehen, dass dieser Platz, sprich: das höher gelegene „Summerkreuz“ auf trockenem und festerem Erdreich steht und desgleichen gibt es einen guten Überblick auf die Nordwest - Nordost – Himmelsrichtung, wo man dem südlichen Teil der böhmischen Masse, dem Dunkelsteinerwald eindrucksvoll entgegenblickt. Nebst dem „Summerkreuz“ das auf dem Sommerkreutzfeld steht, schließt sich das Kaillerbrunnfeld und das heilige Bründl an. Im Zuge der Bauarbeiten der Güterzugumfahrung (Anm: Lückenschluss St. Pölten - Loosdorf Inbetriebnahme Dezember 2017), Knoten Wagram bis Knoten Rohr, wurden Reste einer frühbronzezeitlichen Siedlung gesichtet, die höchstwahrscheinlich auch schon das heilige Wasser vom heiligen Bründl als Lebensenergie für den Kreislauf der Natur nutzte. Ab dem Zeitraum um das Jahr 1849, als die nahe gelegene „Bründlkapelle - zum heiligen Bründl“ entstanden ist, wurde es zu einem Pilgerziel und auch ein Bestandteil in der Planung im kirchlichen Jahreskreis. Und hier war wiederum das „Summa-Kreuz“, wo der Heilige Erzengel Michael und der Heilige Stephanus in den Nischen des Breitpfeilers dargestellt sind, das „Sammelkreuz“ [oben auf der Heiligen Straße]24, wie man es auch umschreiben kann. Die wachsende Anzahl der andächtigen Pilger und Wallfahrer stimmten sich für die Prozession zur Gottesmutter ein und pilgerten zu ihr. Zu den Wortdeutungen für „Summa“ oder „Summer“ kann man Folgendes erwähnen: Das Wort “Summa“ kommt aus der lateinischen Sprache und wird im Zusammenhang verwendet und gesprochen. Das Wort „Summer“ kommt aus dem Altenglischen, wird auch als weiblicher Vorname verwendet und bedeutet die Jahreszeit „Sommer“.
Die Benennung „Sammelkreuz“ kommt vom Sammelpunkt für Pilger oder auch wie am Breitpfeiler beschrieben. Folgender Text ist am Breitpfeiler zu lesen: [Sammel- oder Summerkreuz
Diese Stelle war durch die Nähe zur Reichsstraße für die durchziehenden napoleonischen Truppen im Winter 1805-1806 und 1809 eine günstige Sammelstelle. Von hier zogen sie in die umliegenden Dörfer, um Pferde und Verpflegung zu beschlagnahmen. Zum Gedenken an die Übergriffe und Gräueltaten an der Bevölkerung wurde dieser Bildstock errichtet. Später sammelten sich die Andächtigen der umliegenden Gemeinden zu Prozessionen zur Bründlkapelle. Durch seine südliche Lage ist auch die Bezeichnung Summer- oder Sommerkreuz gebräuchlich.]

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Mit Heimatforscherin - Frau Franziska Getzinger gesprochen.
2) Manuskript " Stille Wegbegleiter" von Franziska Getzinger
3) Mit Herrn Karl Furtner Ing. und Herrn Benjamin Dür gesprochen
4) Topothek - Haunoldstein
5) Wanderkarte Dunkelsteinerwald vom Arbeitskreis Wachau- Regionalentwicklung, Schlossgasse 3, 3620 Spitz - mit dem Stand Sept. 2014, 1. Auflage
6) Gedenkbuch der Pfarre Haunoldstein V.O.W.W. ( Transkription der Pfarrchronik) - Benjamin Dür Groß Sierning im Jahr 2020
7) Pfarrchronik Haunoldstein
8) Bildband:" Eine kurze Geschichte über Haunoldstein für Kinder und alle im Dorf" von Andrea Reischer Version 4.12.2018
9) Geschichte zum heiligen Bründl - Broschürendruck: "Zum heiligen Bründl" Kapelle in Groß Sierning / NÖ - Herausgeber und Eigentümer Gemeinde Haunoldstein 4. Auflage, November 2018
10) [im Dezember 1858]22. [Kaiserin Elisabeth-Bahn]23- Buch:" Auf Schienen durch das alte Österreich" von Johannes Sachslehner- 2001 by Pichler Verlag GmbH & Co KG, Wien
11) [oben auf der Heiligen Straße]24 - Zusammenhangbeispiel aus einer Lateinischen- Übersetzung - Wörterbuch.
12) Mit BewohnerInnen aus der Gemeinde gesprochen


Erich Köberl
Datum der Erfassung 2020-12-14
Datum der letzten Bearbeitung 2023-08-02

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