Kreisverkehr Christophorus

Verkehrsdenkmäler

Gemeinde: Neulengbach

Zeitkategorie: 21. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Prof. Mmag. Robert Marschall:
"Christophorus und Tor zum Wienerwald" (Metall-Plastik im Kreisverkehr Unterdambach/Neulengbach)
Obwohl Christophorus einer der Populärsten Heiligen ist und zu den vierzehn Nothelfern gezählt wird, unzählige Kirchen zum Teil riesige Darstellungen des Christusträgers an Innen- und Außenwänden zeigen und Menschen auf der ganzen Welt Bildnisse des Christophorus auf Reisen mit sich tragen oder im Auto mitführen, hat ihn die katholische Kirche offiziell als Heiligen aus ihren Listen gestrichen - weil nicht bewiesen ist, dass er je gelebt hat:
Nach östlichen Quellen soll er früher Reprobus geheißen haben und ein Riese mit Hundskopf gewesen sein. Möglicherweise beruht dies auf einem Übersetzungsfehler einer Handschrift aus dem Lateinischen, nach der er ein Kanaaniter war und in Lykien 48.000 Menschen bekehrt habe. Schließlich sei er vom König zum Tode verurteilt worden. Sein bei der Hinrichtung vergossenes Blut habe heilende Wirkung gezeigt und auch den König bekehrt...
Es existiert aber auch die umgekehrte Version, dass durch die Änderung des Lateinischen "CANUS" (=Hund) mit C zu "KANAUS" (=Land der Kanaaniter) mit K die hundsköpfige Gestalt zum Christentum zugeteilt wurde...

Nach westlichen Quellen war sein Name Offerus. Seine riesige Gestalt erschreckte alle, die ihm begegneten. Offerus kannte seine geistige Grenze und wollte nicht herrschen, sondern dienen - aber nur dem mächtigsten aller Herrscher. Diesen begann er zu suchen. Er fand aber keinen, dessen Macht nicht irgendwie begrenzt war. Nach lange vergeblicher Suche riet ihm ein frommer Einsiedler, an Stelle eines Fährmanns Reisende über einen Fluss zu tragen und diesen Dienst als den Willen Gottes anzusehen. An einer tiefen Furt verrichtete Offerus fortan diesen Dienst. Eines Tages nahm er ein Kind auf die Schulter, um es über den Fluss zu tragen. Zunächst war das Kind sehr leicht, aber je tiefer Offerus in die Furt stieg, desto schwerer schien es zu werden. In der Mitte des Stromes keuchte Offerus schließlich: "Kind, du bist so schwer, als hätte ich die Last der ganzen Welt zu tragen!" Das Kind antwortete: "Wie du sagst, so ist es, denn ich bin Jesus, der Heiland. Und wie du weißt, trägt der Heiland die Last der ganzen Welt." Am anderen Ufer angelangt, setzte Offerus das Kind ab, worauf das Kind zu ihm sagt: "Du hast den Christ getragen, von jetzt an sollst du Christofferus heißen."

Beschreibung:

Am Ende der Autobahnabfahrt von der Westautobahn bei der Einmündung in die Bundesstraße 19 wird mit dieser Darstellung an die Autobahnabfahrt St. Christophen erinnert.
Die Formation besteht aus zwei grundlegenden Teilen: Einerseits der flächigen Gestaltung einer "Christophorus-Silhouette" aus Edelstahl, beidseitig mit Abstandhaltern auf einem Plattenelement aus Roheisen (Höhe 3 m) montiert, andererseits überbaut mit drei Toren aus Edelstahl (Höhe 5 m) in verschieden verschränkter Position, symbolisierend als Dreiheit den Übergang vom Voralpenland zum Tullnerfeld und das "Tor zum Wienerwald".
Die zueinander versetzten unterschiedlich hohen Tore symbolisieren die hügelige landschaftliche Prägung des Voralpenlandes als Abbild der typischen Atmosphäre dieser Region. Die Basis bildet ein 6 m breites und 0,7 m hohes Betonfundament, in dessen Mitte ein 0,3 m hohes Podest die zentrale Roheisenplatte trägt, um der Gesamterscheinung der Plastik die entsprechende Höhe von 6 m zu verleihen, aber gleichzeitig eine angemessene Harmonie im Zusammenspiel von erforderlicher Ikonographie und Modernität zu erzielen.

Details

Gemeindename Neulengbach
Gemeindekennzahl 31926
Ortsübliche Bezeichnung Kreisverkehr Christophorus
Objektkategorie 1400 ( Verkehrsdenkmäler | | )

Katastralgemeinde Tausendblum -- GEM Neulengbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 928/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Unterdambach
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 15.887582
Breitengrad 48.182441

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 4
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 4
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Am Ende der Autobahnabfahrt von der Westautobahn bei der Einmündung in die Bundesstraße 19 wird mit dieser Darstellung an die Autobahnabfahrt St. Christophen erinnert.
Die Formation besteht aus zwei grundlegenden Teilen: Einerseits der flächigen Gestaltung einer "Christophorus-Silhouette" aus Edelstahl, beidseitig mit Abstandhaltern auf einem Plattenelement aus Roheisen (Höhe 3 m) montiert, andererseits überbaut mit drei Toren aus Edelstahl (Höhe 5 m) in verschieden verschränkter Position, symbolisierend als Dreiheit den Übergang vom Voralpenland zum Tullnerfeld und das "Tor zum Wienerwald".
Die zueinander versetzten unterschiedlich hohen Tore symbolisieren die hügelige landschaftliche Prägung des Voralpenlandes als Abbild der typischen Atmosphäre dieser Region. Die Basis bildet ein 6 m breites und 0,7 m hohes Betonfundament, in dessen Mitte ein 0,3 m hohes Podest die zentrale Roheisenplatte trägt, um der Gesamterscheinung der Plastik die entsprechende Höhe von 6 m zu verleihen, aber gleichzeitig eine angemessene Harmonie im Zusammenspiel von erforderlicher Ikonographie und Modernität zu erzielen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Prof. Mmag. Robert Marschall:
""Christophorus und Tor zum Wienerwald" (Metall-Plastik im Kreisverkehr Unterdambach/Neulengbach)
Der Gestaltung des Kreisverkehrs im Bereich der Autobahnanschlussstelle St. Christophen liegen nachstehende Gedanken zugrunde:
- Die Darstellung des Hl. Christophorus in Verbindung mit dem Autofahrerwallfahrtsort St. Christophen und der Bezeichnung der gleichlautenden Autobahnanschlussstelle,
- Die symbolhafte Darstellung von Neulengbach als das Tor zum Wienerwald.
- Neulengbach im landschaftlichen Übergang zwischen Voralpenland, Wienerwald und Tullnerfeld.
Im Zufahrtbereich der Gesamtanlage von Westen kommend ist die Tafel mit dem Stadtwappen und dem Schriftzug "NEULENGBACH" platziert.
Der Impuls zu dieser Arbeit kam vom Neulengbacher Gemeinderat DI Ferdinand Klimka, basierend auf einer ähnlichen Arbeit von mir in Weinburg a.d.Pielach anlässlich der Errichtung einer neuen Brücke und der damit verbundenen Erstellung einer "Nepomuk-Plastik".
Alle Metallarbeiten wurden von der Firma IG Kiffmann, Ried a. Riederberg, ausgeführt.
Ich danke Allen, die am Zustandekommen dieser Arbeit mitgewirkt haben!
Prof. Mmag. Robert Marschall"

Zeitkategorie 21. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Prof. Mmag. Robert Marschall:
"Christophorus und Tor zum Wienerwald" (Metall-Plastik im Kreisverkehr Unterdambach/Neulengbach)
Obwohl Christophorus einer der Populärsten Heiligen ist und zu den vierzehn Nothelfern gezählt wird, unzählige Kirchen zum Teil riesige Darstellungen des Christusträgers an Innen- und Außenwänden zeigen und Menschen auf der ganzen Welt Bildnisse des Christophorus auf Reisen mit sich tragen oder im Auto mitführen, hat ihn die katholische Kirche offiziell als Heiligen aus ihren Listen gestrichen - weil nicht bewiesen ist, dass er je gelebt hat:
Nach östlichen Quellen soll er früher Reprobus geheißen haben und ein Riese mit Hundskopf gewesen sein. Möglicherweise beruht dies auf einem Übersetzungsfehler einer Handschrift aus dem Lateinischen, nach der er ein Kanaaniter war und in Lykien 48.000 Menschen bekehrt habe. Schließlich sei er vom König zum Tode verurteilt worden. Sein bei der Hinrichtung vergossenes Blut habe heilende Wirkung gezeigt und auch den König bekehrt...
Es existiert aber auch die umgekehrte Version, dass durch die Änderung des Lateinischen "CANUS" (=Hund) mit C zu "KANAUS" (=Land der Kanaaniter) mit K die hundsköpfige Gestalt zum Christentum zugeteilt wurde...

Nach westlichen Quellen war sein Name Offerus. Seine riesige Gestalt erschreckte alle, die ihm begegneten. Offerus kannte seine geistige Grenze und wollte nicht herrschen, sondern dienen - aber nur dem mächtigsten aller Herrscher. Diesen begann er zu suchen. Er fand aber keinen, dessen Macht nicht irgendwie begrenzt war. Nach lange vergeblicher Suche riet ihm ein frommer Einsiedler, an Stelle eines Fährmanns Reisende über einen Fluss zu tragen und diesen Dienst als den Willen Gottes anzusehen. An einer tiefen Furt verrichtete Offerus fortan diesen Dienst. Eines Tages nahm er ein Kind auf die Schulter, um es über den Fluss zu tragen. Zunächst war das Kind sehr leicht, aber je tiefer Offerus in die Furt stieg, desto schwerer schien es zu werden. In der Mitte des Stromes keuchte Offerus schließlich: "Kind, du bist so schwer, als hätte ich die Last der ganzen Welt zu tragen!" Das Kind antwortete: "Wie du sagst, so ist es, denn ich bin Jesus, der Heiland. Und wie du weißt, trägt der Heiland die Last der ganzen Welt." Am anderen Ufer angelangt, setzte Offerus das Kind ab, worauf das Kind zu ihm sagt: "Du hast den Christ getragen, von jetzt an sollst du Christofferus heißen."
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Eigene Erhebung

Gerhard Hiebner
Datum der Erfassung 2021-11-25
Datum der letzten Bearbeitung 2021-12-29

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