Kriegsgrab

Religiöse KleindenkmälerTotengedenkmale und KriegerdenkmälerKriegerdenkmäler

Gemeinde: Bockfließ

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Das Durchgangslager Strasshof war in der Zeit des Nationalsozialismus eines der zentralen Durchgangslager für ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa. Zehntausende Menschen wurde zum Teil unter Zwang, zum Teil unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierher gebracht und im Osten Österreichs auf die unterschiedlichsten Arbeitsstätten verteilt. Hunderte kamen vor Ort zu Tode. Im Jahr 1944 wurden zudem über 20.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus Ungarn nach Strasshof zur Zwangsarbeit deportiert. Vor allem ältere Menschen und Kinder entgingen damit ihrer Ermordung in Auschwitz und konnten den Holocaust überleben. Die Geschichte des Lagers geriet nach Kriegsende vor Ort in Vergessenheit.

Im Jahr 1942 lag das Durchgangslager noch auf Bockfließer Gemeindegebiet. Somit wurden alle Verstorbenen auf dem Friedhof in Bockfließ beerdigt werden. Zu dieser Zeit lag der Friedhof noch neben der Kirche. Im Jahr 1943 wurde das Grundstück an Strasshof abgetreten und die danach Verstorbenen wurden in Strasshof beerdigt. Daher findet man auch den gleichen Grabstein am Friedhof in Strasshof.

Nach dem Krieg war Bockfließ unter russischer Besatzung und die Soldaten die während dieser Zeit bis 1955 gestorben sind, wurden ebenfalls in Bockfließ beerdigt. Nach 1955 wurde der Grabstein an die heutige Stelle versetzt.
Man findet nicht nur ausländische Namen am Grabstein sondern auch deutsche. Warum das so ist, ist derzeit noch ungeklärt.

Beschreibung:

Details

Gemeindename Bockfließ
Gemeindekennzahl 31605
Ortsübliche Bezeichnung Kriegsgrab
Objektkategorie 1591 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Kriegerdenkmäler)

Katastralgemeinde Bockfließ -- GEM Bockfließ
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1422/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Bockfließ
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Hochfeldstraße
Längengrad 16.60706
Breitengrad 48.36132

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 1.6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.15
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Der Grabstein weist schon sehr viele Risse auf. Die Gravur der Inschrift ist auch schon sehr unleserlich und müsste neu nachgezogen werden. Laut Steinmetz ist das aber nur bedingt möglich und so ist man an einer anderen Lösung interessiert. So könnte eine neue Tafel wo alle Namen draufstehen eine Lösung sein. Auch der Zusammenhang mit dem Durchgangslager in Strsshof sollte beleuchtet werden.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Durchgangslager Strasshof war in der Zeit des Nationalsozialismus eines der zentralen Durchgangslager für ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa. Zehntausende Menschen wurde zum Teil unter Zwang, zum Teil unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierher gebracht und im Osten Österreichs auf die unterschiedlichsten Arbeitsstätten verteilt. Hunderte kamen vor Ort zu Tode. Im Jahr 1944 wurden zudem über 20.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus Ungarn nach Strasshof zur Zwangsarbeit deportiert. Vor allem ältere Menschen und Kinder entgingen damit ihrer Ermordung in Auschwitz und konnten den Holocaust überleben. Die Geschichte des Lagers geriet nach Kriegsende vor Ort in Vergessenheit.

Im Jahr 1942 lag das Durchgangslager noch auf Bockfließer Gemeindegebiet. Somit wurden alle Verstorbenen auf dem Friedhof in Bockfließ beerdigt werden. Zu dieser Zeit lag der Friedhof noch neben der Kirche. Im Jahr 1943 wurde das Grundstück an Strasshof abgetreten und die danach Verstorbenen wurden in Strasshof beerdigt. Daher findet man auch den gleichen Grabstein am Friedhof in Strasshof.

Nach dem Krieg war Bockfließ unter russischer Besatzung und die Soldaten die während dieser Zeit bis 1955 gestorben sind, wurden ebenfalls in Bockfließ beerdigt. Nach 1955 wurde der Grabstein an die heutige Stelle versetzt.
Man findet nicht nur ausländische Namen am Grabstein sondern auch deutsche. Warum das so ist, ist derzeit noch ungeklärt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Eigene Erhebungen 2024
Verein Arbeitsgruppe Strasshof, Holiczerstraße 20, 2231 Strasshof

Martin Wannemacher
Datum der Erfassung 2024-03-27
Datum der letzten Bearbeitung 2024-04-10

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