Rotes Kreuz

Religiöse KleindenkmälerKreuzeWeg- oder Feldkreuze

Gemeinde: Poysdorf

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Laut mündlicher Überlieferung sollen bereits vor 1935 Holzkreuze gestanden haben. Es wird nämlich von einer 'Abgabestelle und einem Bottich mit Essig' erzählt. In den Pestjahren 1645, 1655, 1679 und 1714 durften die Leute aus verseuchten Gemeinden nicht die pestfreien Nachbarorte betreten. Diese hatten aber die Pflicht, die Pestgemeinden mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Obrigkeit bestimmte Abgabestellen, wo der Verkauf stattfand, doch durften die Leute einander nicht berühren. Die Käufer legten das Geld in einen Bottich, der zum Teil mit Essig gefüllt war. Weiter ist von einem Unglückskreuz die Rede, wo doch die alte Poststraße (1564 - 1709) vorbeiführte. Auch auf das Rechtsleben könnte das rot gestrichene Holzkreuz hinweisen, da ja ganz in der Nähe eine Gerichtsstätte 'Die g´schundene Mirl' war. Im letzten Jahrhundert wird es als Wetterkreuz bezeichnet.

Beschreibung:

Das rot gestrichene Kreuz aus Eisenrohren steht am Fürstenweg, der alten Poststraße, auf der Anhöhe vor Herrnbaumgarten. Längsbalken: 4,50 m Querbalken: 2 m

Details

Gemeindename Poysdorf
Gemeindekennzahl 31644
Ortsübliche Bezeichnung Rotes Kreuz
Objektkategorie 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze)

Katastralgemeinde Ketzelsdorf -- GEM Poysdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2564
Ortschafts- bzw. Ortsteil Ketzelsdorf / Gsol
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Am Fürstenweg, Gsol
Längengrad 16.66771
Breitengrad 48.6766

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das rot gestrichene Kreuz aus Eisenrohren steht am Fürstenweg, der alten Poststraße, auf der Anhöhe vor Herrnbaumgarten. Längsbalken: 4,50 m Querbalken: 2 m
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Ein gußeiserner Korpus Christi mit Gloriastrahlen, eine INRI-Tafel und eine Laterne zieren das hohe Kreuz aus Tubingrohren. Auf der Tafel liest man: 'Renoviert 1977 von Fam. Zecha'. Geschützt wird das Tubingrohr durch ein dachartiges Blech. Im Jahre 1977 ersetzten Fam. Josef Zecha und sein Schwiegersohn Johann Mock das von Wind und Wetter arg zugerichtete rote Holzkreuz durch Eisenrohre. Rote Holzkreuze sind bis 1935 nachweisbar.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Laut mündlicher Überlieferung sollen bereits vor 1935 Holzkreuze gestanden haben. Es wird nämlich von einer 'Abgabestelle und einem Bottich mit Essig' erzählt. In den Pestjahren 1645, 1655, 1679 und 1714 durften die Leute aus verseuchten Gemeinden nicht die pestfreien Nachbarorte betreten. Diese hatten aber die Pflicht, die Pestgemeinden mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Obrigkeit bestimmte Abgabestellen, wo der Verkauf stattfand, doch durften die Leute einander nicht berühren. Die Käufer legten das Geld in einen Bottich, der zum Teil mit Essig gefüllt war. Weiter ist von einem Unglückskreuz die Rede, wo doch die alte Poststraße (1564 - 1709) vorbeiführte. Auch auf das Rechtsleben könnte das rot gestrichene Holzkreuz hinweisen, da ja ganz in der Nähe eine Gerichtsstätte 'Die g´schundene Mirl' war. Im letzten Jahrhundert wird es als Wetterkreuz bezeichnet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Ersterfasser Rudolfine Mock 2011

Franz Thiel: Wegkreuze und Bildstöcke in unserer Heimat Johanna Mattner: Geschichte der Stadt Poysdorf und ihrer Katastralgemeinden. Gespräch mit Eigentümer.

Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2020-10-19

Standort

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