Gedenkkreuz vom Leistbichlhof

Religiöse KleindenkmälerMarterl

Gemeinde: Hof bei Salzburg

Zeitkategorie: 21. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Das Kreuz wurde im Jahre 2006 von Johann Herbst sen. aufgestellt. Das zuvor von Michael Dallendörfer renovierte Blechschnittkreuz stammt vermutlich aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Jahreszahl 1762 an der Rückseite weist darauf hin. Arno Müller recherchierte im Pfarramt Thalgau in den Sterbebüchern von 1740 bis 1810: 7 Verstorbene mit den Familiennamen Strobl, eine davon Maria Stroblin, geb. Bichlerin, 'Colonißa' (Pächterin am Leistbichl), begraben am 10. Okt. 1803, Todesursache 'Prant'. Drei Wochen später, am 6. Nov. 1803 starb wieder eine Maria Stroblin (geb. Reinhartshuber) an Prant, dergleichen am 20. Dezember eine Magdalena Stroblin. Die Ahnenforschung durch Johann Herbst ergab, dass um 1800 tatsächlich ein Familie Strobl ansäßig war! Dies könnte bedeuten, dass um 1803 am Leistbichlhof sieben Personen an einer Seuche starben. Ihnen zu Ehren stiftete vermutlich der überlebende Bauer dieses Kreuz.

Beschreibung:

Knapp vor dem Haus (etwa 30 m) an der Zufahrt zum Leistbichlhof, steht auf einem getrepptem Betonsockel, der mit Rauriser Granitsteinen verkleidet ist, dieses Gedenkkreuz. Eine nach unten verjüngte, verschindelte Lärchenholzverkleidung schützt das Kreuz vor Witterungseinflüssen. Das Satteldach ist mit Holzschindeln gedeckt und mit in Form geschnittenen Zierbrettern ausgestattet. Das gefasste Blechschnittkreuz (H 1,80 m; B 0,55 m), welches von einem senkrechten Lärchenholzbalken getragen wird, ist in 3 Teile gegliedert. Es zeigt Christus am Kreuz, darunter die schmerzhafte Mutter Maria und ein rätselhaftes Gemälde (Votivbild?). Unter dem Gemälde steht ein in Kleeblattform geschliffener Marmorstein mit der Inschrift: 'Gott schütze uns und unsere Nachkommen'. Im Winter wird zum Schutz des Kreuzes eine Glaswand an der Holzverkleidung montiert.

Details

Gemeindename Hof bei Salzburg
Gemeindekennzahl 50319
Ortsübliche Bezeichnung Gedenkkreuz vom Leistbichlhof
Objektkategorie 1540 ( Religiöse Kleindenkmäler | Marterl | )

Katastralgemeinde Gitzen -- GEM Hof bei Salzburg
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 649/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Gitzen
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Leistbichlweg 3
Längengrad 13.24277
Breitengrad 47.807048

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.55
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1.45
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.62
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Knapp vor dem Haus (etwa 30 m) an der Zufahrt zum Leistbichlhof, steht auf einem getrepptem Betonsockel, der mit Rauriser Granitsteinen verkleidet ist, dieses Gedenkkreuz. Eine nach unten verjüngte, verschindelte Lärchenholzverkleidung schützt das Kreuz vor Witterungseinflüssen. Das Satteldach ist mit Holzschindeln gedeckt und mit in Form geschnittenen Zierbrettern ausgestattet. Das gefasste Blechschnittkreuz (H 1,80 m; B 0,55 m), welches von einem senkrechten Lärchenholzbalken getragen wird, ist in 3 Teile gegliedert. Es zeigt Christus am Kreuz, darunter die schmerzhafte Mutter Maria und ein rätselhaftes Gemälde (Votivbild?). Unter dem Gemälde steht ein in Kleeblattform geschliffener Marmorstein mit der Inschrift: 'Gott schütze uns und unsere Nachkommen'. Im Winter wird zum Schutz des Kreuzes eine Glaswand an der Holzverkleidung montiert.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Eine detailierte Beschreibung des Gemäldes ist im Pfarrbrief, Sommer 2006, von Arno Müller nachzulesen: 'Das Bild zeigt zwei auf einem Betschemel knieende würdevoll gekleidete Frauen, links gegenüber drei Mädchen mit bekränzten Häuptern in ähnlicher Haltung und vor ihnen liegend zwei winzige Kindergestalten. Alle sieben Personen sind mit einem Kreuz versehen, über ihnen thronen Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Auf der Rückseite des Bildes sind Reste eines 15-zeiligen Textes zu sehen, der leider fast zur Gänze unleserlich ist. Man kann nur erkennen, dass von einem 'gewester…..Meister auf der Festung Salzburg die Rede ist, sowie 'Er ruhe in Frieden'. An anderer Stelle findet sich die Jahreszahl 1762'.

Zeitkategorie 21. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Kreuz wurde im Jahre 2006 von Johann Herbst sen. aufgestellt. Das zuvor von Michael Dallendörfer renovierte Blechschnittkreuz stammt vermutlich aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Jahreszahl 1762 an der Rückseite weist darauf hin. Arno Müller recherchierte im Pfarramt Thalgau in den Sterbebüchern von 1740 bis 1810: 7 Verstorbene mit den Familiennamen Strobl, eine davon Maria Stroblin, geb. Bichlerin, 'Colonißa' (Pächterin am Leistbichl), begraben am 10. Okt. 1803, Todesursache 'Prant'. Drei Wochen später, am 6. Nov. 1803 starb wieder eine Maria Stroblin (geb. Reinhartshuber) an Prant, dergleichen am 20. Dezember eine Magdalena Stroblin. Die Ahnenforschung durch Johann Herbst ergab, dass um 1800 tatsächlich ein Familie Strobl ansäßig war! Dies könnte bedeuten, dass um 1803 am Leistbichlhof sieben Personen an einer Seuche starben. Ihnen zu Ehren stiftete vermutlich der überlebende Bauer dieses Kreuz.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Gespräch mit Fam. Herbst sen., Artikel Arno Müller in Pfarrbrief Sommer 2006, Kreuzrestaurator Michael Dallendorfer

Harald Janschitz
Datum der Erfassung 2009-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2009-01-01

Standort

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