Thiery Kreuz
Gemeinde: Gedersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Aus einer im Diözesanarchiv Wien gefundenen Urkunde geht hervor, dass am 7. Jänner 1716 Graf Dietrichstein, Inhaber der Herrschaft 'Nussdorf ob der Traisen' dem Ort Schlickendorf die Erlaubnis erteilte, eine Pestsäule zu errichten, mit dem Wortlaut...'der zu obbemelt meiner Herrschaft Nussdorf gehöriger Dorf-Gmein Schlickendorff der gewöhnliche Consens ertaillt werden wierdt, auf selbiger Dorffes Freyheit undter der Pfarr Haizendorff, von Stein ain Pesst Säullen zu Ehren deren Heyligen Pesst-Patronen aufzuerpaun,...' und dem herrschaftlichen Gedenkbuch-ad perpetuam rei Memoriam (zum dauernden Andenken)-einverleibt werden solle. Bis zur Kommassierung in den 1960er Jahren stand die Pestsäule auf einem Grundstück der Familie Thiery (Theiß), an einer Wegkreuzung außerhalb von Schlickendorf, wo man nach Grunddorf, Brunn, Stratzdorf, Weidling und Theiß gelangen konnte. Seit der Grundzusammenlegung steht das sogenannte Thiery Kreuz auf einem Gemeindegrundstück.
Beschreibung:
Am Rande einer ehemals von Gemeindebürgern genutzten Schottergrube, jetzt bewaldet und im Besitz der Gemeinde, steht eine 'Pestsäule'. Der Bauform nach handelt es sich um einen gemauerten Bildstock mit Nische. Auf einer betonierten rechteckigen Platte setzt ein nahezu kubischer Sockel an, auf dem eine marmorne Inschrifttafel befestigt ist. Hierauf findet man die Bezeichnung 'PESTKREUZ-THIERY KREUZ', bzw. die Jahreszahlen der Renovierungen: 1817, 1862, 1915, 1984. Im folgenden Schaft ist auf der Ostseite ein Zierfeld eingetieft. Nach einer der Gesamtform eher zart ausgeführten Kragenplatte (Gesimse) folgt der mit dem Schaft gleich starke Aufsatz mit einer tiefen Nische ebenfalss auf der Ostseite. Über der reicher gestalteten Dachplatte, trägt ein vierkantiger Knauf das Bekrönungskreuz, das zwei Querbalken mit ankerförmigen Enden aufweist.
Details
Gemeindename | Gedersdorf |
Gemeindekennzahl | 31310 |
Ortsübliche Bezeichnung | Thiery Kreuz |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Schlickendorf -- GEM Gedersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 727/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Schlickendorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Abseits der Gemeindestraße von Schlickendorf nach Brunn im Felde in westlicher Richtung |
Längengrad | 15.70195 |
Breitengrad | 48.40996 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 4.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
An den abgefasten Schrägflächen ist Flechtenbewuchs sichtbar. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Am Rande einer ehemals von Gemeindebürgern genutzten Schottergrube, jetzt bewaldet und im Besitz der Gemeinde, steht eine 'Pestsäule'. Der Bauform nach handelt es sich um einen gemauerten Bildstock mit Nische. Auf einer betonierten rechteckigen Platte setzt ein nahezu kubischer Sockel an, auf dem eine marmorne Inschrifttafel befestigt ist. Hierauf findet man die Bezeichnung 'PESTKREUZ-THIERY KREUZ', bzw. die Jahreszahlen der Renovierungen: 1817, 1862, 1915, 1984. Im folgenden Schaft ist auf der Ostseite ein Zierfeld eingetieft. Nach einer der Gesamtform eher zart ausgeführten Kragenplatte (Gesimse) folgt der mit dem Schaft gleich starke Aufsatz mit einer tiefen Nische ebenfalss auf der Ostseite. Über der reicher gestalteten Dachplatte, trägt ein vierkantiger Knauf das Bekrönungskreuz, das zwei Querbalken mit ankerförmigen Enden aufweist. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | An der Basis des Kreuzes entspringen seitlich Verzierungen in Form von Spiralen und Blüten. |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Aus einer im Diözesanarchiv Wien gefundenen Urkunde geht hervor, dass am 7. Jänner 1716 Graf Dietrichstein, Inhaber der Herrschaft 'Nussdorf ob der Traisen' dem Ort Schlickendorf die Erlaubnis erteilte, eine Pestsäule zu errichten, mit dem Wortlaut...'der zu obbemelt meiner Herrschaft Nussdorf gehöriger Dorf-Gmein Schlickendorff der gewöhnliche Consens ertaillt werden wierdt, auf selbiger Dorffes Freyheit undter der Pfarr Haizendorff, von Stein ain Pesst Säullen zu Ehren deren Heyligen Pesst-Patronen aufzuerpaun,...' und dem herrschaftlichen Gedenkbuch-ad perpetuam rei Memoriam (zum dauernden Andenken)-einverleibt werden solle. Bis zur Kommassierung in den 1960er Jahren stand die Pestsäule auf einem Grundstück der Familie Thiery (Theiß), an einer Wegkreuzung außerhalb von Schlickendorf, wo man nach Grunddorf, Brunn, Stratzdorf, Weidling und Theiß gelangen konnte. Seit der Grundzusammenlegung steht das sogenannte Thiery Kreuz auf einem Gemeindegrundstück. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Urkunde 1716 der Herrschaft Nussdorf, Diözesanarchiv Wien, Schneeweis Emil, Habilschrift 1988: Bild, Bildstock, Symbol DEHIO NÖ/Nord: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich nördlich der Donau. Wien 1990 |
Datum der Erfassung | 2011-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2011-01-01 |
letzter Bearbeiter | Karl Weber |