Steinmetztisch
Gemeinde: Gablitz
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Der Steinmetztisch am Hauersteig wurde ursprünglich von den Steinbrucharbeitern in Höbersbach verwendet, die bei den dortigen Steinbrüchen tätig waren. Der Tisch war – wie auf alten Fotos ersichtlich – bei ihrer Unterkunft aufgestellt. Die Arbeiter wohnten in Baracken beim Steinbruch bzw. mit ihren Familien beim Bauern in Höbersbach. Das alte Bauernhaus existiert nicht mehr, es stand vis-à-vis der Höbersbachstr. 56.
Um 1900 wurden die Steinbrüche in Höbersbach stillgelegt und die Steinplatte wurde von den Besitzern des Grundstücks, Karl und Ora Wonesch, dem Heimatmuseum der Gemeinde Gablitz geschenkt. Sie war einige Zeit bei Familie Vormaurer zwischengelagert, bis der Tisch am „Drei-Föhren-Park“, mit einem neuen Sockel und mit Steinbänken versehen, im Jahr 2001 neu aufgestellt wurde.
Beschreibung:
Tisch, bestehend aus annähernd runder, alter Steinplatte und neuem, quadratischem Sockel. Begleittafel mit Inschrift aus Metall am Sockel und auf einem weiteren Steinsockel vor dem Tisch.
Details
Gemeindename | Gablitz |
Gemeindekennzahl | 32403 |
Ortsübliche Bezeichnung | Steinmetztisch |
Objektkategorie | 1724 ( Freiplastiken | profane Freiplastiken | Freiplastiken ) |
Katastralgemeinde | Gablitz -- GEM Gablitz |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 431/22 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Hauersteig |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Gegenüber Hauersteigstraße 51 |
Längengrad | 16.14136 |
Breitengrad | 48.22456 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 0.95 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 1.8 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 1.6 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Die metallene Begleittafel sollte saniert werden. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Tisch, bestehend aus annähernd runder, alter Steinplatte und neuem, quadratischem Sockel. Begleittafel mit Inschrift aus Metall am Sockel und auf einem weiteren Steinsockel vor dem Tisch. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Inschrift am Sockel: "Ein Danke der Familie Karl und Ora Wonesch aus Höbersbach, die den Steinmetztisch der Marktgemeinde Gablitz überlassen hat." Inschrift am Sockel vor dem Tisch: "Der Steinmetztisch von Höbersbach Entstanden um 1870 Ein Steinmetzdenkmal Nach langem Vergessen wiederaufgestellt im Jahre 2001 zur Erinnerung an die Gablitzer Steinbruchbetriebe das schwere Los der Steinbrucharbeiter und an die Namen der Gablitzer Steinbruchbesitzer. Die Wiederaufstellung erfolgte im Zusammenwirken von Berthold Weiss (Kustos Gablitzer Heimatmuseum) dem Bundesinnungsmeister der Steinmetzmeister KR Franz Bamberger und der Fa. Karl Kilian in Purkersdorf. Alois Kamehl verewigte den "Steinmetztisch" in seinem Gedicht. Der Steinmetztisch ist ein Geschenk der Familie Vormaurer an die Gemeinde Gablitz und ihre Gäste Die Enthüllung erfolgte am 6. Dezember 2001" |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Steinmetztisch am Hauersteig wurde ursprünglich von den Steinbrucharbeitern in Höbersbach verwendet, die bei den dortigen Steinbrüchen tätig waren. Der Tisch war – wie auf alten Fotos ersichtlich – bei ihrer Unterkunft aufgestellt. Die Arbeiter wohnten in Baracken beim Steinbruch bzw. mit ihren Familien beim Bauern in Höbersbach. Das alte Bauernhaus existiert nicht mehr, es stand vis-à-vis der Höbersbachstr. 56. Um 1900 wurden die Steinbrüche in Höbersbach stillgelegt und die Steinplatte wurde von den Besitzern des Grundstücks, Karl und Ora Wonesch, dem Heimatmuseum der Gemeinde Gablitz geschenkt. Sie war einige Zeit bei Familie Vormaurer zwischengelagert, bis der Tisch am „Drei-Föhren-Park“, mit einem neuen Sockel und mit Steinbänken versehen, im Jahr 2001 neu aufgestellt wurde. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Es gab insgesamt zehn Steinbrüche in Gablitz, die ältesten waren beim Troppberg bzw. beim Pallerstein, wo es auch eine kleine Ansiedlung gab. Die meisten Steinbrucharbeiter bzw. Steinmetze kamen aus Böhmen oder Mähren. Die „Hauersteigstraße” erinnert an diese „Steinhauer”. Der Wienerwald-Sandstein wurde für Stufen und Fenstersimse verwendet, fand aber auch bei der Regulierung des Wienflusses, beim Bau der Stadtbahn (heute U-Bahn) und angeblich auch beim Bau der Votivkirche Verwendung. Der Steinmetztisch erinnert an die Gablitzer Steinbruchbetriebe. In diesen wurde auch der im Wienerwaldgebiet äußerst seltene Bernstein (Copalin) gefunden, eine 2020 von Dr. Alexander Lukeneder gestaltete Informationstafel wurde an der Höbersbachstraße aufgestellt. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Grimmlinger, Renate u. Angelika Haunschmidt: Gablitz - eine Geschichte. Gablitz 2020. 2. Auflage. Grimmlinger, Renate: Recherchen. Broschüre zur Sonderausstellung 2020 'Höbersbach: Steine, Kunst und Gastlichkeit'. o.O. 2020. gablitz-museum.at/recherchen |
Datum der Erfassung | 2021-03-07 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-03-07 |
letzter Bearbeiter | Miriam Üblacker |