Bombenmarterl
Gemeinde: Mistelbach
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Beschreibung:
Bis zum 18. April 1945 stand hier die Niederdorfer Florianikapelle. Sie wurde durch die Einschläge der „Stalinorgel“ völlig zerstört. Durch Anregung des Bürgermeisters Leopold Kletzer (1950 bis 1960), der auch das Marterl entworfen hat, stellte 1955 die Ortsgemeinde dieses steinerne Marterl auf. Es hat die Form einer Fliegerbombe und soll daran erinnern, dass dieser Ortsteil während der Kampfhandlungen schwerst gelitten hatte und den Bewohnern viel Leid zugefügt wurde. Der Schaft steht auf einem Betonfundament, ist in vier Teile geteilt und weitet sich nach oben. Er trägt die Inschrift: „An diesem Ort / wurde durch / Kriegseinwirkung / im Jahre 1945 / eine Kapelle zerstört.“ Der zweite Block von unten trägt einen Ring mit Strahlen.
Details
Gemeindename | Mistelbach |
Gemeindekennzahl | 31633 |
Ortsübliche Bezeichnung | Bombenmarterl |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Eibesthal -- GEM Mistelbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 4155/170 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Eibesthal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 16.60708 |
Breitengrad | 48.59044 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Bis zum 18. April 1945 stand hier die Niederdorfer Florianikapelle. Sie wurde durch die Einschläge der „Stalinorgel“ völlig zerstört. Durch Anregung des Bürgermeisters Leopold Kletzer (1950 bis 1960), der auch das Marterl entworfen hat, stellte 1955 die Ortsgemeinde dieses steinerne Marterl auf. Es hat die Form einer Fliegerbombe und soll daran erinnern, dass dieser Ortsteil während der Kampfhandlungen schwerst gelitten hatte und den Bewohnern viel Leid zugefügt wurde. Der Schaft steht auf einem Betonfundament, ist in vier Teile geteilt und weitet sich nach oben. Er trägt die Inschrift: „An diesem Ort / wurde durch / Kriegseinwirkung / im Jahre 1945 / eine Kapelle zerstört.“ Der zweite Block von unten trägt einen Ring mit Strahlen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Die Kragenplatte trägt seitlich einen gemauerten Rahmen, der sich nach oben in der Spitze verbindet, und in dem sich eine Plastik befindet. Ein Lateinisches Kreuz mit verbreiterten Enden (Tatzenkreuz) bildet den Abschluss. Der unter dem Kreuz zusammengebrochene Heiland im Innern des Bildstocks soll mahnen, dass niemand auf dem Kreuzweg des Lebens alleine gelassen wird. Der Osttiroler Bildschnitzer Gottfried Fuetsch, von dem auch das Altarkreuz in der Kirche stammt, schnitzte diese Holzplastik. |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Der Zweite Weltkrieg brachte für Eibesthal Furchtbares. Drei Tage lang wurde um den Ort gekämpft. Über 60 Objekte wurden völlig zerstört, darunter auch die Kirche, die in ihrem ältesten Teil auf eine über 700 Jahre alte Vergangenheit zurücksehen konnte. An dieser Straßenstelle war zu Kriegsende quer über die Straße eine Panzersperre errichtet und nach beiden Seiten hin ein drei Meter tiefer Panzergraben ausgehoben worden. Er reichte vom Beginn des alten Niederdorfer Hohlweges bis hinunter zum Eibesbach. Das Aufzählen all der Krieger, die ins Weinviertel eingefallen sind und dort ihre Schlachten geschlagen haben, ergäbe eine lange Liste. Wie schnell versickern doch Blut und Tränen im Boden, und wie schnell wird Zerstörtes vom Menschen wieder aufgebaut. |