Bildbaum an der Landesstraße 6143
Gemeinde: Purgstall an der Erlauf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert
Chronik:
An der Landesstraße 6143 befindet sich Richtung Oberndorf an der Melk, auf der linken Seite kurz vor dem Güterweg „Zimmerhof“ ein Bildbaum.
Ursprünglich stand vom heutigen Bildbaum etwas östlicher und etwas weiter von der Landesstraße entfernt, am alten Zufahrtsweg zum Haus, ein zwei Meter hohes Holzkreuz mit einem Holzkästchen. In diesem
befand sich im Jahr 1970 ein Erinnerungsbild von Alois Janker an seine erste heilige Kommunion im Jahr 1913.
1970 erzählte die damals 90-Jährige Altbäuerin: „Wie wir 1901 den Hof übernommen haben, ist das Kreuz schon gestanden. Einmal, vor vielen Jahren, haben Vorbesitzer von unserem Hofe dort unter einem Baum beim Weizenschneiden gegessen. Dabei haben sie gefrevelt. Sie sollen beim Mittagessen mit Knödel „geschossen“ haben.
Sie wissen ja, wie es die jungen Leute manchmal treiben! Da hat dann später der Blitz in den Baum eingeschlagen und daher ist das Kreuz gesetzt worden.“
Die Vorbesitzer haben anscheinend den Blitz als Mahnung des Himmels aufgefasst und das Kreuz zum Dank dafür errichtet, dass ihr „Frevel“ nicht sofort bestraft wurde.
Beschreibung:
Details
Gemeindename | Purgstall an der Erlauf |
Gemeindekennzahl | 32008 |
Ortsübliche Bezeichnung | Bildbaum an der Landesstraße 6143 |
Objektkategorie | 1534 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Bildbäume) |
Katastralgemeinde | Hochrieß -- GEM Purgstall an der Erlauf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3251 Purgstall an der Erlauf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | L6143 |
Längengrad | 15.176432 |
Breitengrad | 48.086537 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | An der Landesstraße 6143 befindet sich Richtung Oberndorf an der Melk, auf der linken Seite kurz vor dem Güterweg „Zimmerhof“ ein Bildbaum. Ursprünglich stand vom heutigen Bildbaum etwas östlicher und etwas weiter von der Landesstraße entfernt, am alten Zufahrtsweg zum Haus, ein zwei Meter hohes Holzkreuz mit einem Holzkästchen. In diesem befand sich im Jahr 1970 ein Erinnerungsbild von Alois Janker an seine erste heilige Kommunion im Jahr 1913. 1970 erzählte die damals 90-Jährige Altbäuerin: „Wie wir 1901 den Hof übernommen haben, ist das Kreuz schon gestanden. Einmal, vor vielen Jahren, haben Vorbesitzer von unserem Hofe dort unter einem Baum beim Weizenschneiden gegessen. Dabei haben sie gefrevelt. Sie sollen beim Mittagessen mit Knödel „geschossen“ haben. Sie wissen ja, wie es die jungen Leute manchmal treiben! Da hat dann später der Blitz in den Baum eingeschlagen und daher ist das Kreuz gesetzt worden.“ Die Vorbesitzer haben anscheinend den Blitz als Mahnung des Himmels aufgefasst und das Kreuz zum Dank dafür errichtet, dass ihr „Frevel“ nicht sofort bestraft wurde. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die heutige Altbäuerin Margarete Janker erzählte, dass Mitte der Vierzigerjahre des 20. Jahrhunderts auf dem Bild der Spruch „Gott sieht alles, Gott hört alles, Gott schreibt alles auf“ stand. Das Kreuz mit dem Bild stand zu ihrer Zeit bei zwei Birken, die in späteren Jahren umgeschnitten wurden. Man hat dann das Kreuz zu einem Birnbaum gestellt. Eines Tages schlug auch hier der Blitz ein, sodass das Bild total zerstört wurde. Dann hängte man nur noch ein Holzkästchen mit einem neuen Bild auf einen anderen Birnbaum. Das alte Kreuz und das neue Bild sollen aber auch an einen Unfall erinnern, der sich im Jahr 1927 ereignet hat. Am 7. Juni 1927 fuhr der damals 49-Jährige Josef Sturmlehner, wohnhaft in Zimmerau 8, Oberndorf an der Melk, vulgo „Baumgarten“, mit einem Pferdegespann und einer Schottertruhe den damaligen Hohlweg Richtung „Zimmerhof“. Auf Höhe des ehemaligen Holzkreuzes brach bei der Schottertruhe ein Holzrundling, wodurch der schwere Wagen zusammenbrach und Josef Sturmlehner darunter begrub. Sturmlehner verstarb an den schweren Folgen des Unfalls. Seine Angehörigen wollten ihm zum Andenken eine Kapelle errichten. Aber die wirtschaftliche Situation Ende der Zwanzigerjahre ließ dies nicht zu und daher sollte auch das alte Kreuz und nun das neue Bild an diesen Unfall erinnern. Weitere Informationen: Im Buch „Purgstall – Religiöse Kleindenkmäler“ Im Film „Purgstall – Religiöse Kleindenkmäler – Feste und Feiern“ Bestellung unter: www.erlauftalerbildungskreis.at |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Wiesenhofer, Franz u. Wiesenhofer, Hildegard: Purgstall - Religiöse Kleindenkmäler. Purgstall 2005. |
Datum der Erfassung | 2016-04-07 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2018-10-25 |
letzter Bearbeiter | Angelika Ficenc |