Dicke Marter

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Raabs an der Thaya

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert

Chronik:

Der Pfeiler ist von seiner Form her als spätmittelalterlich bis Renaissance anzusehen. Angaben zur Errichtung liegen jedoch leider keine vor. Eine Aufstellung bzw. Überarbeitung als sogenanntes Raaber Kreuz kann nicht ausgeschlossen werden. Die Dicke Marter, wie sie im Volksmund genannt wird, hat schondurch ihr Aussehen zu Sagen und Spekulationen Anlass gegeben: So soll darin ein (sündiger) Mensch oder Pfarrer eingemauert sein, die 'Abhackerin', eine alte Frau die Holz hackt, ein feuriger Mann und seltsame Lichterscheinungen tauchen geisterhaft dort auf.

Beschreibung:

Am alten Weg von Raabs nach Modsiedl erhebt sich ein gedrungener, von Sagen umwobener Tabernakelpfeiler. Der Pfeiler weist einen achteckigen Schaft auf, der sich an Vorder- und Rückseite in Hohlkehlen zum würfelförmigen Tabernakel verbreitert. An der Vorderseite springen die Kanten des Aufsatzes sehr deutlich vor, die Bereiche der Nischen schließen jedoch mit dem Schaft ab. Der Tabernakel trägt ein schwach vorspringendes Zeltdach mit einem derb ausgeführten (verwitterten) Steinkreuz an der Spitze, das nicht nach vorne, sondern zu den Seiten des Pfeilers ausgerichtet ist. An der Vorderseite ist auf dem Schaft eine kleine Blechtafel mit der Inschrift 'Renoviert vom Raabser Wanderverein' angebracht.

Details

Gemeindename Raabs an der Thaya
Gemeindekennzahl 32216
Ortsübliche Bezeichnung Dicke Marter
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Raabs an der Thaya -- GEM Raabs an der Thaya
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 252/5
Ortschafts- bzw. Ortsteil Raabs an der Thaya
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 15.49821
Breitengrad 48.85112

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4.2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.3
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Am alten Weg von Raabs nach Modsiedl erhebt sich ein gedrungener, von Sagen umwobener Tabernakelpfeiler. Der Pfeiler weist einen achteckigen Schaft auf, der sich an Vorder- und Rückseite in Hohlkehlen zum würfelförmigen Tabernakel verbreitert. An der Vorderseite springen die Kanten des Aufsatzes sehr deutlich vor, die Bereiche der Nischen schließen jedoch mit dem Schaft ab. Der Tabernakel trägt ein schwach vorspringendes Zeltdach mit einem derb ausgeführten (verwitterten) Steinkreuz an der Spitze, das nicht nach vorne, sondern zu den Seiten des Pfeilers ausgerichtet ist. An der Vorderseite ist auf dem Schaft eine kleine Blechtafel mit der Inschrift 'Renoviert vom Raabser Wanderverein' angebracht.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Der Pfeiler weist eine große Nische (Innenraum des Tabernakels) und kleinere Nischen an den Seitenwänden, die miteinander durch schmale Öffnungen in Verbindung stehen. Die tiefe Nische der Vorderseite zeigt an der Rückwand ein vergilbtes Heiligenbild (Herz Mariens). Möglicherweise ist bei dieser Nischenöffnung der untere ein Teil des Tabernakels schon vor längerer Zeit weggebrochen. In der (vom Betrachter gesehen)linken Nische befindet sich ebenfalls ein vergilbtes Heiligenbild. Generell wirkt der Pfeiler in seiner Dimensionierung gedrungen (unvollständig), möglicherweise ist er teilweise im Boden versunken bzw. nach Bruch nur der obere Teil des Denkmals wieder aufgestellt worden. Interessant ist auch die Ausrichtung des Kreuzes, die nicht zur heutigen Vorderseite zeigt. All das, wie auch die Nischenanordnung weisen auch eine wechselvolle Geschichte des Kleindenkmals hin

Zeitkategorie 16. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Pfeiler ist von seiner Form her als spätmittelalterlich bis Renaissance anzusehen. Angaben zur Errichtung liegen jedoch leider keine vor. Eine Aufstellung bzw. Überarbeitung als sogenanntes Raaber Kreuz kann nicht ausgeschlossen werden. Die Dicke Marter, wie sie im Volksmund genannt wird, hat schondurch ihr Aussehen zu Sagen und Spekulationen Anlass gegeben: So soll darin ein (sündiger) Mensch oder Pfarrer eingemauert sein, die 'Abhackerin', eine alte Frau die Holz hackt, ein feuriger Mann und seltsame Lichterscheinungen tauchen geisterhaft dort auf.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)




Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kießling, Franz, X.: Frau Saga, Band 6, Wien ,1928

Margit Auer, Markus Pufler
Datum der Erfassung 2013-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2013-01-01
letzter Bearbeiter Margit Auer, Markus Pufler

Standort

Kommentare

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.