Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) |
Bereits in der um 1780 entstandenen Josephinischen Landaufnahme, wie auch im Franziszeischen Kataster von 1822 ist am Standort ein gemauerter oder steinerner Bildstock eingetragen. In Dokumenten erscheint eine Kapelle erstmals 1843. Pfarrer Paul Gruber berichtet in der Geschichte der Pfarre Sierndorf Bd. I. dass am 19. August die Kapelle 'nächst der Schule' vom hochwürdigen Herrn Dechant von Hausleiten eingesegnet wurde. In der Änderung des Übertragungsbefehles scheint auch die Legende begründet, nach dieser sollte das Kreuz auf einem Wagen nach Stockerau transportiert werden. In der „Langen Sutte“ weigerten sich jedoch die Pferde weiterzugehen, also drehte man um und brachte das Kreuz nach Sierndorf. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Abschrift aus der Chronik der FF Oberolberndorf: „Der Bau der Kapelle. Der Bau unserer Kapelle wurde durch den Bau des Feuerlösch = Geräthehauses angeregt. Es wurde nämlich gleichzeitig mit dem Bau des Thurmes das Feuerlösch = Geräthehaus und der Gemeinde = Arest gebaut; als aber dieses bereits fertig war, so sah es beinahe einer Kapelle ähnlich; da wurde der Ruf allgemein laut, daß hier die Kapelle gebaut werden soll; nun so wurde vom Gemeinde Ausschusse der Beschluß gefaßt, das, wenn durch eine Sammlung im Orte selbst der Betrag von Tausend Gulden aufgebracht werden soll, wirklich eine Kapelle gebaut wird. Da aber durch die Sammlung welche vom Gemeindevorsteher Josef Hödl, Nr. 30 und von die beiden Kapellenväter Michael Schaffer Nr. 35 und Karl Aichmann Nr. 41 gemacht wurde, weit mehr als diese Tausend Gulden zusammengebracht wurde, so wurde das schon stehende Feuerlöschgeräthe = Haus sowie der Gemeinde = Arest abgebrochen, und, die Kapelle neu aufgebaut. Dieses geschah im Jahre 1894. Josef Frotzler.“ Niederschrift von Dir. Anna Reibenwein, 2000 Stockerau, Gymnasiumweg 3 [2010 verstorben]: Schon vor mehr als 200 Jahren stand an der Stelle der heutigen Kapelle am Südrand von Oberolberndorf neben einer Quelle, dem Dännerbründl eine Holzkapelle. In dieser Kapelle war ein Kreuz mit einer schmerzhaften Muttergottes. Zu diesem Kreuz kamen 1782 viele Wallfahrer, nachdem einige wunderbare Heilungen erfolgt waren. Oberolberndorf gehörte damals zur Pfarre Stockerau. Das wundertätige Kreuz sollte auf Anordnung der weltlichen Behörde in die Pfarrkirche gebracht werden. Nach mündlicher Überlieferung weigerten sich aber die Pferde, die vor den Wagen gespannt waren, auf dem man das Kreuz transportieren wollte, am Fuchsenbühel weiterzugehen. Das Kreuz wurde wieder in der Kapelle aufgestellt. Nun suchten die Oberolberndorfer um Erhebung zur Pfarre an und um Belassung des Kreuzes am ursprünglichen Ort. Der Kaiser gab diesem Ansuchen nicht statt. Oberolberndorf wurde aber von Stockerau ausgepfarrt und in die Pfarre Sierndorf eingepfarrt. Das wundertätige Kreuz wurde vom Sierndorfer Pfarrherrn auf Befehl der NÖ. Landesregierung gegen den Willen der Oberolberndorfer in die Schlosskirche (gleichzeitig Pfarrkirche) Sierndorf überführt. Dort ist es bis heute an einem Pfeiler rechts (Anm.: Vom Altar aus gesehen) neben dem Hochaltar. Das Kreuz, das sich heute in der gemauerten Kapelle befindet, ist eine verkleinerte Nachbildung. Kommentar Kurt Jüthner: Die Unterlagen informieren darüber, dass das Kreuz in der Sierndorfer Schlosskirche aus Oberolberndorf stammt. Der Hinweis, dass es aus einer hölzernen Kapelle stammt, klärt den Standort leider nicht. Die frühere Dorfkapelle war ebenfalls gemauert. Beim Dannerbründl ist ein Kleindenkmal, eventuell eine gemauerte Kleinkapelle, ähnlich der heutigen in der Josephinischen Landaufnahme eingetragen. |