Grabstein
Gemeinde: Gedersdorf
Zeitkategorie: 16. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Im 16. Jhd. sind einzelne Angehörige der Hutstocker aus dem vermögenden Wiener bzw. Kremser Bürgertum in den niederösterreichischen Ritterstand aufgestiegen. Im 16. Jhd. besaßen die Brüder Leopold und Jakob Hutstocker unter anderen Besitzungen auch den Adelssitz Scheibenhof (heute Stadt Krems) und in Gedersdorf bis ins 17. Jhd. Welche Angehörigen der Familie allerdings die vorliegende Gruftplatte anfertigen ließen, ist unbekannt. Unter dem Presbyterium der Kirche befindet sich eine Gruft als Begräbnisstätte der Fam. Hutstocker. Im 16. Jhd. waren einige Hutstocker auch viele Jahre Ratsherren bzw. Bürgermeister von Krems und Stein. Mit dem Sieg der Gegenreformation im 17. Jhd. verließen die Hutstocker als Anhänger Luthers die Gegend.
Beschreibung:
In der Filialkirche Gedersdorf ist im südseitigen Torvorbau und darin an der Ostwand eine Gruftplatte aus rotem Marmor eingemauert. Diese Grabplatte war früher an der Außenwand der Sakristei angebracht. Sie besitzt eine zehnzeilige Inschrift über dem Wappen der Fam. Hutstocker. AD VIATOREM QVID NOTET HOC MARMOR SI QVERIS FORTE VIATOR: SISTE PARVMPER ET HAEC PELLEGE: CERTVS ERIS. HVC HUETSTOCKIADVM VVLT STIRPS SVA CORPORA CONDI, SITE PLVRA LIBET QVERERE DISCE MORI.
Details
Gemeindename | Gedersdorf |
Gemeindekennzahl | 31310 |
Ortsübliche Bezeichnung | Grabstein |
Objektkategorie | 1592 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Gedenksteine und -tafeln) |
Katastralgemeinde | Gedersdorf -- GEM Gedersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | .46 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Gedersdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Filialkirche |
Längengrad | 15.68757 |
Breitengrad | 48.43364 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 1.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | In der Filialkirche Gedersdorf ist im südseitigen Torvorbau und darin an der Ostwand eine Gruftplatte aus rotem Marmor eingemauert. Diese Grabplatte war früher an der Außenwand der Sakristei angebracht. Sie besitzt eine zehnzeilige Inschrift über dem Wappen der Fam. Hutstocker. AD VIATOREM QVID NOTET HOC MARMOR SI QVERIS FORTE VIATOR: SISTE PARVMPER ET HAEC PELLEGE: CERTVS ERIS. HVC HUETSTOCKIADVM VVLT STIRPS SVA CORPORA CONDI, SITE PLVRA LIBET QVERERE DISCE MORI. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Übersetzung: An den Wanderer: Wenn du vielleicht fragst, Wanderer, was dieser Marmorstein verkündet, dann bleibe ein Weilchen stehen und lies dies durch: dann hast du Gewissheit. Hier will das Geschlecht der Hutstocker seine Leichname bestattet haben. Willst du noch mehr erfragen, dann lerne zu sterben. |
Zeitkategorie | 16. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Im 16. Jhd. sind einzelne Angehörige der Hutstocker aus dem vermögenden Wiener bzw. Kremser Bürgertum in den niederösterreichischen Ritterstand aufgestiegen. Im 16. Jhd. besaßen die Brüder Leopold und Jakob Hutstocker unter anderen Besitzungen auch den Adelssitz Scheibenhof (heute Stadt Krems) und in Gedersdorf bis ins 17. Jhd. Welche Angehörigen der Familie allerdings die vorliegende Gruftplatte anfertigen ließen, ist unbekannt. Unter dem Presbyterium der Kirche befindet sich eine Gruft als Begräbnisstätte der Fam. Hutstocker. Im 16. Jhd. waren einige Hutstocker auch viele Jahre Ratsherren bzw. Bürgermeister von Krems und Stein. Mit dem Sieg der Gegenreformation im 17. Jhd. verließen die Hutstocker als Anhänger Luthers die Gegend. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Österreichische Kunsttopographie: ÖKT 1907 DEHIO: Die Kunstdenkmäler Österr. nördl. der Donau 1990 Institut für Mittelalterforschung: Inschriften des Bezirkes Krems, Dr. Andreas Zajic 2002 |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Karl Weber |