Ausgrabungen am Michelberg
Gemeinde: Niederhollabrunn
Zeitkategorie: 21. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Dieses Denkmal lässt die zentrale Rolle des Michelberges und seiner Kirchen nicht in Vergessenheit geraten. Der Michelberg war schon seit 1000 sicher besiedelt. Aus einer ursprünlichen Ringwallanlage kristallisierte sich im Laufe der Zeit durch die Christianisierung eine Wallfahrtsstätte heraus, die bis 1785 bestehen blieb. Durch die Gesetzgebung Josefs II. wurde die letzte barocke Kirche abgetragen und im Ort Haselbach wieder als Pfarrkirche neu erbaut. Nur mehr das "schwitzende" Marienbild, die Kanzel und Teile des Hochaltares sind von der letzten Michelbergkirche übrig geblieben. Man kann sie in der Pfarrkirche von Haselbach heute noch sehen.
Beschreibung:
Um die Ausgrabung der verschiedenen Kirchen in den Jahren 2010-2014 für die Nachwelt zu erhalten, wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den Stefan Klampfer gewann. Gemeinsam mit Architekt Helmut Frötscher stellte er dieses Denkmal her.
Die Grundidee des künstlerischen Entwurfs ist eine systematische Gliederung und Darstellung der unterschiedlichen historischen Funde nach ihrem zeitlichen Ursprung. Ein weiteres zentrales Element ist, die besondere Atmosphäre und Schönheit des Ortes nicht zu beeinträchtigen und deshalb möglichst sensibel und zurückhaltend zu agieren.
Details
Gemeindename | Niederhollabrunn |
Gemeindekennzahl | 31234 |
Ortsübliche Bezeichnung | Ausgrabungen am Michelberg |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | Haselbach -- GEM Niederhollabrunn |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1745/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Haselbach, Michelberg |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Michelberg, Bergplateau |
Längengrad | 16.28881 |
Breitengrad | 48.4306 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 0.05 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 35 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 14 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Um die Ausgrabung der verschiedenen Kirchen in den Jahren 2010-2014 für die Nachwelt zu erhalten, wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den Stefan Klampfer gewann. Gemeinsam mit Architekt Helmut Frötscher stellte er dieses Denkmal her. Die Grundidee des künstlerischen Entwurfs ist eine systematische Gliederung und Darstellung der unterschiedlichen historischen Funde nach ihrem zeitlichen Ursprung. Ein weiteres zentrales Element ist, die besondere Atmosphäre und Schönheit des Ortes nicht zu beeinträchtigen und deshalb möglichst sensibel und zurückhaltend zu agieren. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Die Grundrisse der Barockkirche, der Vorgängerkirchen aus der frühen Neuzeit und dem Mittelalter, sowie der Bauten aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden in ihrer tatsächlichen Dimension durch eingefärbte Betonflächen sichtbar und erfahrbar gemacht. Es entstand ein begehbarer 1:1-Plan, der die Fundamente bzw. Mauern aufgreift und anhand seiner farblichen Differenzierung die Erkenntnisse der Archäologie und Bauforschung vermittelt. Die Kindergräber wurden mit Steinen an ihrer tatsächlichen Fundstelle festgehalten. |
Zeitkategorie | 21. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Dieses Denkmal lässt die zentrale Rolle des Michelberges und seiner Kirchen nicht in Vergessenheit geraten. Der Michelberg war schon seit 1000 sicher besiedelt. Aus einer ursprünlichen Ringwallanlage kristallisierte sich im Laufe der Zeit durch die Christianisierung eine Wallfahrtsstätte heraus, die bis 1785 bestehen blieb. Durch die Gesetzgebung Josefs II. wurde die letzte barocke Kirche abgetragen und im Ort Haselbach wieder als Pfarrkirche neu erbaut. Nur mehr das "schwitzende" Marienbild, die Kanzel und Teile des Hochaltares sind von der letzten Michelbergkirche übrig geblieben. Man kann sie in der Pfarrkirche von Haselbach heute noch sehen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die runden grauen Betonfundamente erinnern an den 2. Weltkrieg. Man baute mitten in die Kichen, ohne es zu wissen, diese Fundamente für 2 Funkmessanlagen, die von 1942-1945 dort in Betrieb waren. Da sie auch Erinnerungsstücke sind, integrierte man sie in das neue Kunstwerk. Mit weißen Kalksteinen wurden die Fundorte der zahlreichen Kindergräber festgehalten. Man fand um die 200 Gräber, überwiegend Kinder und Jugendliche in den und um die Kirchen. Die Kapelle am Michelberg steht seit einem Gelübde der Haselbacher 1866 an der höchsten Stelle des Plateus und ist mit den ausgegrabenen Kirchen nicht in Verbindung zu bringen. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Dr. Ernst Lauermann, Leiter der Ausgrabungen |
Datum der Erfassung | 2016-01-26 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2017-06-23 |
letzter Bearbeiter | Anton Stöger |