Weißes Kreuz
Gemeinde: Weissenbach an der Triesting
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Im Heimatbuch von Wirtner findet sich eine Zeichnung mit "Fl B 1850" und deutet die Buchstaben als Florian Baumgartner (Gadenweith Nr. 4), der den Bildstock 1850 errichtete hätte. Das Betondach wurde lt. Bernhard Trumler, um 1952 aufgesetzt, weil das hölzerne Giebeldach bei Kampfhandlungen im Jahr 1945 durchschossen wurde. Es mag sein, dass tatsächlich Baumgartner den Bildstock errichtet hat - eher ist anzunehmen, dass er einen vorhandenen renoviert hat.
Eine SAGE, deren Fassungen leicht voneinander abweichen, verweist nämlich auf eine viel ältere Entstehungszeit.
1. Version der Sage: Zur Zeit der Zweiten Türkenbelagerung Wiens kamen Streifscharen auch in unser Gebiet. Wo heute der Bildstock steht, spielten Kinder, die die grausigen Männer kamen sahen. Sie versteckten sich hinter einer Staude. Die Männer ritten vorbei ohne die Kinder zu entdecken. Diese liefen heim und berichteten ihr Erlebnis. Die Einwohner von Gadenweith vermuteten, dass die Türken vorbeigezogen seien und versteckten sich im Wald. Bald darauf brannte die Burg Neuhaus. Wo die Kinder vom Unheil verschont wurden, errichteten die Eltern das "Weiße Kreuz".
Schließlich erfragte auch Pfarrer Andreas Huber die Geschichte des Weißen Kreuzes, das auch "Türkenkreuz" genannt wurde. Sie wurde ihm 1944 vom Bauern Pechhacker erzählt, der sie von seiner Großmutter erfahren hatte: Zwei Bauern hätten sich vor herannahenden Türken in einer großen Kranewettstauden (Wacholder) versteckt. Sie wurden nicht entdeckt und - anscheinend durch Mariens Hilfe - als einzige der Umgebung gerettet. Zum Dank wurde das Kreuz errichtet.
Beschreibung:
Das Weiße Kreuz ist ein schadhaft gewordener etwa 3,5 m hoher gemauerter Bildstock mit fast quadratischen Grundriss. An der Vorderseite war ursprünglich in einem begrenzten rechteckigen Feld eine rötlich gerahmte Tafel. Von der ehemaligen Inschrift ist nur noch ein "B" zu erkennen.
Auf dem klobigen Schaft ist der Tabernakel aufgesetzt, das Dach ist aus Beton.
An der Vorderseite in der rechteckigen Nische befindet sich in einem "Kasten" ein verblasstes gerahmtes, auf Holz gemaltes Bild: die Mariazeller Madonna mit adorierenden Engeln, darunter die Wallfahrtskirche, nun Basillika von Mariazell.
Details
Gemeindename | Weissenbach an der Triesting |
Gemeindekennzahl | 30645 |
Ortsübliche Bezeichnung | Weißes Kreuz |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Gadenweith -- GEM Weissenbach an der Triesting |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 189 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Gadenweith |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | am Karrenweg anch Langtal, im Wald |
Längengrad | 16.07 |
Breitengrad | 47.9961111 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.75 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Das Weiße Kreuz ist ein schadhaft gewordener etwa 3,5 m hoher gemauerter Bildstock mit fast quadratischen Grundriss. An der Vorderseite war ursprünglich in einem begrenzten rechteckigen Feld eine rötlich gerahmte Tafel. Von der ehemaligen Inschrift ist nur noch ein "B" zu erkennen. Auf dem klobigen Schaft ist der Tabernakel aufgesetzt, das Dach ist aus Beton. An der Vorderseite in der rechteckigen Nische befindet sich in einem "Kasten" ein verblasstes gerahmtes, auf Holz gemaltes Bild: die Mariazeller Madonna mit adorierenden Engeln, darunter die Wallfahrtskirche, nun Basillika von Mariazell. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Im Heimatbuch von Wirtner findet sich eine Zeichnung mit "Fl B 1850" und deutet die Buchstaben als Florian Baumgartner (Gadenweith Nr. 4), der den Bildstock 1850 errichtete hätte. Das Betondach wurde lt. Bernhard Trumler, um 1952 aufgesetzt, weil das hölzerne Giebeldach bei Kampfhandlungen im Jahr 1945 durchschossen wurde. Es mag sein, dass tatsächlich Baumgartner den Bildstock errichtet hat - eher ist anzunehmen, dass er einen vorhandenen renoviert hat. Eine SAGE, deren Fassungen leicht voneinander abweichen, verweist nämlich auf eine viel ältere Entstehungszeit. 1. Version der Sage: Zur Zeit der Zweiten Türkenbelagerung Wiens kamen Streifscharen auch in unser Gebiet. Wo heute der Bildstock steht, spielten Kinder, die die grausigen Männer kamen sahen. Sie versteckten sich hinter einer Staude. Die Männer ritten vorbei ohne die Kinder zu entdecken. Diese liefen heim und berichteten ihr Erlebnis. Die Einwohner von Gadenweith vermuteten, dass die Türken vorbeigezogen seien und versteckten sich im Wald. Bald darauf brannte die Burg Neuhaus. Wo die Kinder vom Unheil verschont wurden, errichteten die Eltern das "Weiße Kreuz". Schließlich erfragte auch Pfarrer Andreas Huber die Geschichte des Weißen Kreuzes, das auch "Türkenkreuz" genannt wurde. Sie wurde ihm 1944 vom Bauern Pechhacker erzählt, der sie von seiner Großmutter erfahren hatte: Zwei Bauern hätten sich vor herannahenden Türken in einer großen Kranewettstauden (Wacholder) versteckt. Sie wurden nicht entdeckt und - anscheinend durch Mariens Hilfe - als einzige der Umgebung gerettet. Zum Dank wurde das Kreuz errichtet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | 1)Helene und Adolf Schießl: Sakrale und profane Klein- und Flurdenkmäler in Weissenbach, Neuhaus und Schwarzensee, Kral Verlag, 2011, S. 58f 2) NÖ Atlas 3) Leo Wirtner, Ortsteil Schwarzensee mit Gadenweith und Kineberg - Heimatbuch der Gemeinde Weissenbach 1986, Seite 275 und 306 |
Datum der Erfassung | 2018-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2018-12-01 |
letzter Bearbeiter | Anton Stöger |