Pestmarterl
Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Das Gemälde weist den Kapellenbildstock eindeutig als Pestdenkmal aus. Die Ausgestaltung der Außenfassade mit Scheinarchitektur und reicher Gliederung legt eine Einstufung in die Barock nahe, historische Grundlagen zur Errichtung konnten jedoch nicht gefunden werden. Als Zeitpunkte von Pestepidemien in Niederösterreich sind für das !7. und 18. Jahrhundert die Jahre 1679, 1691 und 1713/14 zu nennen.
Beschreibung:
Zweigt man ca. 400 m nach dem Ortsende von Zettlitz von der Straße nach Wollmersdorf rechts in den begleitenden Güterweg ab, so erblickt man in 50 m an der Gabelung zweier Güterwege zwischen zwei Föhren einen in Gelb und Weiß gehaltenen gemauerten Kapellenbildstock. Die große Nischenöffnung unterbricht den braun gestrichenen Sockel und weist eine Faschenumrahmung auf, die gemeinsam mit den Faschen an den Kanten, an Sockel und Kranzgesims die Seitenbereiche der Vorderseite als Pilaster erscheinen lassen. An den Seiten des Denkmals sind die Faschen an den Kanten zu einer Säulen imitierenden Scheinarchitektur ausgestaltet. Das Kranzgesims springt mehrstufig vor und eine gleichartig ausgestaltete Fasche umrahmt den Giebel, in dem sich eine leere Nische mit Halbbogenabschluss befindet. Das Satteldach ist mit Ziegeln gedeckt und weist ein eisernes Lothringerkreuz mit verbreiterten Enden auf.
Details
Gemeindename | Drosendorf-Zissersdorf |
Gemeindekennzahl | 31104 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pestmarterl |
Objektkategorie | 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler) |
Katastralgemeinde | Zettlitz -- GEM Drosendorf-Zissersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1025 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Zettlitz |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | am Güterweg neben LS 1180 nach Wollmersdorf |
Längengrad | 15.59356 |
Breitengrad | 48.82544 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 4.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.83 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.33 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Zweigt man ca. 400 m nach dem Ortsende von Zettlitz von der Straße nach Wollmersdorf rechts in den begleitenden Güterweg ab, so erblickt man in 50 m an der Gabelung zweier Güterwege zwischen zwei Föhren einen in Gelb und Weiß gehaltenen gemauerten Kapellenbildstock. Die große Nischenöffnung unterbricht den braun gestrichenen Sockel und weist eine Faschenumrahmung auf, die gemeinsam mit den Faschen an den Kanten, an Sockel und Kranzgesims die Seitenbereiche der Vorderseite als Pilaster erscheinen lassen. An den Seiten des Denkmals sind die Faschen an den Kanten zu einer Säulen imitierenden Scheinarchitektur ausgestaltet. Das Kranzgesims springt mehrstufig vor und eine gleichartig ausgestaltete Fasche umrahmt den Giebel, in dem sich eine leere Nische mit Halbbogenabschluss befindet. Das Satteldach ist mit Ziegeln gedeckt und weist ein eisernes Lothringerkreuz mit verbreiterten Enden auf. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Die Nische weist einen flachen Bogenabschluss auf und ist mit einer Gittertüre, deren Stäbe an den oberen Enden Verzierungen aufweisen, verschlossen. Auf der schmalen Mensa, die auf der Unterseite einen Bogen (Gewölbe) aufweist, stehen mehrere Gläser, ein Kerzenleuchter und eine Vase (Windlicht?). Darüber hängt an der Rückseite ein eindrucksvolles Bild in Holzrahmen mit Bogenabschluss. Das Ölgemälde zeigt die drei Pestheiligen: Rochus mit Hund und auf die Pestbeule auf seinem Fuß zeigend, Rosalia mit Totenkopf und Kreuz und den an einen Baum gefesselten und mit Pfeilen verletzten Sebastian. Links des Marterls befindet sich ein steinerer Opferstock mit Metallschließe. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Gemälde weist den Kapellenbildstock eindeutig als Pestdenkmal aus. Die Ausgestaltung der Außenfassade mit Scheinarchitektur und reicher Gliederung legt eine Einstufung in die Barock nahe, historische Grundlagen zur Errichtung konnten jedoch nicht gefunden werden. Als Zeitpunkte von Pestepidemien in Niederösterreich sind für das !7. und 18. Jahrhundert die Jahre 1679, 1691 und 1713/14 zu nennen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Hauptschule Drosendorf: Projekt 'Schüler als Heimatforscher: Bildstöcke und Wegkreuze in der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf', 1988. |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Susanne Meiringer, Ilse Edelhofer |