Franzosenkreuz
Gemeinde: Gedersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Nach einer auf Blech gemalten Darstellung des heiligen Florian und einer darunter ersichtlichen Inschrift scheint 1799 das Jahr der Errichtung zu sein (Blechtafel nicht mehr vorhanden). Aus einer anderen Quelle ist zu entnehmen, dass auf dem Blechbildnis ein Reiter hoch zu Ross mit wallendem Federbusch auf dem Helm und einer Fahne erkennbar ist. Daneben steht zur Linken ein Totengerippe und soll damit eine Begräbnisstelle toter Franzosen anzeigen. Nachweislich gab es das Bildnis mit dem hl. Florian, gerüstet mit Helm und Fahne, wie er aus einem Sechterl Wasser auf einen Weiler schüttet. Da die Franzosen erst 1805 durch Niederösterreich zogen, das Marterl aber schon 1799 errichtet worden war, scheint auch hier kein direkter Bezug zur Bezeichnung 'Franzosenkreuz' zu bestehen. In den Karten der Josefinischen Landesaufnahme, die 1787 beendet wurde, ist dieses Bauwerk noch nicht verzeichnet.
Beschreibung:
Am östlichen Ortsende von Stratzdorf Richtung Brunn im Felde steht dieser Breitpfeiler eingebettet in die Gartenmauer des dahinter liegenden Grundstückes und wirkt dadurch eher unscheinbar. Vom ursprünglichen Standort, direkt am Straßenrand, wurde dieser Breitpfeiler 1959 ca. 1,5 Meter zurück in die Gartenmauer versetzt, um einen Gehsteig zu ermöglichen. Im gemauerten Bildstock mit rechteckigem Grundriss und einem hellgelben glatten Putz ist eine tiefe Nische ausgenommen mit dem färbigen Bildnis der hl. Maria Immaculata auf einer 25 X 40cm Fliese und davor einer 45 cm hohen Sandsteinmadonna, versperrt durch ein schlichtes Metallgitter. Das flach geschwungene etwas vorspringende Dach trägt ein aufwendig gearbeitetes Schmiedeeisenkreuz.
Details
Gemeindename | Gedersdorf |
Gemeindekennzahl | 31310 |
Ortsübliche Bezeichnung | Franzosenkreuz |
Objektkategorie | 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler) |
Katastralgemeinde | Stratzdorf -- GEM Gedersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 213/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Stratzdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Landstraße 5 |
Längengrad | 15.69127 |
Breitengrad | 48.41664 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Am östlichen Ortsende von Stratzdorf Richtung Brunn im Felde steht dieser Breitpfeiler eingebettet in die Gartenmauer des dahinter liegenden Grundstückes und wirkt dadurch eher unscheinbar. Vom ursprünglichen Standort, direkt am Straßenrand, wurde dieser Breitpfeiler 1959 ca. 1,5 Meter zurück in die Gartenmauer versetzt, um einen Gehsteig zu ermöglichen. Im gemauerten Bildstock mit rechteckigem Grundriss und einem hellgelben glatten Putz ist eine tiefe Nische ausgenommen mit dem färbigen Bildnis der hl. Maria Immaculata auf einer 25 X 40cm Fliese und davor einer 45 cm hohen Sandsteinmadonna, versperrt durch ein schlichtes Metallgitter. Das flach geschwungene etwas vorspringende Dach trägt ein aufwendig gearbeitetes Schmiedeeisenkreuz. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Massives breites Schmiedeeisenkreuz: Ornamentartige Durchbrechungen und stilisierte Enden (verbreitert und an Speerspitzen erinnernd), aus den vier Ecken des Kreuzungspunktes ausgehende je drei Strahlen, auf dem oberen Balken Metallband mit der Inschrift- INRI. Bei den späteren Verlegungen der Fernwärme (1997) und eines Kanalanschlusses in unmittelbarer Nähe des Marterl-Standortes wurden wissentlich keine Skelette oder Knochenreste menschlichen Ursprunges zu Tage befördert. Somit lässt sich auch kein Zusammenhang zu einer Grabstelle gefallener Krieger herstellen. Nach 1959 wurde der Breitpfeiler nochmals im Jahre 2000 renoviert und auf Wunsch von Fam. Weber (Grunstückseigentümer) von Pfarrer Karl Gindl der hl. Maria Immaculata (Mariä Unbefleckte Empfängnis) geweiht. |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Nach einer auf Blech gemalten Darstellung des heiligen Florian und einer darunter ersichtlichen Inschrift scheint 1799 das Jahr der Errichtung zu sein (Blechtafel nicht mehr vorhanden). Aus einer anderen Quelle ist zu entnehmen, dass auf dem Blechbildnis ein Reiter hoch zu Ross mit wallendem Federbusch auf dem Helm und einer Fahne erkennbar ist. Daneben steht zur Linken ein Totengerippe und soll damit eine Begräbnisstelle toter Franzosen anzeigen. Nachweislich gab es das Bildnis mit dem hl. Florian, gerüstet mit Helm und Fahne, wie er aus einem Sechterl Wasser auf einen Weiler schüttet. Da die Franzosen erst 1805 durch Niederösterreich zogen, das Marterl aber schon 1799 errichtet worden war, scheint auch hier kein direkter Bezug zur Bezeichnung 'Franzosenkreuz' zu bestehen. In den Karten der Josefinischen Landesaufnahme, die 1787 beendet wurde, ist dieses Bauwerk noch nicht verzeichnet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | DEHIO: Die Kunstdenkmäler Österr. nördl. der Donau 1990 Franziszeischer Kataster Heppenheimer Hans: Ein Heimatbuch 1933 Österreichische Kunsttopographie: ÖKT 1907 Schneeweis Emil: Habilschrift 1988 |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Karl Weber |