Lichtsäule
Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf
Zeitkategorie: 16. Jahrhundert
Chronik:
In den Überlieferungen tauchen als Zeitraum der Setzung die Jahre um 1720 auf, wobei als Ursache das letzte große Auftreten der Pest um 1713/14 angesehen wird. Da der Pfeiler (zumindest der Schaft) auf Grund seiner Ausformung als deutlich älteres Denkmal (Spätgotik) angesehen werden muss - eventuell als wegweisender Lichtpfeiler - ist diese Geschichte nicht glaubhaft. Eine alte Sage liefert jedoch die Erklärung des Zusammenhangs mit der Pest : '...Die Pest war so gefährlich, daß die Toten vor dem Ort hingelegt wurden, worauf der Geistliche aus Drosendorf sie zeitweise einsegnete. Aber er blieb ziemlich entfernt stehen, dort, wo heute noch die Marter, gleich neben der Straße nach Zissersdorf, steht und die deshalb auch die Pestmarter heißt.' Der Geistliche blieb also bei dem schon vorhandenen Tabernakelpfeiler stehen, dieser erhielt erst nachträglich den Beinamen Pestmarter. Der Pfeiler wurde 1981 vom akad. Bildhauer Fritz Pilz restauriert.
Beschreibung:
Wenn man Zettlitz Richtung Zissersdorf verlässt, erblickt man ca. 100 m nach Ortsende linker Hand rund 20 m von der Straße entfernt einen alten Lichtstock. Der Pfeiler fußt auf einer Steinplatte und weist einen besonders schön ausgeformten Fußteil auf (siehe Foto 2). Darauf setzt der im Querschnitt rechteckige Schaft an, das durch einen angedeuteten Halsring davon abgesetzte Schulterstück ragt in halbbogigen Hohlkehlen nach oben hin vor. Darauf setzt über einer quaderförmigen Platte die Kragenplatte des Tabernakels an, dessen Dachplatte und Helm mit einem Eisenkreuz mit kleeblattartig verbreiterten Enden abschließt. Der einfache Tabernakel weist eine nach Süden ausgerichtete rechteckige Öffnung auf, darin befindet sich eine bemalte Statuette 'Maria mit Kind' (und fallweise Kerzen).
Details
Gemeindename | Drosendorf-Zissersdorf |
Gemeindekennzahl | 31104 |
Ortsübliche Bezeichnung | Lichtsäule |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Zettlitz -- GEM Drosendorf-Zissersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 926 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Zettlitz |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | An der LH 173 nach Zissersdorf - Zettlitz |
Längengrad | 15.60716 |
Breitengrad | 48.82595 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.35 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.35 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Wenn man Zettlitz Richtung Zissersdorf verlässt, erblickt man ca. 100 m nach Ortsende linker Hand rund 20 m von der Straße entfernt einen alten Lichtstock. Der Pfeiler fußt auf einer Steinplatte und weist einen besonders schön ausgeformten Fußteil auf (siehe Foto 2). Darauf setzt der im Querschnitt rechteckige Schaft an, das durch einen angedeuteten Halsring davon abgesetzte Schulterstück ragt in halbbogigen Hohlkehlen nach oben hin vor. Darauf setzt über einer quaderförmigen Platte die Kragenplatte des Tabernakels an, dessen Dachplatte und Helm mit einem Eisenkreuz mit kleeblattartig verbreiterten Enden abschließt. Der einfache Tabernakel weist eine nach Süden ausgerichtete rechteckige Öffnung auf, darin befindet sich eine bemalte Statuette 'Maria mit Kind' (und fallweise Kerzen). |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Der quaderförmige Fußteil weist deutliche Elemente der Gotik auf. Er ist durch halbbogige Nischenöffnungen an den Seiten in seiner massiven Form aufgelöst. In diesen Öffnungen laufen die Kanten des Mittelteils des Schafts weiter und erzeugen damit eine durchbrochene Geometrie. Neben der besonderen Ausgestaltung des Fußteils fällt bei dem steinernen Denkmal der Wechsel der vertikalen Linien auf, jeder Architekturteil wirkt scheinbar um 45 Grad gedreht. |
Zeitkategorie | 16. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | In den Überlieferungen tauchen als Zeitraum der Setzung die Jahre um 1720 auf, wobei als Ursache das letzte große Auftreten der Pest um 1713/14 angesehen wird. Da der Pfeiler (zumindest der Schaft) auf Grund seiner Ausformung als deutlich älteres Denkmal (Spätgotik) angesehen werden muss - eventuell als wegweisender Lichtpfeiler - ist diese Geschichte nicht glaubhaft. Eine alte Sage liefert jedoch die Erklärung des Zusammenhangs mit der Pest : '...Die Pest war so gefährlich, daß die Toten vor dem Ort hingelegt wurden, worauf der Geistliche aus Drosendorf sie zeitweise einsegnete. Aber er blieb ziemlich entfernt stehen, dort, wo heute noch die Marter, gleich neben der Straße nach Zissersdorf, steht und die deshalb auch die Pestmarter heißt.' Der Geistliche blieb also bei dem schon vorhandenen Tabernakelpfeiler stehen, dieser erhielt erst nachträglich den Beinamen Pestmarter. Der Pfeiler wurde 1981 vom akad. Bildhauer Fritz Pilz restauriert. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Hauptschule Drosendorf: Projekt 'Schüler als Heimatforscher: Bildstöcke und Wegkreuze in der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf', 1988. Kießling, Franz, X.: Frau Saga, Band 1, Wien ,1924 |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Susanne Meiringer und Ilse Edlhofer |