Gemeinde: Wilfersdorf

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Das Reiter Kreuz hieß früher Kruter Kreuz, auch Gruber Kreuz oder Kruder Kreuz ist geläufig.

Der Heimatforscher Johann Lehner schrieb für die Schulchronik: Wenn man in nördlicher Richtung gegen das Weingebiet gelangt, sieht man auf einer "Gstett'n" ein solches Marterl stehen, das der damalige Besitzer dieses Grundstückes, Joh. Georg Reiter Nr. 35 errichten ließ, zur mahnenden Erinnerung an den plötzlichen Tod seiner Mutter an derselben Stelle anfangs der 50er Jahre des vorherigen Jahrhunderts.

Seit 1829 ist der Name Georg Reiter Bullendorf 35 in der Familie durchgehend bis 1965 in vier Generationen nachweisbar. Einige tragische Ereignisse suchten die Familie in diesen knapp 200 Jahren heim.
1. Georg Reiter *1829 †1905: 26. Juni 1855, Bullendorf 123, Magdalena Reiter (Mutter von Georg) mit 55 Jahren gestorben an Schlagfluß.
2. Georg Reiter *1865 †1935: Gattin Barbara geb. Schöberl *1866 †1935 an Hirnschlagfluß-Herzlähmung
3. Georg Reiter *1891 †1965: Unfall im Wiesental - Genickbruch
4. Georg Reiter *1929 †1949: Sohn von Georg Reiter *1891, tödliches Unglück in Wilfersdorf Brünnerstraße, an den Unfall erinnert eine Gedenktafel an der Böschungsmauer der Hofkellerei Fürst Liechtenstein.

Im Jahr 1976 wurde das Reiter Kreuz von Fam. Weber erneuert (Schnitzerei im Stamm "St. R. 1976") und Inschrift auf Tafel "Renoviert zur Ehre Gottes J. u. M. Weber 1976".

Das Grundstück wurde ca. 2001 von der Fam. Schweinberger zugekauft. Anfang April 2003 wurde das Kreuz durch Fam. Schweinberger erneut renoviert, das Kreuz wurde mit U-Eisen gefestigt. Neben dem Kreuz wurden zwei Fichten gepflanzt.
Nach dieser Renovierung wurde das Reiter Kreuz gemeinsam mit dem Brandl-Kreuz am 8. Oktober 2006 durch Dechant Mag. Ernst Steindl eingeweiht.

Beschreibung:

Das Reiter Kreuz steht am Hüttenberg, auf dem Weg zum Brandl-Kreuz.
Das 5 Meter hohe Kreuz ist aufgrund der großgewachsenen Fichten und dem Rosenstrauch darunter eher schwer zu entdecken.

Das Holzkreuz ist mit einem U-Eisen im Erdreich gesichert.
Auf halber Höhe ist eine Metalltafel mit weißem Hintergrund, schwarzer Umrandung und Inschrift "Reiter Kreuz zur Ehre Gottes" befestigt. Die Zacken des darüber befestigten Dachs sind abwechseln nach oben gebogen und weiß, die Zacken nach unten sind im Gegenzug schwarz lackiert.

Am Kreuz selbst ist ein Kruzifixus aus Metall ersichtlich.
Der Querbalken ist auf beiden Seiten mit einem kleinen "Blechdach" vor der Witterung geschützt.