Siegmarter

Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehendErinnerungsmaleEreignis- und Erinnerungsgedenkmale

Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

In der Orstbevölkerung hält sich hartnäckig der Glaube, dass die Siegmarter mit Ottokar II Przemjsl und mit seiner Belagerung Drosendorfs und dem folgenden Sieg Rudolfs I von Habsburg über Ottokar in Zusammenhang stehe. An dieser Stelle soll 1278 dem Böhmenkönig laut Sage in seinem Lager sogar ein Kind geboren worden sein. Die eigentliche Ursache der Errichtung erfolgte aber erst über 300 Jahre später: Die Siegmarter ist, dem kaiserlichen Erlass Rudolf II Folge leistend, ein Denkmal zur Dankbarkeit über den Sieg über die Türken 1598 und damit die Rückeroberung der Festung Raab/Györ. Eine diesbezügliche Inschrift auf dem Pfeiler fehlt (ist abgekommen?), die Nische ist leer.

Beschreibung:

Auf der dreieckigen Grünfläche, die von der Lagerhausstraße, Siegfeld und Stadtfeldgasse umrahmt wird, steht neben einer alten Eiche die sogenannte Siegmarter. Der sich nach oben schwach verjüngende Fußteil mit quadratischem Grundriss setzt (scheinbar) direkt auf dem Boden an und trägt den gemauerten, im Querschnitt quadratischen Schaft, der stark zurückspringt. Die Kanten sind im unteren Teil abgefast. Es ist kein Schulterstück erkennbar, der Pfeiler geht übergangslos in den Tabernakelbereich mit Helm und Kreuz über.

Details

Gemeindename Drosendorf-Zissersdorf
Gemeindekennzahl 31104
Ortsübliche Bezeichnung Siegmarter
Objektkategorie 1612 ( Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | Erinnerungsmale | Ereignis- und Erinnerungsgedenkmale)

Katastralgemeinde Drosendorf Stadt -- GEM Drosendorf-Zissersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 265/4
Ortschafts- bzw. Ortsteil Drosendorf-Stadt
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Lagerhausstraße/Siegfeld/Stadtfeldgasse
Längengrad 15.62806
Breitengrad 48.86163

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.5
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf der dreieckigen Grünfläche, die von der Lagerhausstraße, Siegfeld und Stadtfeldgasse umrahmt wird, steht neben einer alten Eiche die sogenannte Siegmarter. Der sich nach oben schwach verjüngende Fußteil mit quadratischem Grundriss setzt (scheinbar) direkt auf dem Boden an und trägt den gemauerten, im Querschnitt quadratischen Schaft, der stark zurückspringt. Die Kanten sind im unteren Teil abgefast. Es ist kein Schulterstück erkennbar, der Pfeiler geht übergangslos in den Tabernakelbereich mit Helm und Kreuz über.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details In dem nicht architektonisch vom Schaft abgegliederten Tabernakel sind drei annähernd quadratische Nischenöffnungen erkennbar. Darüber sitzt ein schwach vorkragendes Zeltdach, das leicht geschwungen zu einer abgestumpften Spitze ausläuft. Darauf ist mit einer dünnen Eisenstange der Umriss eines Kreuzes nachgebildet.

Zeitkategorie 16. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) In der Orstbevölkerung hält sich hartnäckig der Glaube, dass die Siegmarter mit Ottokar II Przemjsl und mit seiner Belagerung Drosendorfs und dem folgenden Sieg Rudolfs I von Habsburg über Ottokar in Zusammenhang stehe. An dieser Stelle soll 1278 dem Böhmenkönig laut Sage in seinem Lager sogar ein Kind geboren worden sein. Die eigentliche Ursache der Errichtung erfolgte aber erst über 300 Jahre später: Die Siegmarter ist, dem kaiserlichen Erlass Rudolf II Folge leistend, ein Denkmal zur Dankbarkeit über den Sieg über die Türken 1598 und damit die Rückeroberung der Festung Raab/Györ. Eine diesbezügliche Inschrift auf dem Pfeiler fehlt (ist abgekommen?), die Nische ist leer.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Hier der Kaiserliche Erlass von Rudolf II, zum Dank der Rückeroberung der Festung Raab/Györ, das Hauptbollwerk gegen das Osmanische Reich, im Auszug: '....empfehlen wir hiemit Euch allen dass Ihr Gott zu Ehrn und Danksagung an Straßen, Pässen, Wegschaiden umbgfallene oder von bosshaftigen Leüthen und Bildstürmern nidergerissene stainerne oder andere Creutz und pet Marter Säulen wiederumb aufrichtet und darein mit leslichen schwarzen Buchstaben volgende Schrifft machen lasset: Sag Gott dem Herrn Lob und Danck. dass Raab wieder kommen in der Christen Handt,. den Neun und zwainzigsten Martii im 1598 – Jahr'.




Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Unterlagen aus dem Gemeindearchiv Kießling, Franz, X.: Stadt Drosendorf und Umgebung, Drosendorf, 1938. Lösch, Josef: Drosendorf an der Thaya, Manuskript, 1963.

Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.