Lußmarterl

Religiöse KleindenkmälerBildstöckeBreitpfeiler

Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Das Lußmarterl wird in der Bevölkerung als 'sehr alt' angesehen. In der Nische befand sich lt. Recherche eine gotische Reliefschnitzerei mit der Darstellung einer stillenden Madonna. 1899 wurde sie durch das derzeitige Bild, die hl. Familie und Dreifaltigkeit darstellend, ersetzt. 1987 wurde die Kapelle renoviert. Über die Ursache der Errichtung konnte nichts eruiert werden, die Lußmarter steht jedoch im Mittelpunkt von mehreren Sagen: So soll man beim Lußmarterl in der Thomasnacht die Zukunft hinterfragen können ('Losen'). Lambert Pabisch erzählte Friederike Bauer, dass er dort eine feurige Kugel zur Ludener Straße rollen gesehen hätte, ein feuriger Hund wäre der 'Woadleiten' (heute fälschlich als 'Warthleiten' bezeichnet) zugelaufen und ein Mann mit dem Kopf unterm Arm und einem Grenzstein auf dem Rücken wäre dem Dorf zugegangen.

Beschreibung:

Dieses alte Feldmarterl befindet sich am Güterweg Warthleiten südwestlich des Ortes Richtung Gabertal. Es ist ein einfacher mächtiger Breitpfeiler mit einem Satteldach mit Ziegeldeckung. Das profilierte Kranzgesims ist weiß getüncht, der Putz in Gelb gehalten. Die Nische hat die Form eines Bogenfensters mit Holzrahmen und einem zweiflügeligen Fenster. Den Giebel krönt ein eisernes Lothringerkreuz.

Details

Gemeindename Drosendorf-Zissersdorf
Gemeindekennzahl 31104
Ortsübliche Bezeichnung Lußmarterl
Objektkategorie 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler)

Katastralgemeinde Oberthürnau -- GEM Drosendorf-Zissersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 341/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Oberthürnau
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Güterweg Richtung Gabertal, bei Grst. Nr. 347/2
Längengrad 15.60422
Breitengrad 48.88806

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.95
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Dieses alte Feldmarterl befindet sich am Güterweg Warthleiten südwestlich des Ortes Richtung Gabertal. Es ist ein einfacher mächtiger Breitpfeiler mit einem Satteldach mit Ziegeldeckung. Das profilierte Kranzgesims ist weiß getüncht, der Putz in Gelb gehalten. Die Nische hat die Form eines Bogenfensters mit Holzrahmen und einem zweiflügeligen Fenster. Den Giebel krönt ein eisernes Lothringerkreuz.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die gesamte Rückwand der Nische füllt ein rechteckiges Bild, darüber im Rundbogen die Inschrift 'Gewidmet zur Ehre Gottes von Franz und Maria Schneider 1899'. Das Bild zeigt Gottvater im Kreis von Engeln, darunter den Hl. Geist in Gestalt einer Taube und Christus als Kind, flankiert von seinen Eltern Maria und Josef. Vor dem Bild steht eine Vase mit Kunstblumen.

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Lußmarterl wird in der Bevölkerung als 'sehr alt' angesehen. In der Nische befand sich lt. Recherche eine gotische Reliefschnitzerei mit der Darstellung einer stillenden Madonna. 1899 wurde sie durch das derzeitige Bild, die hl. Familie und Dreifaltigkeit darstellend, ersetzt. 1987 wurde die Kapelle renoviert. Über die Ursache der Errichtung konnte nichts eruiert werden, die Lußmarter steht jedoch im Mittelpunkt von mehreren Sagen: So soll man beim Lußmarterl in der Thomasnacht die Zukunft hinterfragen können ('Losen'). Lambert Pabisch erzählte Friederike Bauer, dass er dort eine feurige Kugel zur Ludener Straße rollen gesehen hätte, ein feuriger Hund wäre der 'Woadleiten' (heute fälschlich als 'Warthleiten' bezeichnet) zugelaufen und ein Mann mit dem Kopf unterm Arm und einem Grenzstein auf dem Rücken wäre dem Dorf zugegangen.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Zur Flurbezeichnung 'Woadleiten' und dem derzeit verwendeten Begriff 'Warthleiten': Der mundartliche Ausdruck 'Woadleiten' bedeutet Weidehang. Der Begriff 'Luß' im Namen Lußmarterl leitet sich wie Lus, Lüß, Liß, Lisse von der mittelalterlichen Feldaufteilung bei Siedlungsgründungen ab. Um diese Felder wurde unter den Bauern gelost - aus den Losäckern entwickelten sich die heute bekannten Begriffe.




Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Dehio - Handbuch, Die Kunstdenkmäler Niederösterreichs, Niederösterreich nördlich der Donau, Wien. 1990. Hauptschule Drosendorf: Projekt 'Schüler als Heimatforscher: Bildstöcke und Wegkreuze in der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf',1988.

Ulfhild Krausl u. Franz Tades
Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2011-01-01
letzter Bearbeiter Ulfhild Krausl u. Franz Tades

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.