Ottenthaler Pestmarterl

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuzePestkreuze

Gemeinde: Poysdorf

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Dieses Marterl wurde 1733 am Kirchberg, auf der Nordseite des Dorfes errichtet. Dieses Marterl ist der Treffpunkt der Ottenthaler Wallfahrer, die seit dem 17. Jh. und noch heute jährlich zum Fest des Schutzpatrons der Wallfahrtskirche von Altruppersdorf (Hl. Sebastian) kommen. Die Wallfahrer wurden bei dem Marterl von einer Abordnung der hiesigen Pfarre empfangen und nach einer feierlichen Dankmesse mit dem Brauch des 'Wachsopfers' nach dem Mittagessen auch wieder verabschiedet.

Beschreibung:

Gemauerter Pfeilerbildstock mit gedrungenem tabernakelartigen Aufsatz, der zwei Öffnungen aufweist. In der Nische befindet sich eine geschnitzte Christusfigur, die von zwei Personen gestützt wird (könnte auch die Abnahme Jesu vom Kreuz darstellen). Auf der Spitze des mit Dachziegeln gedeckten Bildstocks befindet sich ein schmiedeeisernes Kreuz.

Details

Gemeindename Poysdorf
Gemeindekennzahl 31644
Ortsübliche Bezeichnung Ottenthaler Pestmarterl
Objektkategorie 1573 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Pestkreuze)

Katastralgemeinde Altruppersdorf -- GEM Poysdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1372/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Altruppersdorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Kirchberg
Längengrad 16.55188
Breitengrad 48.69505

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Gemauerter Pfeilerbildstock mit gedrungenem tabernakelartigen Aufsatz, der zwei Öffnungen aufweist. In der Nische befindet sich eine geschnitzte Christusfigur, die von zwei Personen gestützt wird (könnte auch die Abnahme Jesu vom Kreuz darstellen). Auf der Spitze des mit Dachziegeln gedeckten Bildstocks befindet sich ein schmiedeeisernes Kreuz.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Dieses Marterl wurde 1733 am Kirchberg, auf der Nordseite des Dorfes errichtet. Dieses Marterl ist der Treffpunkt der Ottenthaler Wallfahrer, die seit dem 17. Jh. und noch heute jährlich zum Fest des Schutzpatrons der Wallfahrtskirche von Altruppersdorf (Hl. Sebastian) kommen. Die Wallfahrer wurden bei dem Marterl von einer Abordnung der hiesigen Pfarre empfangen und nach einer feierlichen Dankmesse mit dem Brauch des 'Wachsopfers' nach dem Mittagessen auch wieder verabschiedet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Es wird berichtet, dass in den aktuellen Jahren der Pest (17. u. 18. Jh.) die Wallfahrer bei diesem Marterl zwar empfangen wurden, aber auf Grund der Angst vor dem 'Schwarzen Tod' nicht in den Ort weitergehen durften. Sie mussten das Opfergeld beim Pestmarterl in eine eigens dafür vorbereitete Wanne mit Essigwasser legen. Das Geld, das vielleicht mit Pestbakterien verseucht war, wurde damit desinfiziert. Nach gründlicher Reinigung der Opfermünzen konnte das Geld für die damals rasch wachsende Pfarrkirche verwendet werden. Nur - die Wallfahrer wurden wieder nach Hause geschickt. Vor einigen Jahren stellte Matthias Winna (Pfarrer von 1989 bis 1996 in Poysdorf, Altruppersdorf, Erdberg) für dieses renovierungsbedürftige Glaubenszeichen eine schöne Holzschnitzerei zur Verfügung, die im Marterl eingebaut wurde.



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Ersterfasser Christoph Loley 2011

Kratochvil Josef, Aufzeichnungen zu Kapellen, Marterln und Wegkreuze in Altruppersdorf

Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2020-10-19
letzter Bearbeiter Angelika Ficenc

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.