Drei Brüder-Kapelle
Gemeinde: Gaweinstal
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Anlässlich der Kirchenrenovierung 1994 fand man einen Stein, 112 x 30 x 30 cm, der wahrscheinlich zur Kapelle gehört hat, mit dem von Prof. Franz Kaindl entschlüsselten fragmentarischen Text:
„…… FALTIG / CH VNSER LI E / BEN FRAVEN / DES HL MERT / IRERS FLORIANY / AVCH IHRER ELTE / RN GEDECHTN / YS HABEN 3 BRV / ETTER ALS NA / MENS / THOMAS / PHILIP / MARTIN / DISE MARTER OD / ER KREYZ SÄVL / EN AVRICHTEN / LASSEN 1705“
Die drei Brüder Thomas, Filip und Martin ließen die Kapelle 1705 zum Andenken an ihre Eltern errichten.
Die Kapelle wurde 1789 renoviert.
1856 ließ Katharina Petz die Kapelle renovieren.
Die Renovierungsarbeiten 1972 wurden zur Gänze von den Familien Mayer und Kriebaum in der althergebrachten Art durchgeführt. Die Statue restaurierte Akadem. Maler Prof. Franz Kaindl. Die Kosten der Renovierung wurden durch Spenden der Bevölkerung aufgebracht.
Aus Erzählungen älterer Dorfbewohner war bekannt, dass die Kapelle einmal drei Stufen über dem Straßenniveau stand. Straßenbaumaßnahmen ließen die Kapelle aber im Lauf der Zeit "versinken".
Im Zuge der Renovierung im Jahr 2005 wurde daher die Kapelle von der Fa. Nentwich aus Ernstbrunn mittels Winden einen halben Meter gehoben. Bei den Arbeiten stellte sich heraus, dass die Kapelle ein gemauertes Fundament von zweieinhalb Metern hat.
Bei dieser Renovierung wurde auch die Marienstatue von Malermeister Ernst Krousa überarbeitet.
Über Initiative von Margarete Ulreich, die die Kapelle jahrelang betreute, und des OV Josef Gartner haben Johann Pleininger sen. und Karl Reiskopf sen. – mit finanzieller Unterstützung aus der Bevölkerung – die sanierungsbedürftige Kapelle in den Jahren 2020 – 2022 zu neuem Glanz erweckt.
Beschreibung:
Die Kapelle befindet sich in einer kleinen Anlage in der Raiffeisengasse. Dieses Denkmal erhebt sich auf einem gleichseitigen Dreiecksgrundriss von 1,70 m. Auf der nach Westen zeigenden Seite befindet sich eine korbförmige Tornische, die von einem Eisengitter verschlossen ist; darin steht eine aus Holz geschnitzte Muttergottesstatue mit dem Jesuskind auf dem Arm. Über der Nische ist die Jahreszahl 1789 angebracht. Die beiden anderen Seiten sind mit Scheinportalen versehen.
Das unter dem Dach umlaufende Gesims erweitert sich auf 2,50 m Seitenlänge. Auf dem mit Biberschwanzziegeln gedeckten Dach steht ein verziertes Lothringerkreuz aus Metall.
Details
Gemeindename | Gaweinstal |
Gemeindekennzahl | 31612 |
Ortsübliche Bezeichnung | Drei Brüder-Kapelle |
Objektkategorie | 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler) |
Katastralgemeinde | Höbersbrunn -- GEM Gaweinstal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2700/6 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Höbersbrunn |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Raiffeisengasse |
Längengrad | 16.57691 |
Breitengrad | 48.50239 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 2.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 2.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Kapelle befindet sich in einer kleinen Anlage in der Raiffeisengasse. Dieses Denkmal erhebt sich auf einem gleichseitigen Dreiecksgrundriss von 1,70 m. Auf der nach Westen zeigenden Seite befindet sich eine korbförmige Tornische, die von einem Eisengitter verschlossen ist; darin steht eine aus Holz geschnitzte Muttergottesstatue mit dem Jesuskind auf dem Arm. Über der Nische ist die Jahreszahl 1789 angebracht. Die beiden anderen Seiten sind mit Scheinportalen versehen. Das unter dem Dach umlaufende Gesims erweitert sich auf 2,50 m Seitenlänge. Auf dem mit Biberschwanzziegeln gedeckten Dach steht ein verziertes Lothringerkreuz aus Metall. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Anlässlich der Kirchenrenovierung 1994 fand man einen Stein, 112 x 30 x 30 cm, der wahrscheinlich zur Kapelle gehört hat, mit dem von Prof. Franz Kaindl entschlüsselten fragmentarischen Text: „…… FALTIG / CH VNSER LI E / BEN FRAVEN / DES HL MERT / IRERS FLORIANY / AVCH IHRER ELTE / RN GEDECHTN / YS HABEN 3 BRV / ETTER ALS NA / MENS / THOMAS / PHILIP / MARTIN / DISE MARTER OD / ER KREYZ SÄVL / EN AVRICHTEN / LASSEN 1705“ Die drei Brüder Thomas, Filip und Martin ließen die Kapelle 1705 zum Andenken an ihre Eltern errichten. Die Kapelle wurde 1789 renoviert. 1856 ließ Katharina Petz die Kapelle renovieren. Die Renovierungsarbeiten 1972 wurden zur Gänze von den Familien Mayer und Kriebaum in der althergebrachten Art durchgeführt. Die Statue restaurierte Akadem. Maler Prof. Franz Kaindl. Die Kosten der Renovierung wurden durch Spenden der Bevölkerung aufgebracht. Aus Erzählungen älterer Dorfbewohner war bekannt, dass die Kapelle einmal drei Stufen über dem Straßenniveau stand. Straßenbaumaßnahmen ließen die Kapelle aber im Lauf der Zeit "versinken". Im Zuge der Renovierung im Jahr 2005 wurde daher die Kapelle von der Fa. Nentwich aus Ernstbrunn mittels Winden einen halben Meter gehoben. Bei den Arbeiten stellte sich heraus, dass die Kapelle ein gemauertes Fundament von zweieinhalb Metern hat. Bei dieser Renovierung wurde auch die Marienstatue von Malermeister Ernst Krousa überarbeitet. Über Initiative von Margarete Ulreich, die die Kapelle jahrelang betreute, und des OV Josef Gartner haben Johann Pleininger sen. und Karl Reiskopf sen. – mit finanzieller Unterstützung aus der Bevölkerung – die sanierungsbedürftige Kapelle in den Jahren 2020 – 2022 zu neuem Glanz erweckt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die kleine Kapelle zu den drei Brüdern hat auch ihre Legenden: Erstere besagt, dass drei Brüder von einem Kriegszug gesund heimkehrend sich an dieser Stelle, wo jetzt die Kapelle steht, trafen. Aus Dankbarkeit errichteten sie die Kapelle. Nach einer anderen mündlichen Überlieferung wurde die Kapelle von drei Brüdern, die sich jahrelang gestritten hatten, zum Zeichen der Versöhnung gebaut. Einer errichtete das Bauwerk, der Zweite schnitzte die Madonna und der Dritte fertigte das Eisengitter an. Der dreieckige Grundriss der Kapelle könnte aber auch ein Hinweis auf die Dreifaltigkeit Gottes sein. Verschiedene sakrale Bauwerke aus dieser Zeit weisen diesen Grundgedanken auf. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Pfarrchronik Höbersbrunn, Draxler Rosina, Aufzeichnung von P. Benno Wutti, OSB Ersterfassung in „Zeichen unserer Kulturlandschaft“ 2012: Elfriede Popp |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-06-04 |
letzter Bearbeiter | Elfriede Popp |