Coronamarterl
Gemeinde: Niederhollabrunn
Zeitkategorie: 21. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Laut BDA geht die Errichtung ins 17./18. Jahrhundert zurück. Weil es unter Denkmalschutz stand und steht, wurde es bei Renovierungsarbeiten immer ausgespart oder unsachgemäß nur oberflächlich restauriert. Der gemauerte und abbröckelnde Ziegelaufsatz war ein typisches Beispiel dafür. Das Nischenbild war nicht mehr erkennbar.
Recherchen ergaben, dass wahrscheinlich Kroaten, aus ihrer Heimat durch die Türken vertrieben, als Arbeiter am Gut in Streitdorf angesiedelt, die Urheber dieses Denkmales waren. Der Schrecken und die Angst vor den Türken bei der Türkenbelagerung 1683 muss gravierend gewesen sein, da gleich sehr ähnliche Denkmaler mit den Türkenkreuzen an der Spitze nur in der Katastralgemeinde Streitdorf zu finden sind. Die ältesten Sterbematikenvon 1688 beweisen die große Anzahl der kroatischen Besiedelung in Streitdorf.
Die Türken selbst waren nie in dieser Gegend, was die Aufmarschpläne der Verteidiger zusätzlich belegen. Es gab auch keine Türkenausfälle hier.
Beschreibung:
Dieser Nischenbildstock ist unter dem Namen "Bildstöckl am Ortsanfang" in der Datei gespeichert. Da er sehr ruinös war, wurde er zum 40-jährigen Jubiläum des Kulturvereines Niederhollabrunn abgetragen, versetzt und restauriert.
Auf einem getrepptem Gesims wurde der Quaderaufsatz aus Ziegeln und das zerbrochene Granitdach durch einen einteiligen Sandsteinaufsatz erneuert. Auch das Kreuz, das seit 1995 verschwunden war, wurde in Anlehnung an die ähnlichen "Türkenmarterln" in Streitdorf erneuert. Aus Anlass der Coronapandemie in diesem Jahr wurde in die Nische ein Bild der Hl. Corona auf Alu, wetterfest gemalt, eingepasst.
Details
Gemeindename | Niederhollabrunn |
Gemeindekennzahl | 31234 |
Ortsübliche Bezeichnung | Coronamarterl |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Streitdorf -- GEM Niederhollabrunn |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 809 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Streitdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Untere Dorfstraße, Beginn des Güterweges |
Längengrad | 16.27598 |
Breitengrad | 48.46257 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.55 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.45 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.45 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Dieser Nischenbildstock ist unter dem Namen "Bildstöckl am Ortsanfang" in der Datei gespeichert. Da er sehr ruinös war, wurde er zum 40-jährigen Jubiläum des Kulturvereines Niederhollabrunn abgetragen, versetzt und restauriert. Auf einem getrepptem Gesims wurde der Quaderaufsatz aus Ziegeln und das zerbrochene Granitdach durch einen einteiligen Sandsteinaufsatz erneuert. Auch das Kreuz, das seit 1995 verschwunden war, wurde in Anlehnung an die ähnlichen "Türkenmarterln" in Streitdorf erneuert. Aus Anlass der Coronapandemie in diesem Jahr wurde in die Nische ein Bild der Hl. Corona auf Alu, wetterfest gemalt, eingepasst. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Das Betonfundament wurde auf Gemeindegrund schräg gegenüber erneuert und der Originalfundamentstein auf Erdniveau gebracht. Von dem ursprünglichen Fundament konnte nichts mehr sinnvoll verwendet werden. Das Denkmal wurde im Laufe der Jahre mehrmals unsachgemäß gehoben und restauriert. Es war bei der Bergung auch ca. 1m tief in die Erde eingesunken. Schuttmengen kamen zum Vorschein. |
Zeitkategorie | 21. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Laut BDA geht die Errichtung ins 17./18. Jahrhundert zurück. Weil es unter Denkmalschutz stand und steht, wurde es bei Renovierungsarbeiten immer ausgespart oder unsachgemäß nur oberflächlich restauriert. Der gemauerte und abbröckelnde Ziegelaufsatz war ein typisches Beispiel dafür. Das Nischenbild war nicht mehr erkennbar. Recherchen ergaben, dass wahrscheinlich Kroaten, aus ihrer Heimat durch die Türken vertrieben, als Arbeiter am Gut in Streitdorf angesiedelt, die Urheber dieses Denkmales waren. Der Schrecken und die Angst vor den Türken bei der Türkenbelagerung 1683 muss gravierend gewesen sein, da gleich sehr ähnliche Denkmaler mit den Türkenkreuzen an der Spitze nur in der Katastralgemeinde Streitdorf zu finden sind. Die ältesten Sterbematikenvon 1688 beweisen die große Anzahl der kroatischen Besiedelung in Streitdorf. Die Türken selbst waren nie in dieser Gegend, was die Aufmarschpläne der Verteidiger zusätzlich belegen. Es gab auch keine Türkenausfälle hier. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Restaurator: John Rogers, Haselbach Malerin des Coronabildes: Helga Zarycka, Groß Siegharts Mithilfe bei den Erd- und Betonarbeiten: Mitglieder des Kulturvereines Niederhollabrunn, ehrenamtlich. Gefördert und unterstützt vom Bundesdenkmalamt und dem Land NÖ. Fertigstellung 9.9.2020. Parkbankspende: RaiKa Niederhollabrunn |
Coronamarterl | |
11.9.2020 | |
Karoline Krammer |
Der erneuerte Aufsatz mit dem Coronabild | |
11.9.2020 | |
Karoline Krammer |
Das alte Bildstöckl am Ortsanfang von Streitdorf vor der Restaurierung | |
30.1.2020 | |
Karoline Krammer |
Josephinische Landesaufnahme mit dem Bildstock am Ortsanfang | |
21.8.2020 | |
Karoline Krammer/Josephinische Landesaufnahme |
Ein Rastplatz beim Coronamarterl | |
18.9.2020 | |
Kulturverein Niederhollabrunn |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Internet, Dr. Johann Weißensteiner (Diözesanarchivar Wien), Sterbematriken von Streitdorf, Kartenmaterial aus dem Internet |
Datum der Erfassung | 2020-09-11 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-10-22 |
letzter Bearbeiter | Karoline Krammer |