Ehemaliges Liechtensteinsches Presshaus Inschrift
Gemeinde: Hohenau an der March
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
1638 kaufte M. von Liechtenstein von Christine Khüttenfeld deren Eigenhaus im Markt Hohenau samt Grundstücken, Presshaus incl. Presszeug und Keller in der Ziegelgstettn. Doch schon viel früher, noch vor 1200, soll es Liechtensteinschen Besitz im nordöstl. Weinviertel gegeben hatten. 1383 verlieh Herzog Albrecht III dem J. von Liechtenstein alle zu Mistelbach gehörigen Güter. 1385 wurden die Feste Rabensburg und 1391-1416 die Güter in Wetzelsdorf, Katzelsdorf, Eibesthal, Poysdorf und Hausbrunn als Liechtensteinscher Besitz genannt. 1457 wurde Hohenau erworben, und mit der Zeit entstanden große herrschaftliche Weinkeller, die für ihren Betrieb vom Fassbinder bis zum Kellermeister ausgestattet waren. Die Jahreszahl 1788 bekundet im konkreten Fall die Errichtung des Presshauses als Liechtensteinsche Domäne (L.D.). Mit der Bauernbefreiung 1848 wurden die Zehent- und Robotobjekte abgegeben, und sämtliche Lehen gingen an die Bauern über.
Beschreibung:
Im Adamstal (Mitterfeld), südlich des Kellerbergs, befinden sich die ehemaligen Liechtensteinschen Herrschaftskeller. Auf der nach Osten orientierten weiß verputzten Mauer des Liechtensteinschen Presshauses steht: „L.D. 1788 Ren. von M & J Kobinger 2005“. In den Giebeln sind beidseitig je drei Löcher, die für die Belüftung des Dachstuhles sorgen, denn die Entlüftung passierte mittels Dampfröhren. Am alten Eichenbalken im Innenbereich des Presshauses ist die Jahreszahl 1788 eingeschnitzt. Ein weiteres interessantes Detail im alten Eichenstamm: „Rote Armee Mai 14.April 1945 – „ die wird sich hier einen gewaltigen Rausch geholt haben (Zitat Bartosch)“. Links vom Presshause befindet sich der niedrige ehemalige Pfarrerkeller mit seiner weiße Fassade. Wiederum links vom Pfarrerkeller steht der ehemalige Sima-Keller. So setzt sich Stück um Stück die kleine Kellergasse der Familie Bartosch zusammen.
Details
Gemeindename | Hohenau an der March |
Gemeindekennzahl | 30827 |
Ortsübliche Bezeichnung | Ehemaliges Liechtensteinsches Presshaus Inschrift |
Objektkategorie | 2120 ( Kleinspeicher | Feldkeller | ) |
Katastralgemeinde | Hohenau -- GEM Hohenau an der March |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1531 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Hohenau / Adamstal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 16.89636 |
Breitengrad | 48.61323 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.1 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Im Adamstal (Mitterfeld), südlich des Kellerbergs, befinden sich die ehemaligen Liechtensteinschen Herrschaftskeller. Auf der nach Osten orientierten weiß verputzten Mauer des Liechtensteinschen Presshauses steht: „L.D. 1788 Ren. von M & J Kobinger 2005“. In den Giebeln sind beidseitig je drei Löcher, die für die Belüftung des Dachstuhles sorgen, denn die Entlüftung passierte mittels Dampfröhren. Am alten Eichenbalken im Innenbereich des Presshauses ist die Jahreszahl 1788 eingeschnitzt. Ein weiteres interessantes Detail im alten Eichenstamm: „Rote Armee Mai 14.April 1945 – „ die wird sich hier einen gewaltigen Rausch geholt haben (Zitat Bartosch)“. Links vom Presshause befindet sich der niedrige ehemalige Pfarrerkeller mit seiner weiße Fassade. Wiederum links vom Pfarrerkeller steht der ehemalige Sima-Keller. So setzt sich Stück um Stück die kleine Kellergasse der Familie Bartosch zusammen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | 1638 kaufte M. von Liechtenstein von Christine Khüttenfeld deren Eigenhaus im Markt Hohenau samt Grundstücken, Presshaus incl. Presszeug und Keller in der Ziegelgstettn. Doch schon viel früher, noch vor 1200, soll es Liechtensteinschen Besitz im nordöstl. Weinviertel gegeben hatten. 1383 verlieh Herzog Albrecht III dem J. von Liechtenstein alle zu Mistelbach gehörigen Güter. 1385 wurden die Feste Rabensburg und 1391-1416 die Güter in Wetzelsdorf, Katzelsdorf, Eibesthal, Poysdorf und Hausbrunn als Liechtensteinscher Besitz genannt. 1457 wurde Hohenau erworben, und mit der Zeit entstanden große herrschaftliche Weinkeller, die für ihren Betrieb vom Fassbinder bis zum Kellermeister ausgestattet waren. Die Jahreszahl 1788 bekundet im konkreten Fall die Errichtung des Presshauses als Liechtensteinsche Domäne (L.D.). Mit der Bauernbefreiung 1848 wurden die Zehent- und Robotobjekte abgegeben, und sämtliche Lehen gingen an die Bauern über. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Das ambitionierte Ziel des pensionierten Landwirts Bartosch war es stets eine ganze Kellergass´n zu erwerben, um ausreichend Platz für die Lagerung seiner Speisekartoffeln zu haben. Dieses Ziel hat er fast erreicht: Kauf des ehem. Pfarrerkellers des Otto Marschitz, Hohenau, jetzt im Besitz seines Sohnes G. Bartosch, im Anschluss Kauf des Presshauses von Franz Schmidt, Hohenau, jetzt im Besitz seiner Tochter M. Kobinger u. 1982 Kauf des Sima-Kellers von Jakob Schmidt, Besitzer J. u. R. Bartosch. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Waldstein, Mella: Ehem. Liechtenstein´scher Weinkeller Hohenau – Kartoffel im Fürstenkeller (Amt NÖ Landesreg. – Menschen u. Denkmale. Denkmalpflege NÖ, Bd. 36). St. Pölten. 2006Gespräch mit GGR i.R. u. Ehrenringträger J. Bartosch. Sein legendär gewordener Ausspruch „Alles hat seine Geschichte …“. |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Elisabeth Schaludek-Paletschek |