Barbara Bildstock

Religiöse KleindenkmälerBildstöckeBreitpfeiler

Gemeinde: Hernstein

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Dieser Bildstock an der KG Grenze zu Veitsau wurde unter Pfarrer Otto Berger 1984 errichtet. Das Bild der Hl. Barbara wurde von Anton Stängl aus Nöstach gemalt. Der Bildstock hat eine lange Vorgeschichte. Nicht hier, sondern wo 1962 der Limonadenerzeuger Nachtmann seine Bautätigkeit entfaltete, stand der Vorgänger des Barbara-Bildstockes.
Dieses Bauwerk, ein Breitpfeiler mit flachem Satteldach, als "Gmoakreuz" oder "Kreuzstöckl" bezeichnet, wurde am 4. Juli 1908 (oder 1909, in den Gedenkbüchern erscheinen beide Jahreszahlen) böswillig arg beschädigt: Das Holzgitter wurde zertrümmert, Bilder zerstört, das Kruzifix zerschlagen. Der Täter wurde ausgeforscht und bestraft.

Das Ehepaar Josef und Magdalena Zagler aus Grillenberg ließ den Bildstock renovieren. Er erhielt nun ein Terrokotta-Reliefbild "Christus am Kreuze", ein Kreuz, eine Josefstatue und ein Eisengitter. Am 21.11.1909 wurde er gesegnet.

1918 wurde der Bildstock wieder zerstört. Es fand sich aber niemand, der ihn renovieren wollte. Erst 1928 konnte Pfarrer P. Beda Atzlhuber den Gastwirt Josef Zagler gewinnen, den Bildstock auf eigene Kosten herrichten zu lassen. Das Bild, eine Kopie der Immaculata von Murillo, gemalt von Rudolf Staudenherz, wurde nun durch ein massives Eisengitter geschützt. Noch in selben Jahr segnete Dechant Goldstein Bild und Bildstock. Ein Jahr später ließ er eine Tafel mit Inschrift anbringen:

"Gedenke!
Du, der du nimmer glaubst an sie,
Kalt vor dem Bilde stehst,
Und nimmer beugen willst dein Knie!
Sie hilft dir doch!
Wenn du nicht flehst, so fleht dein
Jammer, fleht dein Leid!
Das sieht sie, dir gebenedeit,
die Jungfrau Sanct Marie."

1962 erwarb Nachtmann das Grundstück, ließ den Bildstock schleifen und versprach, einen neuen zu errichten. Das geschah aber nie. 1984 ließ Pfarrer Otto Berger gemeinsam mit einem anonymen Spender den jetzige Bildstock auf einem Grundstück der Bäuerin Stickler errichten und segnete in im selben Jahr.

Erst mit dem Bild der Hl. Barbara dürfte aus dem ehemaligen Marienbildstock ein Barbarabildstock geworden sein.

Beschreibung:

An der KG Grenze zu Veitsau steht ein im Grundriss rechteckiger hoher Breitpfeiler mit vergitterter Rundbogennische an der Vorderseite. In der Nische befindet sich an der Rückwand ein geschnitztes Marienrelief. Im Giebel unterhalb des Satteldaches hängt ein gemaltes Bild der Hl. Barbara.

Details

Gemeindename Hernstein
Gemeindekennzahl 30614
Ortsübliche Bezeichnung Barbara Bildstock
Objektkategorie 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler)

Katastralgemeinde Grillenberg -- GEM Hernstein
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 69/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Hernstein, Grillenberg
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 16.089666
Breitengrad 47.928366

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.7
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.66
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.45
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) An der KG Grenze zu Veitsau steht ein im Grundriss rechteckiger hoher Breitpfeiler mit vergitterter Rundbogennische an der Vorderseite. In der Nische befindet sich an der Rückwand ein geschnitztes Marienrelief. Im Giebel unterhalb des Satteldaches hängt ein gemaltes Bild der Hl. Barbara.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Dieser Bildstock an der KG Grenze zu Veitsau wurde unter Pfarrer Otto Berger 1984 errichtet. Das Bild der Hl. Barbara wurde von Anton Stängl aus Nöstach gemalt. Der Bildstock hat eine lange Vorgeschichte. Nicht hier, sondern wo 1962 der Limonadenerzeuger Nachtmann seine Bautätigkeit entfaltete, stand der Vorgänger des Barbara-Bildstockes.
Dieses Bauwerk, ein Breitpfeiler mit flachem Satteldach, als "Gmoakreuz" oder "Kreuzstöckl" bezeichnet, wurde am 4. Juli 1908 (oder 1909, in den Gedenkbüchern erscheinen beide Jahreszahlen) böswillig arg beschädigt: Das Holzgitter wurde zertrümmert, Bilder zerstört, das Kruzifix zerschlagen. Der Täter wurde ausgeforscht und bestraft.

Das Ehepaar Josef und Magdalena Zagler aus Grillenberg ließ den Bildstock renovieren. Er erhielt nun ein Terrokotta-Reliefbild "Christus am Kreuze", ein Kreuz, eine Josefstatue und ein Eisengitter. Am 21.11.1909 wurde er gesegnet.

1918 wurde der Bildstock wieder zerstört. Es fand sich aber niemand, der ihn renovieren wollte. Erst 1928 konnte Pfarrer P. Beda Atzlhuber den Gastwirt Josef Zagler gewinnen, den Bildstock auf eigene Kosten herrichten zu lassen. Das Bild, eine Kopie der Immaculata von Murillo, gemalt von Rudolf Staudenherz, wurde nun durch ein massives Eisengitter geschützt. Noch in selben Jahr segnete Dechant Goldstein Bild und Bildstock. Ein Jahr später ließ er eine Tafel mit Inschrift anbringen:

"Gedenke!
Du, der du nimmer glaubst an sie,
Kalt vor dem Bilde stehst,
Und nimmer beugen willst dein Knie!
Sie hilft dir doch!
Wenn du nicht flehst, so fleht dein
Jammer, fleht dein Leid!
Das sieht sie, dir gebenedeit,
die Jungfrau Sanct Marie."

1962 erwarb Nachtmann das Grundstück, ließ den Bildstock schleifen und versprach, einen neuen zu errichten. Das geschah aber nie. 1984 ließ Pfarrer Otto Berger gemeinsam mit einem anonymen Spender den jetzige Bildstock auf einem Grundstück der Bäuerin Stickler errichten und segnete in im selben Jahr.

Erst mit dem Bild der Hl. Barbara dürfte aus dem ehemaligen Marienbildstock ein Barbarabildstock geworden sein.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Barbara Bildstock
2008
Mag. Helene Schießl

Barbara Bildstock, Bild
2008
Mag. Helene Schießl

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Helene Schießl: Kapellen, Bildstöcke, Kreuze und Bildbäume im Gemeindegebiet Hernstein erwandern und erfahren. Kral, Berndorf 2008.
2) Text und Fotos mit Genehmigung des Autors id DB übertragen.
3) Karte Bergfex, NÖ Atlas

Anton Stöger
Datum der Erfassung 2019-03-20
Datum der letzten Bearbeitung 2019-03-20
letzter Bearbeiter Anton Stöger

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