Rolandsäule, Pranger

RechtsdenkmälerStrafrechtsdenkmälerPranger und Marktsäulen

Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Rolandsäule stammt aus dem Spätmittelalter, genaues zur primären Setzung konnte nicht eruiert werden. Gewiss ist die Erneuerung des oberen Teils 1616 durch den Steinmetz Gregor Mägerl, der auch Wappen- und Burgfriedsteine in Drosendorf schuf. Im Auftrag des Rates der Stadt Drosendorf vom 24. 2. 1616 wurde der durch einen 'großen Sturmbwindt' herab geworfene 'stainin man' erneuert, der Stein zu Eggenburg gekauft. Wahrscheinlich wurde dabei auch der obere Teil der Säule erneuert, der stilmäßig nicht zum gotischen unteren Teil passt. Es ist anzunehmen, dass die Rolandsäule, die für die Gerichtsbarkeit der Stadt stand, auch als Pranger genutzt wurde. Der Heimatforscher Franz X. Kießling widmete der Rolandsäule mehrere Artikel, erwähnt Bräuche (Schmuck des Denkmals mit Bändern, Hochzeitsbräuche etc.), die Anprangerung von Personen an der Säule sowie die Ergänzung der rechten Hand, die ursprünglich das Schwert erhoben gehalten haben soll.

Beschreibung:

Auf dem Hauptplatz, erhebt sich östlich der Martinskirche neben dem Stadtbrunnen die hohe Roland- oder Prangersäule. Auf einer runden Sockelplatte fußt der zweiteilige Pfeiler mit einem vorragenden achteckigen Fußteil, auf dem der hohe ebenfalls achteckige Schaft ansetzt. Den Abschluss des unteren Teils bildet ein reich verziertes Kapitell mit spätgotischem Maßwerk. Darüber trägt eine vierkantige Säule mit Längsnuten als Verzierung ein sich nach oben verbreiterndes Kapitell mit ornamentartiger Verzierung die Rolandstatue. Ungefähr in Augenhöhe sind am Schaft eine Steinkugel an einer Kette mit großem Ring (Halsring zum Umhängen) und eiserne Handfesseln/Handschellen angebracht.

Details

Gemeindename Drosendorf-Zissersdorf
Gemeindekennzahl 31104
Ortsübliche Bezeichnung Rolandsäule, Pranger
Objektkategorie 1331 ( Rechtsdenkmäler | Strafrechtsdenkmäler | Pranger und Marktsäulen)

Katastralgemeinde Drosendorf Stadt -- GEM Drosendorf-Zissersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 939/7
Ortschafts- bzw. Ortsteil Drosendorf-Stadt
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Hauptplatz
Längengrad 15.62043
Breitengrad 48.86827

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 6.9
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.7
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.7
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf dem Hauptplatz, erhebt sich östlich der Martinskirche neben dem Stadtbrunnen die hohe Roland- oder Prangersäule. Auf einer runden Sockelplatte fußt der zweiteilige Pfeiler mit einem vorragenden achteckigen Fußteil, auf dem der hohe ebenfalls achteckige Schaft ansetzt. Den Abschluss des unteren Teils bildet ein reich verziertes Kapitell mit spätgotischem Maßwerk. Darüber trägt eine vierkantige Säule mit Längsnuten als Verzierung ein sich nach oben verbreiterndes Kapitell mit ornamentartiger Verzierung die Rolandstatue. Ungefähr in Augenhöhe sind am Schaft eine Steinkugel an einer Kette mit großem Ring (Halsring zum Umhängen) und eiserne Handfesseln/Handschellen angebracht.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Sandsteinstatue zeigt Roland mit Helm und Rüstung. Seine rechte Hand ist auf ein eisernes Breitschwert (Richtschwert) gestützt, die linke hält den an den Fuß gelehnten Schild. Das ernste Gesicht trägt einen Vollbart, der Helm ist ohne Visier und aus der Stirn geschoben und weist eine metallene Feder auf.

Zeitkategorie 16. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Rolandsäule stammt aus dem Spätmittelalter, genaues zur primären Setzung konnte nicht eruiert werden. Gewiss ist die Erneuerung des oberen Teils 1616 durch den Steinmetz Gregor Mägerl, der auch Wappen- und Burgfriedsteine in Drosendorf schuf. Im Auftrag des Rates der Stadt Drosendorf vom 24. 2. 1616 wurde der durch einen 'großen Sturmbwindt' herab geworfene 'stainin man' erneuert, der Stein zu Eggenburg gekauft. Wahrscheinlich wurde dabei auch der obere Teil der Säule erneuert, der stilmäßig nicht zum gotischen unteren Teil passt. Es ist anzunehmen, dass die Rolandsäule, die für die Gerichtsbarkeit der Stadt stand, auch als Pranger genutzt wurde. Der Heimatforscher Franz X. Kießling widmete der Rolandsäule mehrere Artikel, erwähnt Bräuche (Schmuck des Denkmals mit Bändern, Hochzeitsbräuche etc.), die Anprangerung von Personen an der Säule sowie die Ergänzung der rechten Hand, die ursprünglich das Schwert erhoben gehalten haben soll.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Kießling erwähnt weiters 3 Stufen im Sockelbereich, die heute nicht mehr vorhanden sind, nach seinen Angaben betrug die Säulenhöhe 8,3 m.





Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kießling, Franz, X.: Alte Denksäulen, Steinkreuze & Marterln aus Drosendorf & Umgebung, in: Ber./Mittheilungen d. Alterthumsvereins Wien, 1898

Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger
Datum der Erfassung 2013-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2013-01-01
letzter Bearbeiter Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.