Jägerkreuz

Religiöse KleindenkmälerKreuzeWeg- oder Feldkreuze

Gemeinde: Mistelbach

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Von dem Hirschenkreuz in Eibesthal erzählen die Leute, dass 1671 ein Förster von einem Hirsch getötet wurde. Als der Wald auf der Anhöhe Eibesthal – Mistelbach noch ausgedehnter war, fand man hier den mit dem Tode ringenden Jäger Friedrich Wadl. Ein mächtiger, heranstürmender Hirsch, der vielleicht bereits angeschossen war, hatte ihn niedergestoßen und mit den scharfen Hufen schwer verletzt. Man setzte ein Steinkreuz, welches nach vielen Jahren verfiel.

Beschreibung:

Das Jägerkreuz wurde 1699 errichtet und gehört zu den ältesten Erinnerungsstätten des Ortes. Auf dem mit einer Einfassung umgebenen Sockel oder Schaft, der in die Erde getrieben ist, wurde vorne etwas abgegraben um die Inschrift lesen zu können. Der steinerne Schaft ist teilweise im Laufe der Zeit im Erdreich verschwunden. Der obere Teil ist zersprungen und mit Eisengurten zum Schutz und Zusammenhalt umgeben. Auf dem Schaft steht ein eisernes Kreuz mit dem Corpus Christi, darüber die Inschrift INRI. Unter dem Corpus ist eine wappenartige Tafel mit der Inschrift „Gelobt / sei / Jesus Christus“ angebracht. Der eingemeißelte springende Hirsch ist mit roter Farbe nachgezogen.

Details

Gemeindename Mistelbach
Gemeindekennzahl 31633
Ortsübliche Bezeichnung Jägerkreuz
Objektkategorie 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze)

Katastralgemeinde Eibesthal -- GEM Mistelbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 4765
Ortschafts- bzw. Ortsteil Eibesthal
Straße und Hausnummer bzw. Flurname An der Straße nach Mistelbach am Jägerkreuzberg
Längengrad 16.59381
Breitengrad 48.58975

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.35
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.35
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das Jägerkreuz wurde 1699 errichtet und gehört zu den ältesten Erinnerungsstätten des Ortes. Auf dem mit einer Einfassung umgebenen Sockel oder Schaft, der in die Erde getrieben ist, wurde vorne etwas abgegraben um die Inschrift lesen zu können. Der steinerne Schaft ist teilweise im Laufe der Zeit im Erdreich verschwunden. Der obere Teil ist zersprungen und mit Eisengurten zum Schutz und Zusammenhalt umgeben. Auf dem Schaft steht ein eisernes Kreuz mit dem Corpus Christi, darüber die Inschrift INRI. Unter dem Corpus ist eine wappenartige Tafel mit der Inschrift „Gelobt / sei / Jesus Christus“ angebracht. Der eingemeißelte springende Hirsch ist mit roter Farbe nachgezogen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Vorderseite des Schaftes trägt eine Inschrift. Die erste Zeile ist nicht mehr gut lesbar, lautet aber wahrscheinlich: „ LAST DIESES CREUTZ BAUEN / ZV EHRN GOTT / VUND VUNSER / LIEBEN FRAV / EN STETH MEINE 7 HOFFNUNG VND / VERTRAUEN“:

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Von dem Hirschenkreuz in Eibesthal erzählen die Leute, dass 1671 ein Förster von einem Hirsch getötet wurde. Als der Wald auf der Anhöhe Eibesthal – Mistelbach noch ausgedehnter war, fand man hier den mit dem Tode ringenden Jäger Friedrich Wadl. Ein mächtiger, heranstürmender Hirsch, der vielleicht bereits angeschossen war, hatte ihn niedergestoßen und mit den scharfen Hufen schwer verletzt. Man setzte ein Steinkreuz, welches nach vielen Jahren verfiel.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Heute noch ist der alte steinerne Sockel erhalten, auf dem man einen eingemeißelten springenden Hirsch erkennen kann. Eine Sage aus „Sagen aus dem Bezirke Mistelbach“ berichtet: Bei Eibesthal bestand ein Tannenwald, in dem einmal ein Jäger auf die Jagd ging. Er sah einen Hirsch mit seinen Jungen, legte das Gewehr an und, ehe er den Hahn drückte, sprang der Hirsch auf ihn und tötete ihn. An der Unglücksstelle errichtete man ein Kreuz mit dem Hirschgeweih, weshalb die Gegend “Beim Jägerkreuz“ genannt wird. Nach einer weiteren Überlieferung reichte der Wald auf dem alten Wege von Eibesthal nach Mistelbach bis zum Jägerkreuz. Nach vielen Jahren, 1808, errichtete ein Eibesthaler Zimmermann ein neues Eichenkreuz mit einem Blech-Christus 1872 ersetzte es Ferdinand Schneider (Nr. 162) gemeinsam mit der Eibesthaler Schützengesellschaft durch ein Eisenkreuz und verwendete dazu wieder den uralten gemeißelten Steinsockel, der jahrelang neben der Johannesstatue an der Straßbergbrücke abgelegt worden war. Bis 1983 pflegte das Kreuz die Familie Schöfbeck Josef (Nr. 15). Nach der Grundzusammenlegung ging es an Familie Dietrich-Marschall (Nr. 42). Bis vor dem 2. Weltkrieg war es Sitte, den Wallfahrern, die von Maria Dreieichen heimkehrten, dorthin entgegenzugehen, um sie mit Blumen, Fahnen und Gesängen zu begrüßen.



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Verschönerungsverein „Eibesthal“ Bildstöcke S 75, Anton Mailly, Sagen aus dem Bezirk Mistelbach S 49, Franz Thiel, Wegkreuze, Bildstöcke unserer Heimat.

Christa Jakob
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Christa Jakob

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.