Blitzmarterl

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Der Pfeiler wurde im Auftrag von Simon Bachinger und Hans Felinger 1615 errichtet. Als Ausführender wird der Steinbildhauer Gregor Mägerl angegeben. Der Steinmetz fertigte in 1612-18 die Burgfriedenssteine, Pranger und Wappensteine in Drosendorf. Eine weitere Inschrift weist auf eine Veränderung im Jahre 1728 hin. Überliefert ist weiters, dass der erhöht auf freiem Feld stehende Pfeiler mehrmals vom Blitz getroffen wurde ('Name Blitzmarter'). So auch 1892, wo der Helm und das wahrscheinlich darauf (für diese Pfeiler typische) befindliche Steinkreuz beschädigt wurde. 1894 wurde der gekürzte Helm mit einem Eisenkreuz versehen und die beiden Eichen wurden gepflanzt. 1987 beauftragte Lambert Beer, Elsern, Hermann Hemmer, Steinmetz aus Raabs, mit der Restaurierung. Bei dieser wurde auch der gerissene Sockel geklebt.

Beschreibung:

Auf dem Güterweg von der B30 zur Hofmühle an der Thaya steht bei der Abzweigung nach Elsern von zwei großen Eichen beschattet die sogenannte Blitzmarter. Es handelt sich hier um einen klassischen Tabernakelpfeiler aus Zogelsdorfer Sandstein. Vom Schaft sind heute nur mehr ein Teil des abgefasten Mittelteils und das leicht vorspringende Schulterstück zu sehen, der Fußblock und der untere Mittelteil sind nicht mehr sichtbar - entweder im Lauf der Zeit 'in der Erde versunken' oder durch Zerstörung (siehe unten) verschwunden. Das Schulterstück trägt auf der Vorderseite ein reliefiertes Wappen mit einer nach oben gerichteten breiten Pfeilspitze. Die in einer Hohlkehle vorspringende Kragenplatte trägt den Aufsatz, der allseitig Inschriften aufweist. Über der wie die Kragenplatte gestalteten Dachplatte erhebt sich ein kurzer Helm mit abgeflachter Spitze, auf der ein Lothringerkreuz aus Metall ansetzt.

Details

Gemeindename Drosendorf-Zissersdorf
Gemeindekennzahl 31104
Ortsübliche Bezeichnung Blitzmarterl
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Elsern -- GEM Drosendorf-Zissersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1252
Ortschafts- bzw. Ortsteil Elsern
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Güterweg Richtung B30, nördl.Ortschaft
Längengrad 15.6193
Breitengrad 48.85197

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.32
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.32
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Reinigen vom Moos, Schrift nachziehen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf dem Güterweg von der B30 zur Hofmühle an der Thaya steht bei der Abzweigung nach Elsern von zwei großen Eichen beschattet die sogenannte Blitzmarter. Es handelt sich hier um einen klassischen Tabernakelpfeiler aus Zogelsdorfer Sandstein. Vom Schaft sind heute nur mehr ein Teil des abgefasten Mittelteils und das leicht vorspringende Schulterstück zu sehen, der Fußblock und der untere Mittelteil sind nicht mehr sichtbar - entweder im Lauf der Zeit 'in der Erde versunken' oder durch Zerstörung (siehe unten) verschwunden. Das Schulterstück trägt auf der Vorderseite ein reliefiertes Wappen mit einer nach oben gerichteten breiten Pfeilspitze. Die in einer Hohlkehle vorspringende Kragenplatte trägt den Aufsatz, der allseitig Inschriften aufweist. Über der wie die Kragenplatte gestalteten Dachplatte erhebt sich ein kurzer Helm mit abgeflachter Spitze, auf der ein Lothringerkreuz aus Metall ansetzt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Inschriften und Darstellungen auf den Seiten des Tabernakels sind teilweise schwer erkennbar, doch kann Folgendes herausgelesen werden: 1. Seite (Westseite): Inschrift: Simon Bachinger, Hans Felinger 1615; auf dem unteren Rahmen: G.M.B. 2. Seite: unter einem griechischen Kreuz befindet sich ein Querbalken mit nach oben weisendem Halbkreis in der Mitte, darunter schräg die großen Buchstaben 'MR' (Maria) darunter deutlich kleiner S K B., auf dem unteren Rahmen: 18..(fehlt) 3. Seite: herausgearbeitetes Relief eines Hügelkreuzes mit der eingravierten Jahreszahl 1728 4. Seite: eingetiefte Darstellung des Christusmonogramms IHS mit einem Hügelkreuz auf dem Querbalken des 'H', darunter drei sich nach oben öffnende Strahlen (möglicherweise ein Steinmetzzeichen.)

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Pfeiler wurde im Auftrag von Simon Bachinger und Hans Felinger 1615 errichtet. Als Ausführender wird der Steinbildhauer Gregor Mägerl angegeben. Der Steinmetz fertigte in 1612-18 die Burgfriedenssteine, Pranger und Wappensteine in Drosendorf. Eine weitere Inschrift weist auf eine Veränderung im Jahre 1728 hin. Überliefert ist weiters, dass der erhöht auf freiem Feld stehende Pfeiler mehrmals vom Blitz getroffen wurde ('Name Blitzmarter'). So auch 1892, wo der Helm und das wahrscheinlich darauf (für diese Pfeiler typische) befindliche Steinkreuz beschädigt wurde. 1894 wurde der gekürzte Helm mit einem Eisenkreuz versehen und die beiden Eichen wurden gepflanzt. 1987 beauftragte Lambert Beer, Elsern, Hermann Hemmer, Steinmetz aus Raabs, mit der Restaurierung. Bei dieser wurde auch der gerissene Sockel geklebt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Es wird auch berichtet, dass (grasende) Ochsen den Sockel beschädigt haben sollen, der Pfeiler dadurch geneigt stand und später umstürzte. Wahrscheinlicher sind die diversen Beschädigungen durch Blitzschläge erklärbar. Der Pfeiler stand früher am Weg von Drosendorf nach Elsern (ebenso wie die Dicke Marter). Mit dem Bau der heutigen Straßenverbindung kann diese Verbindung ab.

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Gespräch mit Lambert Beer aus Elsern, 2012 Hauptschule Drosendorf: Projekt 'Schüler als Heimatforscher: Bildstöcke und Wegkreuze in der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf', 1988.

Susanne Meiringer, Ilse Edlhofer
Datum der Erfassung 2013-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2013-01-01

Standort

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