Pestsäule, Pestmarter

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Langau

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Im Marterlbuch Langau ist über das Denkmal Folgendes nachzulesen: Vermutlich wurde die Pestsäule 1642 über einem Pestgrab außerhalb des Ortes, an der Kreuzung des Scheideweges mit der Straße nach Schaffa, gesetzt. Wie aus der Franziszäischen Karte ersichtlich ist, stand sie früher an der rechten Straßenseite. Erst in den Fünfzigerjahren wurde sie nach links versetzt, an den Rand eines Hohlweges, der in den Jahren danach von Familie Pfundstein schließlich zugeschüttet wurde. Von einem Fuhrwerk umgeworfen und beschädigt, wurde der Pfeiler auf Veranlassung der Gemeinde renoviert und 1981 beim Friedhofstor Richtung Winterzeile neu aufgestellt. Vallädin (Valentin) Reiss war 1640 – 50 einer von zwei Kirchenvätern, was heute mit einem Pfarrkirchenrat zu vergleichen wäre. Er hat 1640 seine Tochter Barbara durch die Pest verloren, wie aus der Forschungsarbeit von Sigrun Seidl hervorgeht.

Beschreibung:

Der nun beim Friedhofseingang stehende Pfeiler ruht auf einer runden Steinplatte und weist einen achtseitig abgefasten Schaft auf. Zwei abgesetzte, vorkragende Platten im Blockprofil tragen den quaderförmigen Aufsatz, der vier leicht vertiefte Rundbogenfelder mit Zwickeln in den oberen Feldern aufweist. Darin befinden sich Reliefdarstellungen und eine Inschrift. Der überdimensioniert wirkende Pyramidenhelm setzt sich stark profiliert ab und wird von einem Eisenkreuz abgeschlossen.

Details

Gemeindename Langau bei Geras
Gemeindekennzahl 31113
Ortsübliche Bezeichnung Pestsäule, Pestmarter
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Langau -- GEM Langau bei Geras
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 824/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Langau
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Friedhofseingang in der Winterzeile
Längengrad 15.71415
Breitengrad 48.83143

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.4
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der nun beim Friedhofseingang stehende Pfeiler ruht auf einer runden Steinplatte und weist einen achtseitig abgefasten Schaft auf. Zwei abgesetzte, vorkragende Platten im Blockprofil tragen den quaderförmigen Aufsatz, der vier leicht vertiefte Rundbogenfelder mit Zwickeln in den oberen Feldern aufweist. Darin befinden sich Reliefdarstellungen und eine Inschrift. Der überdimensioniert wirkende Pyramidenhelm setzt sich stark profiliert ab und wird von einem Eisenkreuz abgeschlossen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Auf dem Tabernakel sind folgende Darstellungen in Form von Flachreliefs zu sehen: Die Vorderseite zeigt über einem Totenschädel Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Die linke Seite zeigt den Pestpatron Sebastian an einen Baum gebunden, die rechte Maria mit den sieben Schmerzen, die als Schwerter ihre Brust durchbohren Die Inschrift auf der Rückseite besagt: DIESES KREIZ HAT LASSEN AUFRICHTEN GOTT UND UNSERER LIEBEN FRAUEN ZU EHREN VALLÄDIN REISS ANNO 1642 Ein bäuerliches Zeichen, ein Herz mit drei Rosen, besiegelt die Inschrift.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Im Marterlbuch Langau ist über das Denkmal Folgendes nachzulesen: Vermutlich wurde die Pestsäule 1642 über einem Pestgrab außerhalb des Ortes, an der Kreuzung des Scheideweges mit der Straße nach Schaffa, gesetzt. Wie aus der Franziszäischen Karte ersichtlich ist, stand sie früher an der rechten Straßenseite. Erst in den Fünfzigerjahren wurde sie nach links versetzt, an den Rand eines Hohlweges, der in den Jahren danach von Familie Pfundstein schließlich zugeschüttet wurde. Von einem Fuhrwerk umgeworfen und beschädigt, wurde der Pfeiler auf Veranlassung der Gemeinde renoviert und 1981 beim Friedhofstor Richtung Winterzeile neu aufgestellt. Vallädin (Valentin) Reiss war 1640 – 50 einer von zwei Kirchenvätern, was heute mit einem Pfarrkirchenrat zu vergleichen wäre. Er hat 1640 seine Tochter Barbara durch die Pest verloren, wie aus der Forschungsarbeit von Sigrun Seidl hervorgeht.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)


Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Pilshofer, Christa, Dr.: Marterlbuch Langau. 2010 Langau.

Gemeindeamt Langau
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Gemeindeamt Langau

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.