Erd- und Eiskeller
Gemeinde: Hohenau an der March
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Die ersten Weingärten entstanden im 13. Jhdt. und waren bis Anfang des 18. Jhdts. der wohlhabenden Bevölkerung vorbehalten. Erst mit der Bauernbefreiung (1848) und dem Beginn der Industrialisierung (zweite Hälfte des 18. Jhdts.) wurden die Erd- und Eiskeller allmählich für das normale Bürgertum zugänglich. Nach Niedergang der adeligen und klösterlichen Weinproduktion wurden zu Beginn des 19. Jhdts. viele Weingärten von Kleinbauern übernommen. Bis in die 1950er dienten die Erd- und Eiskeller zur Kühlung von Getränken, Konservierung von Fleischwaren bzw. Lagerung von Weinflaschen und Getreide, Zuckerrüben, Erdäpfel und Ölsaaten des eigenen Anbaus. Viele der örtlichen Erdkeller (cf. Foto b, c), die zu Kriegszeiten gut genutzt wurden, sind heute abgerissen, zugeschüttet oder verfallen, weil sie ihre unmittelbare Funktionalität verloren haben. Das noch immer bestehende Kühlhaus (vis-à-vis Bartosch, Hauptstr. Nr. 47) wurde erstmals 1959 von Bauern zu Lagerungszwecken genutzt.
Beschreibung:
Auf einer Anhöhe westlich des Ortes im Oberfeld liegt der Kellerberg mit seinen schönen nach Osten ausgerichteten Presshäusern, Eis- und Erdkellern, sowie herrlichen Weingärten. Er ist heute vorwiegend Naherholungsgebiet zum Joggen oder einfachen Relaxen bei einem guten Glaserl Wein. Der Weinbauverein dient der Förderung des Weinbaus. Alfred Grössl steht seit 2007 dem Hohenauer Weinbauverein als Obmann vor. Nur noch wenige Keller am Hohenauer Kellerberg stecken regelmäßig den Schankbuschen aus, doch am jährlichen Kellerbergfest sind mehrere Kellerbesitzer und Nebenerwerbswinzer (Stand 2012, 16 geöffnete Kellertüren) beteiligt.
Details
Gemeindename | Hohenau an der March |
Gemeindekennzahl | 30827 |
Ortsübliche Bezeichnung | Erd- und Eiskeller |
Objektkategorie | 2120 ( Kleinspeicher | Feldkeller | ) |
Katastralgemeinde | Hohenau -- GEM Hohenau an der March |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Hohenau / Oberort |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 16.90605 |
Breitengrad | 48.61667 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 8 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Auf einer Anhöhe westlich des Ortes im Oberfeld liegt der Kellerberg mit seinen schönen nach Osten ausgerichteten Presshäusern, Eis- und Erdkellern, sowie herrlichen Weingärten. Er ist heute vorwiegend Naherholungsgebiet zum Joggen oder einfachen Relaxen bei einem guten Glaserl Wein. Der Weinbauverein dient der Förderung des Weinbaus. Alfred Grössl steht seit 2007 dem Hohenauer Weinbauverein als Obmann vor. Nur noch wenige Keller am Hohenauer Kellerberg stecken regelmäßig den Schankbuschen aus, doch am jährlichen Kellerbergfest sind mehrere Kellerbesitzer und Nebenerwerbswinzer (Stand 2012, 16 geöffnete Kellertüren) beteiligt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Zweckdienliche Erdkeller wurden früher auch im Ort errichtet. So ist auch der Keller der Fam. Josef Silberbauer in der Hauptstraße 121 (Foto b, c) eine wertvolle Reminiszenz an vergangene Zeiten. Er wird, wie damals, zur Lagerung von Speisen und Getränken genützt und ist ca 150 Jahre alt. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die ersten Weingärten entstanden im 13. Jhdt. und waren bis Anfang des 18. Jhdts. der wohlhabenden Bevölkerung vorbehalten. Erst mit der Bauernbefreiung (1848) und dem Beginn der Industrialisierung (zweite Hälfte des 18. Jhdts.) wurden die Erd- und Eiskeller allmählich für das normale Bürgertum zugänglich. Nach Niedergang der adeligen und klösterlichen Weinproduktion wurden zu Beginn des 19. Jhdts. viele Weingärten von Kleinbauern übernommen. Bis in die 1950er dienten die Erd- und Eiskeller zur Kühlung von Getränken, Konservierung von Fleischwaren bzw. Lagerung von Weinflaschen und Getreide, Zuckerrüben, Erdäpfel und Ölsaaten des eigenen Anbaus. Viele der örtlichen Erdkeller (cf. Foto b, c), die zu Kriegszeiten gut genutzt wurden, sind heute abgerissen, zugeschüttet oder verfallen, weil sie ihre unmittelbare Funktionalität verloren haben. Das noch immer bestehende Kühlhaus (vis-à-vis Bartosch, Hauptstr. Nr. 47) wurde erstmals 1959 von Bauern zu Lagerungszwecken genutzt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Schultes, Anton und Robert Franz Zelesnik: Heimatbuch der Marktgemeinde Hohenau a.d. March. Erweiterte Neuauflage. Hohenau 1966. Gespräche mit Alfred Grössl, Weinbauvereinsobmann und Kellergassenführer (ab 2008), Hohenau und Fam. Silberbauer, Hohenau. |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Elisabeth Schaludek-Paletschek |