Marterl
Gemeinde: Raabs an der Thaya
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Loskott (1972) erwähnt die Jahreszahl 1744 im Giebelfeld, die derzeit nicht mehr erkennbar ist - dieses Jahr kann wohl als Zeitpunkt der Errichtung angenommen werden. Weiters gibt er ein abgekommenes Wappen im Sockel des Denkmals an. Der Kapellenbildstock lag früher direkt an der Straße nach Rabesreith, deren Verlauf in den 1970er Jahren geändert wurde. Das Denkmal wurde in dieser Zeit von Familie Josef Strommer, Grossau, renoviert. Hintergrund war ein Gelöbnis für die Rückkehr seines Sohnes, der nach einem Autounfall in der (damaligen) Tschechoslowakei mehrere Jahre in Haft verbrachte.
Beschreibung:
Etwas abseits der Straße von Großau nach Rabesreith erhebt sich in den Feldern eine kunstvoll ausgestalteter barocker Kapellenbildstock. Die Vorderseite wird von einer Öffnung mit Rundbogenabschluss und Faschenumrahmung und hervorgehobenem Schlussstein dominiert, Eckpilaster ergänzen den Schmuck. Ein Gesims schließt an Schlussstein und Pilaster an, darüber springt in einem mehrstufigen Gesims der Dachvorsprung vor. Darüber setzt auf der Vorderseite ein Scheingiebel im Halbbogen, der an den Seiten in Wellenform ausläuft, an. Der Giebel zeigt eine deutlich abgesetzte Faschenumrahmung und wird von einem verzierten Lothringerkreuz gekrönt. Die Grundfarbe des Denkmals ist Gelb, die Zierelemente sind in Weiß gehalten.
Details
Gemeindename | Raabs an der Thaya |
Gemeindekennzahl | 32216 |
Ortsübliche Bezeichnung | Marterl |
Objektkategorie | 1533 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Kapellenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Großau -- GEM Raabs an der Thaya |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 314/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Großau |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Straße Großau-Rabesreith |
Längengrad | 15.52781 |
Breitengrad | 48.88605 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2.8 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Etwas abseits der Straße von Großau nach Rabesreith erhebt sich in den Feldern eine kunstvoll ausgestalteter barocker Kapellenbildstock. Die Vorderseite wird von einer Öffnung mit Rundbogenabschluss und Faschenumrahmung und hervorgehobenem Schlussstein dominiert, Eckpilaster ergänzen den Schmuck. Ein Gesims schließt an Schlussstein und Pilaster an, darüber springt in einem mehrstufigen Gesims der Dachvorsprung vor. Darüber setzt auf der Vorderseite ein Scheingiebel im Halbbogen, der an den Seiten in Wellenform ausläuft, an. Der Giebel zeigt eine deutlich abgesetzte Faschenumrahmung und wird von einem verzierten Lothringerkreuz gekrönt. Die Grundfarbe des Denkmals ist Gelb, die Zierelemente sind in Weiß gehalten. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Der Innenraum wird von einer barocken Nepomukstatue dominiert, flankiert von zwei Puti. Der Heilige trägt einen metallenen Sternenkranz, der Kopf ist dem an die Brust gedrückten Kreuz zugewandt. Er kniet auf einem Wolkensockel, der im Zentrum einen eingetieften fünfzackigen Stern zeigt. Der rechte Puto vollführt die Schweigegeste, der linke trägt das Birett. Reste einer Bemalung des Innenraumes weisen auf eine reichhaltige Ausgestaltung in Form von Scheinarchitektur und barocker Ornamentik hin. Ein kunstvoll gearbeitetes schmiedeeisernes zweiflügeliges Gittertor schließt die Öffnung des eindrucksvollen Denkmals. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Loskott (1972) erwähnt die Jahreszahl 1744 im Giebelfeld, die derzeit nicht mehr erkennbar ist - dieses Jahr kann wohl als Zeitpunkt der Errichtung angenommen werden. Weiters gibt er ein abgekommenes Wappen im Sockel des Denkmals an. Der Kapellenbildstock lag früher direkt an der Straße nach Rabesreith, deren Verlauf in den 1970er Jahren geändert wurde. Das Denkmal wurde in dieser Zeit von Familie Josef Strommer, Grossau, renoviert. Hintergrund war ein Gelöbnis für die Rückkehr seines Sohnes, der nach einem Autounfall in der (damaligen) Tschechoslowakei mehrere Jahre in Haft verbrachte. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Loskott, Herbert: Bildstöcke, Marterln und Wegkreuze im Dekanat Raabs an der Thaya, V. In: Das Waldviertel, 1972, 21, 2, 153-158. |
Datum der Erfassung | 2013-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2013-01-01 |
letzter Bearbeiter | Margit Auer, Markus Pufler |