Johannes von Nepomuk-Säule Rathausplatz
Gemeinde: Scheibbs
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Diese frühbarocke Säule, eine Wolkensäule mit Puttiköpfen, darauf die lebensgroße Steinplastik des Hl. Johannes von Nepomuk , wurde im Jahre 1722 an der Stelle des 1711 beschädigten Prangers errichtet.
Über einem dreistufigen und vierseitigen, reich verzierten und mit sechs Vasen geschmückten Sockel baut sich eine Wolkensäule auf, welche die Statue des Heiligen trägt. Er ist bekleidet mit Talar, Rochett, Almutia (= ursprünglich eine über Nacken und Schultern herabhängende Kapuze der Stiftsherren beim Chorgebet, seit Einführung des Biretts nur mehr ein mit einer Zierkapuzze versehener Schulterkragen, oft mit Pelz gefüttert oder ganz aus Pelz gearbeitet, am unteren Saume mit Pelztroddeln verziert. In der rechten Hand trägt der Heilige eine Palme, während er in der linken Armbeuge ein Kreuz hält. Die Statue hat auch einen Heiligenschein mit sieben Sternen. Der Hl. Joh. v. Nepomuk ist der einzige Heilige, der neben der Muttergottes einen Heiligenschein mit Sternen als Attribut beigegeben hat. „Sie sind ein Hinweis auf den Lichterglanz, der zufolge der Legende den Leichnam umstrahlte, als er sich aus dem Wasser erhob“. Während nun der Heiligenschein Mariens zwölf Sterne aufweist, zeigt unser Heiliger in der Regel fünf Sterne. Der Strahlenkranz mit fünf Sternen „geht wohl auf seinen aus fünf Buchstaben bestehenden Wahlspruch „tacui“ (= ich habe geschwiegen) zurück“. Sieben Sterne sind eine Ausnahme, die man jedoch gar nicht so selten antrifft.
An der obersten Stufe des Unterbaues sieht man vorne und hinten eine Kartusche mit folgenden Inschriften:
DIVO JOANNI NEPOMUCENO CERTISSIMO VITAE AC FAMAE ASSERTORI HOC DEV. ANIM. MON. SVB ASCIA DEDICA (T) COLONIA SCHEIBSENS MDCCXXII
Deutsch:
Dem hl. Johannes v. Nep.dem zuverlässlichsten Beschützer von Leben und gutem Ruf weiht die Gemeinde Scheibbs bereits am Baubeginn in frommer Gesinnung dieses Denkmal 1722.
RENO VIRT HANC, VT M. DIVE PERENNEM AC SOSPITEM DE CAELO SERVES, FE LICIVS PRECENTUR ILLI, QVI TVO HONORI HOC SIGNVM SVO AERE F.F. 1859
Deutsch:
Damit Du, erhabener Märtyrer, sie immerdar heil vom Himmel aus bewahrest, darum mögen um so erfolgreicher jene bitten, die Dir dieses Mal aus ihrer Mitteln haben errichten lassen.
Renoviert 1859.
An der untersten Stufe des Sockels sieht man auf allen vier Seiten je eine Reliefdarstellung:
An der Westseite - Den Brückensturz mit der Inschrift:
ASSVMPSIT ME DE AQUIS MVLTIS
psal. 17, V.17, (= Da griff er aus der Höhe, fasste mich und zog mich aus den wilden Wassern)
An der Ostseite – Den Sarg des Heiligen mit der Inschrift:
ERIT SEPVLCHRVM EIVS GIORIOSVM
Jesaia 11,10 (= Herrlich wird sein Grab sein)
An der Südseite – Die Beichtszene mit der Inschrift:
SECRETVM EXTRANAEVM NE REVELES
Prov. 25,9 (= Doch das Geheimnis eines anderen verrate ich nicht)
An der Nordseite – Den Heiligen Almosen spendend mit der Inschrift:
DISPERSIT DEDIT PAVPERIBVS
psal. 111,9 (= Er spendet reichlich aus und gibt den Armen).
Beschreibung:
Diese Johannes von Nepomuk-Säule steht auf dem Rathausplatz in Scheibbs.
Eine Wolkensäule mit Statue des Heiligen Johannes v. Nepomuk über reich dekoriertem Sockel.
Im Jahr 2000 wurde die Säule zuletzt restauriert.
Details
Gemeindename | Scheibbs |
Gemeindekennzahl | 32013 |
Ortsübliche Bezeichnung | Johannes von Nepomuk-Säule Rathausplatz |
Objektkategorie | 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen) |
Katastralgemeinde | Scheibbs -- GEM Scheibbs |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 197/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3270 Scheibbs |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Rathausplatz |
Längengrad | 15.167698 |
Breitengrad | 48.005184 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Diese Johannes von Nepomuk-Säule steht auf dem Rathausplatz in Scheibbs. Eine Wolkensäule mit Statue des Heiligen Johannes v. Nepomuk über reich dekoriertem Sockel. Im Jahr 2000 wurde die Säule zuletzt restauriert. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Diese frühbarocke Säule, eine Wolkensäule mit Puttiköpfen, darauf die lebensgroße Steinplastik des Hl. Johannes von Nepomuk , wurde im Jahre 1722 an der Stelle des 1711 beschädigten Prangers errichtet. Über einem dreistufigen und vierseitigen, reich verzierten und mit sechs Vasen geschmückten Sockel baut sich eine Wolkensäule auf, welche die Statue des Heiligen trägt. Er ist bekleidet mit Talar, Rochett, Almutia (= ursprünglich eine über Nacken und Schultern herabhängende Kapuze der Stiftsherren beim Chorgebet, seit Einführung des Biretts nur mehr ein mit einer Zierkapuzze versehener Schulterkragen, oft mit Pelz gefüttert oder ganz aus Pelz gearbeitet, am unteren Saume mit Pelztroddeln verziert. In der rechten Hand trägt der Heilige eine Palme, während er in der linken Armbeuge ein Kreuz hält. Die Statue hat auch einen Heiligenschein mit sieben Sternen. Der Hl. Joh. v. Nepomuk ist der einzige Heilige, der neben der Muttergottes einen Heiligenschein mit Sternen als Attribut beigegeben hat. „Sie sind ein Hinweis auf den Lichterglanz, der zufolge der Legende den Leichnam umstrahlte, als er sich aus dem Wasser erhob“. Während nun der Heiligenschein Mariens zwölf Sterne aufweist, zeigt unser Heiliger in der Regel fünf Sterne. Der Strahlenkranz mit fünf Sternen „geht wohl auf seinen aus fünf Buchstaben bestehenden Wahlspruch „tacui“ (= ich habe geschwiegen) zurück“. Sieben Sterne sind eine Ausnahme, die man jedoch gar nicht so selten antrifft. An der obersten Stufe des Unterbaues sieht man vorne und hinten eine Kartusche mit folgenden Inschriften: DIVO JOANNI NEPOMUCENO CERTISSIMO VITAE AC FAMAE ASSERTORI HOC DEV. ANIM. MON. SVB ASCIA DEDICA (T) COLONIA SCHEIBSENS MDCCXXII Deutsch: Dem hl. Johannes v. Nep.dem zuverlässlichsten Beschützer von Leben und gutem Ruf weiht die Gemeinde Scheibbs bereits am Baubeginn in frommer Gesinnung dieses Denkmal 1722. RENO VIRT HANC, VT M. DIVE PERENNEM AC SOSPITEM DE CAELO SERVES, FE LICIVS PRECENTUR ILLI, QVI TVO HONORI HOC SIGNVM SVO AERE F.F. 1859 Deutsch: Damit Du, erhabener Märtyrer, sie immerdar heil vom Himmel aus bewahrest, darum mögen um so erfolgreicher jene bitten, die Dir dieses Mal aus ihrer Mitteln haben errichten lassen. Renoviert 1859. An der untersten Stufe des Sockels sieht man auf allen vier Seiten je eine Reliefdarstellung: An der Westseite - Den Brückensturz mit der Inschrift: ASSVMPSIT ME DE AQUIS MVLTIS psal. 17, V.17, (= Da griff er aus der Höhe, fasste mich und zog mich aus den wilden Wassern) An der Ostseite – Den Sarg des Heiligen mit der Inschrift: ERIT SEPVLCHRVM EIVS GIORIOSVM Jesaia 11,10 (= Herrlich wird sein Grab sein) An der Südseite – Die Beichtszene mit der Inschrift: SECRETVM EXTRANAEVM NE REVELES Prov. 25,9 (= Doch das Geheimnis eines anderen verrate ich nicht) An der Nordseite – Den Heiligen Almosen spendend mit der Inschrift: DISPERSIT DEDIT PAVPERIBVS psal. 111,9 (= Er spendet reichlich aus und gibt den Armen). |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Ansicht vom Rathausplatz Richtung Norden | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Amnsicht Richtung Süden | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Reliefdarstellung Süden | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Reliefdarstellung - Westseite | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Reliefdarstellung - Nordseite | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Reliefdarstellung - Osten | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Kartusche - Südseite | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Kartusche - Nordseite | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Statue Joh.v.Nepomuk | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Joh.v.Nepomuk-Säule | |
Oktober 2015 | |
Erwin Huber |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | 1) Kapelle, Marterl und Bildstöcke der Pfarre Scheibbs von Erwin Huber, 2000 - Seite 30, 2) Die Grafen von Peilstein und Schloss Scheibbs von Erwin Huber, 2013 - Seite 204, 3) Wikipedia/Liste der denkmalgeschützten Objekte in Scheibbs, |
Datum der Erfassung | 2015-10-16 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-04-11 |
letzter Bearbeiter | Erwin Huber |