Pestsäule, Reformationssäule

Religiöse KleindenkmälerBildstöcke

Gemeinde: Langau

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Es ist mit der Datierung 1593 das älteste erhaltene Kleindenkmal des Ortes aus der Zeit der Glaubensspaltung, durch das zwei Priester vor der Langauer Bevölkerung ihre feste Zugehörigkeit zum katholischen Glauben bezeugten. Daher Benennung 'Reformationssäule' durch die Bevölkerung. Damals führte die Straße von Geras anders in den Ort als heute. Die Säule stand am Schnittpunkt der Geraser Straße mit dem südlichen Scheideweg, der in den Oberort führte. 1962 wurde der Bildstock von der Molkereigenossenschaft unter Leitung Dipl.-Ing. Alfred Holzapfel renoviert und an die linke Seite der Straße nach Geras vor dem Bahnübergang versetzt. Unter großer Anteilnahme der Ortsbevölkerung nahm die Weihe Primiziant Walter Dunkl vor.

Beschreibung:

Der schlanke Pfeiler aus Sandstein weist verschiedene Stilelemente auf: Aus dem vierkantigen Fußblock erhebt sich ein achtseitig abgefaster Schaft, auf dem ein vierkantiges Schulterstück sitzt. Darüber ruhen eine vorkragende Platte mit Hohlkehlenprofil und der Tabernakel, die als Elemente der Gotik zu sehen sind. Die Reliefdarstellungen auf dem Schulterstück und Tabernakel lassen sich der Renaissance zuordnen. Den Abschluss bildet ein mit einer Hohlkehle abgesetztes Pyramidendach, das mit einem Eisenkreuz bekrönt wird.

Details

Gemeindename Langau bei Geras
Gemeindekennzahl 31113
Ortsübliche Bezeichnung Pestsäule, Reformationssäule
Objektkategorie 1530 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | )

Katastralgemeinde Langau -- GEM Langau bei Geras
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1492/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Langau
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Linke Seite der Strasse nach Geras
Längengrad 15.71492
Breitengrad 48.82591

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.8
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der schlanke Pfeiler aus Sandstein weist verschiedene Stilelemente auf: Aus dem vierkantigen Fußblock erhebt sich ein achtseitig abgefaster Schaft, auf dem ein vierkantiges Schulterstück sitzt. Darüber ruhen eine vorkragende Platte mit Hohlkehlenprofil und der Tabernakel, die als Elemente der Gotik zu sehen sind. Die Reliefdarstellungen auf dem Schulterstück und Tabernakel lassen sich der Renaissance zuordnen. Den Abschluss bildet ein mit einer Hohlkehle abgesetztes Pyramidendach, das mit einem Eisenkreuz bekrönt wird.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Am Schulterblock des Schaftes heben sich rechts das Wappen von Geras (Schachbrett mit Mitra und Stab), links ein Messbuch und Messkelch mit den Initialen des Langauer Pfarrers Johann Linder ab. Der Tabernakel zeigt in Reliefs auf der Stirnseite den Gekreuzigten mit Maria und Johannes. Am unteren Kreuzesschaft ist ein Totenkopf sichtbar. Die rechte Seite zeigt eine Säule mit Geißeln, die linke das leere Kreuz mit Marterwerkzeugen (Lanze und Schwamm). Auf der Rückseite befindet sich eine lateinische Inschrift, die vom Geist der Gegenreformation zeugt. LONGINUS HAB / ERLER ABBAS HI / ERUSENSIS ET JO / ANNES LINDER PAROCHUS LAN / GOVIENSIS FFA / PARTU VIRGINIS / ANNO MDXCIII „Longinus Haberler, Abt von Geras, und Johannes Linder, Pfarrer von Langau, ließen dies errichten von der Niederkunft der Jungfrau an im Jahre 1593“.

Zeitkategorie 16. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Es ist mit der Datierung 1593 das älteste erhaltene Kleindenkmal des Ortes aus der Zeit der Glaubensspaltung, durch das zwei Priester vor der Langauer Bevölkerung ihre feste Zugehörigkeit zum katholischen Glauben bezeugten. Daher Benennung 'Reformationssäule' durch die Bevölkerung. Damals führte die Straße von Geras anders in den Ort als heute. Die Säule stand am Schnittpunkt der Geraser Straße mit dem südlichen Scheideweg, der in den Oberort führte. 1962 wurde der Bildstock von der Molkereigenossenschaft unter Leitung Dipl.-Ing. Alfred Holzapfel renoviert und an die linke Seite der Straße nach Geras vor dem Bahnübergang versetzt. Unter großer Anteilnahme der Ortsbevölkerung nahm die Weihe Primiziant Walter Dunkl vor.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Nach mündlicher Überlieferung sollen am ursprünglichen Standort Pesttote, oder auch ein Schwede begraben worden sein.


Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Pilshofer, Christa, Dr.: Marterlbuch Langau. 2010 Langau.

Gemeindeamt Langau
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Gemeindeamt Langau

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.